Auction Rate Securities (ARS)
Das neueste Opfer der amerikanischen Kreditkrise: „Auction Rate Securities“.
Das sind Spezialanleihen von Kommunen, Universitäten, Museen, non-profit Krankenhäusern, Versorger usw.
Das Marktvolumen: 330 Mrd. US-Dollar.
„Der Auction Rate Market“ war 1984 von einem Investmentbanker bei Lehman Brothers gegründet. Der Zinssatz wird bei einer Auktion festgelegt, und zwar in im voraus bestimmten Zeitpunkten. Die Verzinsung liegt i.d.R. leicht über dem kurzfristigen Zinssatz. Sie sind zwar langfristig (Laufzeit: 20-30 Jahre) emittiert, werden aber als kurzfristige Anleihen gehandelt, weil sie liquide sind. Das minimale Emissionvolumen beträgt 25 Mio. US-Dollar. Die Mindeststückelung: 25'000 Dollar.
Die ARS sind sehr rating-sensibel und fordern gewöhnlich die höchste Bonität („AAA“), um handelbar zu sein. Diese Papiere wurden bislang von Banken für vermögende Privatanleger und institutionelle Investoren empfohlen.
Nun scheint die Vertrauenskrise auch auf dieses Marktsegment überzugreifen. Es sei in den vergangenen Tagen zu starken Verwerfungen gekommen, berichten Händler. Der Grund: Die Auktionspapiere werden von Anleiheversicherern garantiert. Die Bondsversicherer, genannt auch Monoliner sehen sich in diesen Tagen mit Bonitätsreduktionen konfrontiert. Deswegen empfinden Anleger solche „ARS“ nun als riskant. Händler melden mehrere gescheiterte Auktionen. Und die Zinsen steigen drastisch. Die Monoliner waren ursprünglich auf die Versicherung von Kommunalanleihen spezialisiert. Erst neulich fingen sie an, auch für strukturierte Produkte Garantien abzugeben.
PS: Die Papiere werden weder in der Schweiz noch in Deutschland gehandelt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen