Dienstag, 19. August 2008

Neue Sorgen um Finanzbranche: TED-Spread steigt

Die Kosten für Kreditnahme über Nacht sind zu Beginn der Handelswoche gestiegen. Der sog. TED-Spread legte auf 1,0073 Prozent zu. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor ($) und der Rendite der 3 Monats T-Bills gilt als Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt.



Der eine Grund für den Anstieg des Aufschlages ist die Mitteilung der amerikanischen Bank Wachovia, sog. ARS-Anleihen (Auction Rate Securities) im Wert von 8,5 Mrd. Dollar zurückzukaufen. Erst vergangene Woche hatten die Schweizer Grossbank UBS (19,4 Mrd. Dollar), Citigroup (7,3 Mrd. Dollar), Merrill Lynch (10 Mrd. Dollar) und Morgan Stanley (1,5 Mrd. Dollar) den Rückkauf von ARS-Anleihen angekündigt. Offenbar nimmt der Druck der US-Behörden auf die Finanzinstitute zu, ihre Kunden infolge der Kreditmarktkrise zu entschädigen. Die Generalstaatsanwaltschaft hat Banken vorgeworfen, ARS verkauft zu haben, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt wussten, dass der auf 330 Mrd. Dollar geschätzte Markt zusammenbricht und die Papiere an Wert verlieren würden.

Der zweite Grund für die Straffung der Kreditbedingungen ist ein Bericht im Anlegermagazin Barron’s, wonach die weltgrössten Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac kurz davorstünden, vom Staat übernommen zu werden. Der TED-Spread beträgt im langfristigen Durchschnitt 0,47%.

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