Samstag, 19. Juli 2014

Die Grösse des Bankensystems und Staatsgeld für die Banken

Das ist eine interessante Abbildung, die die Grösse des Bankensystems im Vergleich zum Bruttoinlandprodukt (BIP) zeigt.

In der von der Finanz und Wirtschaft (F&W) gelieferten Darstellung ist zu sehen, dass die Bilanzsumme der Banken in den grössten Volkswirtschaften Europas in Bezug auf die Wirtschaftsleistung der betreffenden Länder immer noch grösser ist als vor rund zehn Jahren.

Dabei gilt es zu beachten, dass der europäische Bankensektor seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008 schrumpft. Der anhaltende Prozess des Deleveraging und Deglobalisierung hat dazu geführt, dass die europäischen Banken ihr globales Engagement seitdem Spitzenwert vom ersten Quartal im Jahr 2008 um 40% zurückfuhren.

Bemerkenswert ist zudem, dass der deutsche Staat fast sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise die Banken noch immer mit Milliardensummen unterstützt:

Die Hilfen des Bankenrettungsfonds (Soffin) beläuft sich, wie die FAZ meldet, auf rund 17,2 Milliarden EUR.



Bilanzsumme der Banken in Europa im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Landes, Graph: Finanz und Wirtschaft

Die Banken sitzen im Grunde genommen immer noch am längeren Hebel. Wenn die Banker sagen, dass höhere Eigenkapitalanforderungen auf der Kreditvergabe lasten und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen, beugt die Politik.

Wenn die Banken behaupten, dass strengere Regulierung kontraproduktiv sei, weil die Märkte dann nicht mehr gut funktionieren, und die Politiker sich einschüchtern lassen, besteht die Gefahr von Regulatory Capture, d.h. der Vereinnahmung der Regulierer durch die Regulierten.



Staatsgeld für die Banken in Deutschland, Graph: FAZ Wirtschaft


Vor diesem Hintergrund spricht es für Bände, wenn die BIZ in ihrem aktuellen Jahresbericht in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft mit Massenarbeitslosigkeit eine Zinserhöhung durch die Notenbanken fordert, weil angeblich die Gefahr bestehe, dass sich Asset-Bubbles bilden. 

Warum? Weil die Finanzmärkte sich nicht regulieren lassen, sollen die Zinsen angehoben werden, auch es an Nachfrage fehlt und Menschen vor die Hunde gehen. Das klingt nach Voreingenommenheit der BIZ für die Banken.

Es bedarf daher einer sachkompetenten Politik, die die Gesellschaft und die Volkswirtschaft vor den Risiken, die von dem verantwortungslosen Verhalten der Banken ausgehen, zu schützen.




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