Wenn die
Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, führt der Anstieg der
Notenbankgeldmenge (monetary base) nicht
zu einem Anstieg der Inflation.
Es gibt
dennoch Ökonomen, darunter auch einige namhafte, die im Nachspiel der
Finanzkrise von 2008 die Behauptung aufstellten, dass die Inflation wegen der mengenmässigen
Lockerung der Geldpolitik (QE-Politik) via Zentralbanken durch die Decke
schiessen werde.
Die Inflation
ist im Gegenteil stark zurückgegangen. Es besteht sogar heute noch die Gefahr der
Deflation: Siehe z.B. die Schweiz und/oder die Eurozone.
Arthur Laffer hatte 2009 energisch vor einer galoppierenden
Inflation und einem massiven Anstieg der Zinsen gewarnt. Nun räumt der Wirtschaftsprofessor in einem aktuellen
Interview in BusinessInsider ein, dass er mit seiner Aussage
völlig falsch lag.
Der mit der sog.
„Laffer-Kurve“ bekannte Ökonom, der auch Präsident Ronald Reagan
wirtschaftlich beraten hat, unterstreicht darüber hinaus, dass seine verfehlte
Prognose etwas mit seinem Wirtschaftsmodell zu tun haben mag.
Wenn der
Fehler derart gravierend ist, muss mit dem Modell etwas grundsätzlich nicht
stimmen, nicht, dass die Welt sich verändert hat, gesteht Laffer selbst. Das ist
ein bemerkenswerter Akt der intellektuellen Redlichkeit, wie Paul Krugman in seinem Blog Laffers freimütige Aussage begrüsst,
weil so was selten vorkommt.
Monetary
Base in Switzerland, Graph: SNB in:
Quarterly Bulletin, Dec 2013
Welches Wirtschaftsmodell
benutzt aber Prof. Laffer? War es eher eine politisch motivierte Vorhersage?
Denn Ökonomen wie Krugman haben ganz am Anfang der Krise darauf hingewiesen,
dass der Anstieg der Notenbankgeldmenge in einer Liquiditätsfalle nicht
inflationär ist. Die Aussage stützte sich dabei auf ein einfaches IS-LM-Modell.
Dennoch
verdient es Anerkennung, dass Laffer Fehler zugibt und ein Umdenken für
erforderlich hält, wenn man insbesondere an die vielen anderen Ökonom im Inflationista-Lager
denkt.
Inflation in
Switzerland, Graph: SNB in: Quarterly
Bulletin, Dec 2013
Notenbankgeldmenge
= Notenumlauf + Giroguthaben der inländischen Banken bei der Notenbank
Update: Geldbasis ≠ Geldmenge
1 Kommentar:
Zum Thema "Fehlprognosen" möchte ich diesen Beitrag empfehlen:
http://www.atschwarz.com/prognosen_eurokrise_2014/
Und keine Sorge: Die Inflation kommt bestimmt noch!
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