Freitag, 9. September 2011

SNB setzt auf Währungsoptionen, anstatt auf negative Zinsen

Die SNB kauft nicht einfach Euro zum festen Wechselkurs von 1,20 Franken pro Euro. Die SNB interveniert auch im Markt für Devisenoptionen. Und es sind nicht ganz einfache (plain-vanilla) börsengehandelte Optionen (exchange-traded options), sondern die SNB scheint eine grosse Verkäuferin von  forward volatility agreements (implizierte Volatilität) zu sein, d.h. die SNB geht im Wesentlichen massive Short-Positionen in Bezug auf die Volatilität des Euro-CHF-Wechselkurses ein, berichtet Reuters in einem ausführlichen Artikel.

Felix Salmon liefert dazu in seinem Blog die folgende Abbildung. Die Menschen sind immer noch bearish für den Euro und bullish für den Schweizer Franken und Investoren erwarten viel Volatilität vorneweg.


Euro/CHF Volatility Surface, Graph: Felix Salmon in Reuters
Die implizierte Volatilität ist inzwischen von über 30% auf 6% zurückgefallen.


Der Verkauf von Volatilität (vols) bedeutet, dass die SNB die tägliche Volatilität des Euro/CHF-Wechselkurses (durch die Zwingung der Teilnehmer am Optionen-Markt zu long gamma) dämpfen will.

Long Gamma“ bedeutet hier, dass die Option, wenn Sie eine halten, eine Menge Geld machen kann, auch wenn das Währungspaar (im Beispiel Euro/CHF) sich relativ wenig bewegt. Die implizierte Volatilität war vor der Ankündigung des Mindestkurses Franken pro Euro durch die SNB so hoch, dass der Franken um 4% in einer Woche schwanken musste, um den entsprechenden Option-Handel profitabel zu machen, erklärt Felix Salmon.

Im Grunde genommen versucht die SNB, den Markt für Optionen zu beruhigen und damit die Volatilität zu reduzieren. Der Haken dabei ist, dass der Anreiz für Marktteilnehmer hoch ist, den Basispreis (strike price) zu testen. Nach dem Motto „du traust dich ja doch nicht“.

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