Sonntag, 1. Mai 2011

Geldbasis-Expansion und Gold

David Andolfatto befasst sich in seinem Blog mit dem Inhalt des CNBC-Interviews mit dem Kongressabgeordneten Ron Paul vom vergangenen Donnerstag. Paul wird vom Interviewer zitiert, dass Bernanke (laut Paul) weiterhin seine Schuldenhaftigkeit für die Inflation auslasse, dass alle Amerikaner aufgrund der unerbittlich monetären Expansion der Fed leiden. 

Andolfatto liefert zunächst die folgende Abbildung zur amerikanischen Inflation (seit 2008). Die durchschnittliche annualisierte Inflationsrate beträgt in diesem Zeitraum eine schwindelerregende 1,6%. Es gilt dabei, die deutliche Deflation während der Wirtschaftskrise zu beachten. Gute Zeiten, bemerkt Andolfatto ironisch. Der Ertrag war damals hoch für das Geld. Und Sparer lobten die Fed wegen der Deflation, beschreibt der Vize-Präsident der Research Division der Federal Reserve Bank von St. Louis.


US-Inflation (seit 2008), Graph: Prof. David Andolfatto in MacroMania

Die PCE-Inflation bemisst den nominellen Preis für einen Korb von Konsumgütern. Es sind Güter, die die Menschen kaufen, um ihren materiellen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Der PCE-Index ist im Jahr 2010 tatsächlich gefallen. Im Guten wie im Bösen interpretiert die Fed „Preisstabilität“ als 2% Inflation. Das erklärt QE2, hebt Andolfatto hervor.

Die PCE-Inflation ist in jüngster Zeit in die Nähe von 5% gesprungen. Dieser Anstieg ist v.a. auf Lebensmittel- und Energiepreise zurückzuführen. Trotz allem, was manche Leute glauben mögen, hat die Fed keinen Einfluss auf Nahrungsmittel- und Energiepreise. Die meisten Ökonomen führen diese relativen Preisänderungen auf geopolitische Ereignisse und andere vorübergehende Schocks zurück, die auf das Angebot und die Nachfrage auswirken.

Der Kongressabgeordnete Paul versteht unter Inflation anscheinend (laut diesem Interview) „Rohstoffpreis Inflation“. Was er im Kopf hat, ist wahrscheinlich Rohstoffe wie Gold, beschreibt Andolfatto. Aktuelle Daten über die Geldmenge und die Goldpreis-Dynamik unterstützen Pauls Hypothese, die er als eine Art universelle Wahrheit vorbringt. Wenn dem so ist, wie erklären sich die folgenden Daten?


Geldbasis (Notenbankgeldmenge) und Goldpreis, Graph: Prof. David Andolfatto

Die Abbildung zeigt den Goldpreis und die Geldbasis (base money supply: Notenbankgeldmenge) über einen Zeitraum von 20 Jahren (Sept. 1980 bis März 2001). Wie man sehen kann, hat die Fed eine Menge Geld „aus der Luft geschaffen“. Die Geldbasis hat sich um über 300% erhöht.

Angenommen, Sie sind 50 Jahre alt im September 1980. Stellen Sie sich vor, dass ein vertrauenswürdiger Freund Ihnen rät, alle Ihre Ersparnisse in Gold anzulegen. Der Grund, den er angibt, ist, dass die Fed eine unerbittliche Geldexpansion betreibt. Er warnt Sie, dass die Geldmenge sich in den kommenden 20 Jahren über 300% erhöhen würde. Und Sie hören auf ihn, legt der an der Simon Faser University, Canada lehrende Wirtschaftsprofessor dar.

Sie kaufen Gold zu 673 $ pro Unze. Und dann warten Sie. Sie warten, bis Sie 70 werden. Und dann gehen Sie hin, um Ihre Ersparnisse abzuheben. Sie entdecken, dass der Goldpreis im März 2001 263 $ pro Unze beträgt. Das entspricht einer Rendite von Minus 60% über 20 Jahre! Viva la Gold Standard!





Keine Kommentare: