Sonntag, 20. Juli 2014

Inflation-Paranoia

Seit der Finanzkrise vor sechs Jahren malen die Anhänger der klassischen ökonomischen Theorie den Teufel an die Wand: „Es kommt zu Hyperinflation, die Zinsen werden durch die Decke schiessen, der US-Dollar wird vollkommen abstürzen, das US-Schatzamt wird nicht mehr fähig sein, US-Staatsanleihen zu kaufen“ usw.

Wenn man darauf hinweist, dass die vorausgesagte Inflation sich nicht eingestellt hat, antworten die Vertreter des Marktfundamentalismus rasch: „Doch! Der Staat lügt über die Statistik“. Das heisst, dass die Daten gefälscht würden.

Paul Krugman verweist in seinem Blog auf unabhängige Messwerte wie z.B. den Billion Price Index.

Der BPP liefert keine von dem offiziellen Index abweichenden Ergebnisse. Dennoch deuten manche Menschen als Beweis auf den Preis von irgend etwas hin, was gestiegen ist: „Hier haben wir Inflation“.
  


Inflation; Nahrungsmittel, Allgemein, Autos, Graph: Prof. Paul Krugman

Es ist wichtig, zu erkennen, dass die relativen Preise sich entwickeln und einige Preise unweigerlich mehr steigen als der Durchschnitt.

Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, sind die Preise der Nahrungsmittel seit der Great Recession stärker gestiegen als die allgemeine Inflation gemessen am CPI. Die Autopreise sind aber weniger stark gestiegen.

Die Inflation-Paranoia ist eine Begleiterscheinung, dass die klassische Finanztheorie für die wirkliche Welt nicht funktioniert.

Keine Kommentare: