Samstag, 25. Mai 2024

Was ist besser für den Reichtum der Vermögenden?

Höhere Zinssätze oder niedrigere Zinssätze?


FOMC, der geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank (Fed) hat am Mittwochabend das Protokoll («minutes») zur Zinsentscheidung von Anfang Mai veröffentlicht.

Die Teilnehmer stellten demnach enttäuschende Inflationswerte für das erste Quartal fest und sprachen auch darüber, die Zinsen «höher für länger» («higher-for-longer») beizubehalten, falls die Inflation keine Anzeichen für eine nachhaltige Annährung an 2% zeigen sollte.

Die Anleger hingegen wetten den Terminmärkten zufolge auf ein bis zwei Zinssenkungen in diesem Jahr. Während diese Einschätzung mit der vieler Prognostiker übereinstimmt, erwarten manche Marktbeobachter keine Zinssenkung.


Jan Hatzius prognostiziert weiterhin Zinssenkungen im Juli und November, aber der Zeitpunkt hängt von den anstehenden Daten ab, Graph: Goldman Sachs, May 22, 2024.


Samstag, 18. Mai 2024

Haushalte, die von der Hand in den Mund leben

Der Mythos von “Ricardian Equivalence”


Stell’ dir vor, die Regierung gewährleistet den Verbrauchern heute «fiskalische Transferleistung» heute - zum Beispiel die COVID-19-Konjunkturschecks - und finanziert die Zahlungen mit Schulden. Außerdem kündigt die Regierung an, dass sie im nächsten Jahr die Steuern erhöhen wird, um die Schulden zurückzuzahlen.

Werden die Verbraucher das Geld aus der Überweisung ausgeben, oder werden sie das Geld aus der Überweisung sparen, um künftige Steuern zu zahlen? 

Die letztere Option ist repräsentativ für einen «Ricardian-Agenten». Wie viel Liquidität die Haushalte sparen oder wie «Ricardian Equivalence» sie sind, ist aus theoretischer Sicht ein wichtiges Merkmal, die Prävalenz von Haushalten zu verstehen, die von der Hand in den Mund leben, d.h. sie geben das Geld aus, wenn sie es bekommen.


In den vergangenen 12 Jahren ist der Anteil der «von der Hand in den Mund» lebenden US-Haushalte von 31% auf 19% gesunken, Graph: St. Louis Fed, May 08, 2024


Sonntag, 12. Mai 2024

Geldpolitik via „höher-für-länger“ und US-Defizite.

Der ganze Sinn des Besitzes von US-Staatsanleihen.


Das Narrativ «higher for longer» (höher und länger) macht derzeit via Social Media erneut die Runde.

Ein Ausdruck, der eine geldpolitische Haltung beschreibt, bei der davon ausgegangen wird, dass die Zinssätze für einen längeren Zeitraum erhöht bleiben. 

Im Zusammenhang mit der Zinspolitik der Fed bedeutet „higher for longer“ i.d.R. die Erwartung, dass die Zinssätze im Vergleich zu früheren Zinserhöhungszyklen für einen längeren Zeitraum auf einem relativ hohen Niveau gehalten werden.

Dies könnte eine Reaktion auf die Besorgnis über eine steigende Inflation, ein robustes Wirtschaftswachstum oder andere Faktoren sein, die eine straffere Geldpolitik rechtfertigen könnten.


Die Anleiherenditen reagieren auf die aufkeimende Erwartung, dass die von der US-Zentralbank (Fed) festgelegten Zinssätze relativ „länger höher“ sein werden, Graph: Goldman Sachs, May 10, 2024.