Dienstag, 19. August 2008

Anleihenmarkt: Inflation auf Rekordhoch – Negative Real-Zinsen

Die Inflationsrate legte in den USA im Juli kräftig zu. Auf Jahressicht sind die Verbraucherpreise (CPI) im vergangenen Monat um 5,6% gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1990. Ökonomen hatten mit 5,1% gerechnet. Die Kernrate der Inflation (ohne die Energie- und Lebensmittelpreise) legte 2,4% zu. Die Erzeugerpreise (PPI) kletterten mit 9,8% auf das höchste Niveau seit 1981. Die Kernrate der Produzentenpreise stieg auf 3,5%, was dem höchsten Wert seit 1991 entspricht.





US-InflationsdatenJuliy-o-y
Verbraucherpreise (CPI)0,8%5,6%
Kernrate0,3%2,5%
Erzeugerpreise (PPI)1,2%9,8%
Kernrate0,7%3,5%


Die Frage ist nun, ob die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat. Grösster Preisantreiber war bisher Energie. Heizöl und Krafstoffe dürften jetzt infolge des nachlassenden Ölpreises wieder billiger werden.

Die Rendite der 10-jährigen Treasuries notiert 3,7991%. Die Inflationsrate übersteigt die Rendite der Staatsanleihen. Wer Treasuries kauft, hat am Ende weniger Geld. Die negative Real-Rendite hat mit Minus 1,80% den niedrigsten Wert seit 1980 erreicht hat.


Die Future-Kontrakte an der Terminbörse CBOT signalisieren eine Wahrscheinlichkeit von 74% für den Fall, dass die US-Notenbank ihren Leitzins bis Dezember unverändert lässt. Die Wahrscheinlichkeit betrug vergangene Woche 62%. Vor einem Monat 49%. Folglich bilden sich Inflationserwartungen zurück. Die Differenz zwischen den Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen (Treasuries) und den inflationsgeschützten Anleihen (TIPS) notiert nun 2,15%. Am 4. Juli betrug der Spread noch 2,60%.

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