Donnerstag, 19. Februar 2015

Griechenlands Wirtschaft unter Austerität

Die von Brüssel und Berlin auferlegte Austeritätspolitik hat seit 2008 ein Viertel der griechischen Wirtschaft zerstört.

Obwohl Griechenlands Abschwung nicht so tief ist wie Amerika’s Depression in den 1930er Jahren, dauert die griechische Rezession viel länger und wird wahrscheinlich für die Erholung viel mehr Zeit beanspruchen.

Vergleichsweise erscheinen jüngste Abschwungsphasen im Euro-Raum und in Grossbritannien wie kleinere Problemchen, wie die von The Economist gelieferte Abbildung deutlich vor Augen führt.


Griechenland’s BIP im Vergleich mit Rezessionen in der Vergangenheit, Graph: The Economist in: The agony of Greece, Febr 2015


Griechenland hat zwar inzwischen ein  Primärdefizit (primary budget deficit) in einen Primärüberschuss (primary budget surplus) verwandelt.

Aber die Kürzung der Staatsausgaben hat verheerende Folgen:

Die Arbeitslosigkeit hat sich in Griechenland unter Austerität verdreifact und ist damit auf 26% geklettert. Drei Viertel der Arbeitslosen hat seit mehr als 12 Monaten keinen Job. Über ein Drittel der Griechen gilt als armutsgefährdet, mehr als in jedem anderen Euro-Land.

Austerität war bereits in den letzten Jahrzehnten gescheitert, z.B. unter Obhut von IWF in Ostasien und Lateinamerika. Die Anhänger der neoklassischen Schule wagten es, doch noch einmal zu probieren: Die Staatsschuldenquote (debt to GDP) Griechenland ist um 35% gestiegen. So etwas wie expansionary fiscal austerity ist und bleibt ein Trugschluss.


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