Die Rendite
für deutsche Staatspapiere mit 2 Jahren Laufzeit ist heute zum ersten Mal unter
die Null-Marke gefallen: Minus 0,002%.
Die
Real-Rendite in Deutschland ist inzwischen über die gesamte Zinsstrukturkurve (yield curve) hinaus negativ. Die deutschen
Bundesanleihen mit 30 Jahren
Laufzeit rentieren derzeit mit 1,736%.
Die Märkte
führen deutlich vor Augen, wie falsch die Anhänger der Austeritätspolitik mit
ihrem Glaubensatz liegen, dass die Kürzung der Staatsausgaben notwendig sei, um
das Vertrauen in den Staat im Markt
wiederherzustellen.
Wenn wir die
Ausgaben nicht kürzen, werden die Zinsen durch die Decke schiessen, warnen die Defizit-Falken seit dem
Ausbruch der Krise ununterbrochen. Das wiedererlangte Vertrauen würde ihrer
Ansicht nach dazu führen, dass die Ausgabenkürzung expansiv wirke. Die
Vertrauen Fee (confidence
fairy) würde schliesslich dafür sorgen, dass die (unsichtbaren)
Bond Vigilantes verschwinden.
Wie absurd
das Gerede vom angeblich fehlenden Vertrauen im Markt ist, zeigt die Entwiklung
am Markt für Staatsanleihen. Die Verfechter der Austerity Doctrine, die ihre Forderungen nach
Ausgabenkürzungen immer mit dem Hinweis auf den Markt begründen, blenden die wahren
Anzeichen im Markt geflissentlich aus.
Wenn die
Wirtschaft in einer Depression steckt und die Zinsen bereits auf der Nullgrenze
liegen, können die Staatsausgabenkürzungen nicht ausgeglichen werden. Die
Wirtschaft gerät nämlich tiefer in die Abwärtsspirale, was dazu führt, dass die
Staatseinnahmen fallen. Die entgangenen Einnahmen machen den angestrebten Defizitabbau
wieder platt.
Negative
Renditen für deutsche Staatsanleihen zeigen, dass der Versuch, in einem
depressiven Umfeld der Wirtschaft Haushaltskonsolidierung anzustreben,
kontraproduktiv ist. Der Sparkurs führt zur Schrumpfung der Wirtschaft und zu
einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Es ist daher
auch eine Frage der Gerechtigkeit und der Wahrhaftigkeit, die Kenntnisse und die Instrumente, die zur
Verfügung stehen, einzusetzen, um das millionenfache menschliche Leid zu beenden.
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