Nach einem Rekordjahr 2007 hat die IPO-Aktivität in den USA im ersten Quartal 2008 deutlich nachgelassen. Das Vorjahr hatte laut IPO Watch Report von PricewaterhouseCoopers die höchste Aktivität in bezug auf die Börsengänge seit 2000 verzeichnet. Während des Jahres 2007 wurde 296 IPOs (Initial Public Offering) mit Totaleinnahmen von 65,1 Mrd. Dollar generiert. Im Vergleich 2006: 236 IPOs, 49,9 Mrd. Dollar Erlös. Trotz der zunehmenden Anspannungen an den Kreditmärkten kam es im IV. Quartal 2007 zu insgesamt 101 Börsengängen. Das entspricht dem aktivsten IPO-Volumen seit acht Jahren. Verantwortlich dafür ist das Wachstum des SPAC-Geschäftes.
Die Anzahl der SPACs („Special Purpose Acquisition Company“) stieg von insgesamt 18 (Erlös: 2,4 Mrd. Dollar) im Jahre 2006 auf 49 mit einem gesamten Erlös von 9,9 Mrd. Dollar im Vorjahr. Das SPAC-IPO-Volumen legte 2007 beträchtlich zu. Ihr Anteil am gesamten IPO-Volumen repräsentiert rund 17% und es macht 15% des Gesamterlöses aus. Das SPAC-Wachstum hält auch 2008 an. Im ersten Quartal dieses Jahres kamen 8 SPAC-IPOs mit einem Gesamterlös von 3,1 Mrd. Dollar zustande.
Exkurs:
SPAC = “Special-purpose acquisition companies”.
An der Wall Street nannte man sie in den 1990er Jahren „blank-check companies“, Blankocheck-Unternehmen. Es handelt sich dabei um Unternehmenshüllen, die an der Börse Kapital aufnehmen, um damit andere Unternehmen zu kaufen. SPACs haben das Mandat, eine grosse Akquisition zu tätigen. Für den Investor ist es wie eine „blinde“ Wette. Die SPACs müssen nämlich mit dem Geld in den nächsten 18 bis 24 Monaten Unternehmen kaufen. Ansonsten bekommen die Investoren ihr Geld zurück. Abzüglich der Kosten, die für die SPACs auf der Suche nach einem Kaufobjekt angefallen sind.
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