SPACs sind in aller Munde. “Special-purpose acquisition companies”. An der Wall Street nannte man sie in den 1990er Jahren lapidar „blank-check companies“ (Blankocheck-Unternehmen). Es handelt sich dabei um Unternehmenshüllen, die an der Börse Kapital aufnehmen, um damit andere Unternehmen zu kaufen. Laut SPAC Analytics, einer Marktuntersuchungsfirma haben die SPACS seit 2003 von Investoren rund 20 Mrd. Dollar gesammelt. Allein im Vorjahr haben diese Akquisitionsvehikel 12 Mrd. Dollar an Kapital aufgenommen.
2007 kam es zu 66 IPOs (Initial Public Offering; d.h. Börsengang) für SPACs. Es war die Liberty Acquisition Holdings, die im Vorjahr mit 1,03 Mrd. Dollar am meisten Kapital aufgenommen hat. Man kann sich die SPACs wie ein Buyout Fund, der öffentlich gehandelt wird, vorstellen. Es ist eher das Private Equity Unternehmen für „Otto-Normalanleger“, der sich an der IPO beteiligt, aber keine Ahnung davon hat, wie das Geld investiert wird. SPACs Mandat ist, eine grosse Akquisition zu tätigen. Für den Investor ist es also wie eine „blinde“ Wette. Wo liegt aber der Haken? Die SPACs müssen mit dem Geld in den nächsten 18 bis 24 Monaten Unternehmen kaufen. Ansonsten bekommen die Investoren ihr Geld zurück. Abzüglich der Kosten, die für die SPACs auf der Suche nach einem Kaufobjekt angefallen sind. In den 1990er Jahren hatten diese Anlagekonstruktionen allerdings für negative Schlagzeilen gesorgt, da sie oft von Finanzbetrügern gegründet waren. Nun drängen aber immer mehr Investmentbanken in den Markt mit SPACs Börsengängen. Vor dem Hintergrund der angespannten Kapitalmärkte und der Kreditkrise gewinnen die SPACs nämlich an Attraktivität. Der Vorteil: die Übernahmen können unabhängig vom Kreditmarkt bewerkstelligt werden.
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