Donnerstag, 1. September 2011

CEOs stecken ein, während Konzerne Steuern ausweichen

Mindestens 25 CEOs haben mehr verdient als ihre Unternehmen an Steuern bezahlt haben. Das berichtet die Institute for Policy Studies (IPS) in einer aktuell vorgelegten Forschungsarbeit mit Bezug auf das Jahr 2010.

Diese 25 CEOs haben im Durchschnitt je 16,7 Mio. $ verdient, deutlich mehr als 10,8 Mio. $ im Vorjahr in den Top-US-Unternehmen (S&P-500). Auf die meisten von diesen 25 Unternehmen entfielen aus dem US-Steueramt (IRS) im Durchschnitt 304 Mio. $ an Steuererstattungen.

In der Tat ist die Steuervermeidung so ausser Kontrolle geraten, dass 25 US-Konzerne im vergangenen Jahr mehr Gelder an die Vorstände zukommen liessen, als Körperschaftsteuer an den Uncle Sam.


Bericht über CEO-Vergütungen, Illustration: Institute for Policy Studies (IPS)

Wie umgehen Unternehmen Steuern?

Die Autoren kommen in der Analyse zum Schluss, dass die 25 hyperaktiven Unternehmen eine Vielzahl von Techniken zur Steuervermeidung anwenden. Nicht alle diese Techniken sind ruchlos. Einige Steuererleichterungen für Unternehmen können ausgleichenden sozialen Wert haben. Anreize, die den wirtschaftlichen Übergang zu einer grünen Energiewirtschaft fördern, bieten ein Beispiel für Steuererleichterungen. Solche Anreize spielen aber nur eine geringe Rolle.

Der Löwenanteil von Steuervergünstigungen belohnt Unternehmenverhalten (von „offshoring“ bis zu beschleunigter Abschreibung), die von zweifelhaftem Wert für die Gesellschaft sind, v.a. für die lange Sicht.

Ironischerweise und bezeichnenderweise können Unternehmen sogar durch Überkompensation ihrer Führungskräfte noch niedrige Steuern zahlen. Je höher die Gehaltsschecks der CEOs klettern, desto mehr können Unternehmen von ihren Steuern abziehen.





Körperschaftsteuer als Anteil der öffentlichen Einnahmen, Graph: Executive Excess, IPS

Keine Steuervermeidungsstrategie hat die Kassen von Unternehmen in den letzten 10 Jahren schneller gefüllt als die Offshoring-Aktivitäten von Unternehmen in den sog. Steueroasen mit niedrigen oder keinen Steuerhoheiten. 18 von 25 Unternehmen heben hervor, Tochtergesellschaften in Offshore-Steueroasen zu betreiben. Die Unternehmen hatten im vergangenen Jahr alle zusammen 556 Tochtergesellschaften in den Steuerparadies.

Hat tip to Bloomberg TV.

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