Donnerstag, 12. Mai 2011

Sind Inflationszahlen stark untertrieben?

Eine in diesen Tagen öfters aufgestellte Behauptung ist, dass die wahre Inflationsrate erheblich höher ist als die offiziellen Statistiken zeigen. Die Vorstellung wird von Experten leichtgläubig aufgenommen, obwohl es keinen Zweifel daran gibt, dass das Bureau of Labor Statitics (BLS) eine recht gewissenhafte Arbeit leistet. Vor diesem Hintergrund deutet Paul Krugman in seinem Blog darauf hin, dass unabhängige Messgrössen von dem offiziellen Verbraucherpreisindex (CPI) nicht sehr weit liegen.

Im Besonderen verfolgt der Billion Prices Project (BPP-Index) Online Preise, um täglich eigene Inflationszahlen darzustellen. Die Messgrösse entspricht nicht genau dem CPI, erklärt Krugman, weil sie Dienstleistungen nicht erfasst. Das heisst, dass der Billion Prices Index lediglich den Nur-Güter-CPI präsentiert.


Daily Online Price Index, BPP-IndexGraph: Prof. Paul Krugman

Da wir seit geraumer Zeit eine Serie von steigenden Rohstoffpreisen erleben, würde man erwarten, dass die Inflation nach diesem Massstab höher liegen müsste als ein Messwert, der Dienstleistungen einschliesst.

Trotzdem ist der Unterschied nicht so gross.

Der BPP-Index deutet zwar auf eine etwas höhere Inflation hin als der CPI, aber nicht dramatisch mehr. Es sei denn, man nimmt an, dass die Leute am MIT die Zahlen frisieren, hält Krugman fest.

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