Montag, 31. März 2014

Inflationserwartungen von Konsumenten im Euro-Raum

Die jährliche Inflation im Euro-Raum beläuft sich im März 2014  laut eurostat’s Schätzung von heute auf 0,5%. Das bedeutet ein Rückgang gegenüber 0,7% in Februar 2014. Und damit erreicht die Inflationsrate im Euro-Raum den tiefsten Wert seit 2009.

Während die Anzeichen für allfällige Deflationsgefahren sich mehren, hält sich die EZB bedeckt. Interessant ist, dass die EZB (staff forecast) selbst für die nächsten drei Jahren mit einer anhaltenden Niedriginflation rechnet.

Es sind hauptsächlich die Energiepreise, die gesunken sind, beschwichtigen einige Experten. Doch es waren die Energiepreise, weshalb die EZB die Zinsen im Jahr 2011 wider besseres Wissen zweimal angehoben hatte, mit schwerwiegenden Folgen für die gesamte Wirtschaft. Weil eben die Energiepreise vorübergehend angestiegen waren.

Die Inflation bleibt damit seit mehreren Monaten unter dem von der EZB auf mittlere Sicht angestrebten Wert für den gesamten Euro-Raum.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Inflationserwartungen der Verbraucher (Consumer Inflation Expectation). Die Daten, die von der Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen der EU-Kommission (ECFIN) erhohen werden, sehen wie folgt aus:



HICP (der harmonisierte Verbraucherpreisindex) allgemeine Inflation und Kerninflation (core inflation) im Euro-Raum, Graph: ECFIN

2012:
25.0 Punkte

2013:
16.8 Punkte

2014:
Jan. 15.1
Febr. 13.6
März 10.8

Der reale private Konsum ist in Deutschland in den vergangenen 13 Jahren um weniger als 1% gestiegen. Während die Löhne stagnieren und Masseneinkommen zurückgehen, ist es schlicht unmöglich, einen Anstieg der Inflation zu erwarten.

Vor diesem Hintergrund ist es in der Tat rätselhaft, wie Finanzminister Wolfgang Schäuble mit einem baldigen Ende der Niedrigzinspolitik rechnet. Oder ist es bloss eine Wunschvorstellung?



Arbeitskosten im Privatsektor im Euro-Raum, Graph : ECFIN

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