Donnerstag, 26. Mai 2011

Grosse Depression – Lange Depression

Heute steht die zweite Veröffentlichung des BIP der USA im ersten Quartal im Fokus der Konjunkturdaten. Paul Krugman hatte im Vorjahr gewarnt, dass die Wirtschaft sich in Richtung „Dritte Depression“ bewegt. Was der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008) damit gemeint hat, war ein längerer Zeitraum der Konjunkturschwäche.

Weder die Lange Depression des 19. Jahrhunderts noch die Grosse Depression des 20. Jahrhunderts war eine Ära des Nonstop-Rückgangs. Im Gegenteil schlossen die beiden Zeiträume Wirtschaftswachstum ein. Doch waren beide Begebenheiten der konjunkturellen Erholung nie genug, um den Schaden des ersten Einbruchs der Konjunktur rückgängig zu machen. Und es folgten Rückfälle, beschreibt Krugman.


US BIP, Graph: FRED, Fed St. Louis via Prof. Brad DeLong

„Wir sind jetzt, fürchte ich, in den frühen Stadien einer dritten Depression. Es wird wohl eher wie die Lange Depression als die viel strengere Grosse Depression aussehen. Aber die Kosten (für die Weltwirtschaft und v.a. für die Millionen von Menschen ohne Jobs) werden enorm sein“, hatte Krugman vor einem Jahr unterstrichen.

Brad DeLong deutet in seinem Blog auf Macro Advisers hin, welche ihre Schätzungen für das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nun nach unten korrigiert haben. Der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor legt nahe, dass wir jetzt über ein und halb Jahr der „Erholung“ hinter uns haben, aber es nicht gelungen ist, die Produktionslücke (ouptput gap) zu schliessen.

Und niemand an der Macht interessiert sich dafür, fasst Krugman zusammen.

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