Samstag, 18. Dezember 2010

Wann wird die Fed die Geldpolitik straffen?

Laut Federal Reserve Bank of Atlanta (h/t FT Alphaville) erwarten Investoren nun eine Zinserhöhung durch die Fed beginnend im nächsten Sommer. Aber warum?, fragt Paul Krugman zu Recht. Ja, die neuesten Nachrichten deuten auf sich verbessernde Wachstumsaussichten hin. „Wir sind aber in einem tiefen Loch und es würde viel mehr Wachstum erfordern, um so etwas wie Vollbeschäftigung zu bekommen“, argumentiert Krugman weiter. Angenommen hat der schwere Abschwung die NAIRU auf etwa 6% geschleust, was Krugman nicht glaubt. Selbst dann würde es rund 5 Jahre dauern, bis die Wirtschaft ein Wachstum um 4% erreicht, um auf das Niveau zu kommen. Wendet man eine einfache Form von Taylor-Regel an, optimistische Prognosen zugrundelegend, dann ergibt sich daraus Null-Sätze bis zum Ende des Jahres 2012 und darüber hinaus, erklärt Krugman.


Fed Funds Futures Rates, Graph: Federal Reserve Bank of Atlanta, Dec 15, 2010

In der Abbildung ist ein stetiger Rückgang der Erwartungen im Hinblick auf den Beginn der Straffung der Geldpolitik (2012) der Fed von August bis November zu sehen. Dann dreht sich aber der Trend um und die Marktteilnehmer denken, dass die Fed im August 2011 anfangen würde, die Zinsen zu erhöhen. Bemerkenswert ist, wie in der zweiten Abbildung zu beobachten, dass die Inflationserwartungen seit der Jackson Hole-Rede des Fed-Präsidenten Ben Bernanke gestiegen sind, was sicherlich im Sinne der US-Notenbank ist. Es darf aber nicht vergessen werden, wie Paul Krugman betont, dass die Wachstumsdynamik in den USA nicht ausreicht, um die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit nachhalting zurückzufahren.


5 Year/5 Year Forward Breakeven Inflation Rates, Graph: Federal Reserve Bank of Atlanta, Dec 15, 2010

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