Die Berichtssaison ist fast zu Ende. Vergangene Woche haben auch die letzten drei DAX-Unternehmen über ihre Zahlen im II. Quartal berichtet. Alles in allem fielen die Quartalsberichte für die ganze Zeitperiode zwischen April und Juli durchwachsen. Ein Drittel der DAX-Konzerne hat Börsianer bitter enttäuscht. Es war die schwächste Gewinnentwicklung seit vier Jahren. Damit rücken nun Konjunkturdaten in den Mittelpunkt des Marktgeschehens. Die Wirtschaft befindet sich aber in einem Abschwung. Die Stimmungsindikatoren zeigen nach unten. Die Angst vor Rezession dürfte Analysten veranlassen, ihre Gewinnschätzungen für 2008 und das kommende Jahr nach unten zu revidieren.
Fazit: Das Umfeld für Aktien bleibt kurz- bis mittelfristig schwierig. Der steigende US-Dollar und der fallende Ölpreis sprechen aber gegen eine harte Landung der Konjunktur. Es muss allerdings vergegenwärtigt werden, dass der Transmissionsmechanismus mit einer zeitlichen Verzögerung ("time lag") funktioniert. Das bedeutet, dass das Sentiment eine Zeit lang negativ tendieren würde. Daher ist nicht mit einer schnellen Stabilisierung der Lage zu rechnen. Die Frage, ob ein grosser Teil der schlechten Nachrichten in den Kursen bereits enthalten sind, bleibt aber offen. Das Glas ist also halbvoll.
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