Mittwoch, 25. Dezember 2013

Roboter und die 1 Prozent

Maschinen statt Menschen. Werden Roboter immer mehr Menschen ersetzen? Wie viele Arbeitsplätze kostet die zunehmende Automatisierung? Fragen über Fragen. Was ist aber dran wahr? Was ist eher Klischee oder verwirrend? Beim Einsatz von Robotern geht es schliesslich nicht nur um die Frage der Technologie.

Dean Baker bemerkt dazu mit dem Hinweis auf die irritierende Berichterstattung in den (politischen) Medien,  dass die Angst vor Robotern, die uns die Arbeitsplätze wegnehmen, heute öfters mit der Angst vor enormen Haushaltsdefiziten in Verbindung gebracht werde.

Zum Beispiel warnt Lydia DePillis in einem aktuellen Artikel in WaPo davor, dass die Roboter uns die Arbeitsplätze wegnehmen, und zwar über acht mögliche Wege. 

Ist es richtig? Baker vertritt die Meinung, dass es sich beim ersten Thema um Überschuss, beim zweiten um Mangel handelt. Die Vermischung stiftet daher Verwirrung.

Man kann auf der einen Seite eine Geschichte erzählen, wo wir dank der Roboter-Technik über grosse Fortschritte verfügen, sodass der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft drastisch reduziert wird. Man kann auf der anderen Seite auch eine Geschichte über die Alterung der Bevölkerung erzählen, was dazu führe, dass zu wenige Arbeitskräfte zu viele Rentner unterstützen müssen. Man kann aber nicht gleichzeitig an die beiden Geschichten glauben.

Die Roboter werden sich gegenüber Menschen nicht so schnell durchsetzen können, so Baker. Das Produktivitätswachstum hat sich in den letzten drei Jahren stark verlangsamt und liegt derzeit deutlich unter dem Tempo des Goldenen Zeitalters von 1947-1973. Roboter sind nur eine andere Form des guten alten Produktivitätswachstums.

Es kann natürlich sein, dass es auch mit der der Frage der Verteilung zu tun hat. Wenn die 1% in der Lage ist, Gesetze zu schreiben, die ihnen erlauben, alles, was die Roboter herstellen, in Anspruch zu nehmen, können die meisten von uns dadurch verarmt werden. Es ist trotzdem eine Geschichte der Gesellschaft des Überflusses: Wir können nämlich alles, was wir benötigen, haben von Nahrungsmitteln, Unterkunft  über Gesundheitsversorgung bis zur sauberen Energie: Und die Roboter können es für uns tun.

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