Freitag, 26. August 2016

Inflationssteuerung landet im Nirwana


In Jackson Hole, Wyoming treffen sich die Zentralbanker am Wochenende zu einem wichtigen internationalen Meinungsaustausch. Eine wesentliche Frage, die auf der Tagesordnung steht, ist, warum die Inflation nicht vom Fleck kommt.

Ein informelles Thema, das wie das Damoklesschwert über dem Symposium schwenkt, ist sicherlich Helicopter Money (HM). Aber warum? Die Antwort liegt auf der Hand: Wir brauchen ein Werkzeug für die Ankurbelung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, wie Brad DeLong in seinem Blog darlegt.

Schliesslich verfehlt die Fed die Zielinflationsrate seit mehr als vier Jahren, schreibt Narayana Kocherlakota in diesem Zusammenhang in seiner Kolumne bei Bloomberg View.

Und es sieht in anderen fortentwickelten Volkswirtschaften auch nicht besser aus. Siehe die unten präsentierte Abbildung an.



Das Ende der Inflation? Nirwana von Inflation Targeting, Graph: Mark Gilbert Bloomberg View


John Quiggin sagt in seinem Blogdass die Inflationssteuerung (inflation targeting) fast überall in der entwickelten Welt gescheitert ist, in mindestens drei Aspekten:

(1) Inflation konnte nicht im Zielbereich gehalten werden,

(2) Zinsen sind bis auf die Null-Marke oder sogar darunter gesenkt worden, sodass die „Notfallmassnahmen“ wie die sog. Offenmarktgeschäfte heute sozusagen wie ein fester Bestandteil der geldpolitischen Instrumente erscheinen,

(3) Versprechen, dadurch ein stabiles Wirtschaftswachstum zu liefern, wurde nicht gehalten.

Zum Abschluss ist eine bemerkenswerte Abbildung von Mark Gilbert von Bloomberg: Wenn die Löhne fallen, steigt die Arbeitslosigkeit.



Der Verlauf der Beschäftigung und der privaten Konsumausgaben in Spanien, Graph: Mark Gilbert in: Bloomberg View






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