Mittwoch, 30. Juli 2014

Mindestlohnerhöhung belastet Jobwachstum nicht

Das Standard-Argument gegen einen höheren Mindestlohn lautet, dass dadurch Arbeitsplätze vernichtet werden, weil Arbeitgeber nicht mehr auszahlen können und deshalb Mitarbeiter entlassen oder neue nicht anstellen.

Es ist jedoch wichtig, hervorzuheben, dass diese Behauptung von der Forschung und der empirischen Erfahrung nicht gestützt wird. Der Mindestlohn wurde schon viele Male ohne negative Auswirkungen auf die Beschäftigung erhöht.

Arbeitgeber können die höheren Kosten (a) durch reduzierte Fluktuationen (Personalwechsel), (b) durch geringere Erhöhungen weiter auf der Lohnskala und (c) durch Preiserhöhungen oder (d) andere Anpassungen ausgleichen.

Neue Beweise zeigen, dass in den US-Bundesstaaten, wo der Mindestlohn jeweils angehoben worden ist, schneller Arbeitsplätze geschaffen wurden als in den US-Bundesstaaten ohne Mindestlohnerhöhung, wie Teresa Tritch in einem lesenswerten Artikel („Higher Minimum Wage, Faster Job Creation“) in NYTimes berichtet.

Das bedeutet nicht, dass die Beschaffung von Arbeitsplätzen auf einen höheren Mindestlohn zurückgeht, wie die Autoren der Analyse von CEPR betonen. Aber die Ergebnisse deutet darauf hin, dass die Erhöhung des Mindestlohns die Beschaffung von neun Stellen nicht beeinträchtigt.

Fazit:

Die Tatsache ist, dass niemand  genau weiss, warum der Jobzuwachs in den Bundesstaaten mit höheren Mindestlöhnen über dem Trend lag. Eine glaubwürdige Erklärung ist, dass eine Mindestlohn-Erhöhung im Allgemeinen in einer schwächelnden Konjunktur mehr Stimulus auslöst als in einer stark wachsenden Wirtschaft.

Die Extra-Dollars werden von den privaten Haushalten sofort für den Konsum eingesetzt, was die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbelt und dazu beiträgt, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Keine Kommentare: