
Swiss Frank Exchange Rate, Graph: swissquote.ch
Der Schritt der SNB, am Markt Devisen gegen Franken zu kaufen, wurde im Ausland scharf kritisiert. Die SNB wolle durch künstliche Abwertung der eigenen Währung Handelsvorteile auf Kosten des Auslands erlangen, wurde vorgeworfen. Manche Marktbeobachter sprachen sogar von einem drohenden „Abwertungswettlauf“. Die SNB erläuterte bereits am 2. April in Person von Philipp Hildebrand, Vizepräsident der SNB, dass die Devisenkäufe der Nationalbank „ein ergänzendes Notinstrument zur Bekämpfung der Deflationsgefahr“ sind. Damit die aussergewöhnlichen Massnahmen nicht schnell verpuffen, gilt es für die SNB, eine weitere Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Es geht m.a.W. keineswegs um eine „beggar thy neighbour“ Politik. Eine neuerliche Aufwertung des Franken birgt nämlich die Gefahr einer nachhaltigen deflationären Dynamik in der Schweiz. Auch SNB-Präsident Jean-Pierre Roth sagte in einem Referat am 17. April, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit der Bekämpfung des Franken-Anstiegs gegenüber dem Euro keine wettbewerbsorientierte Abwertungspolitik betreibt. „Das wäre auf die Dauer den Interessen unseres Landes ohnehin nur abträglich“ betonte Roth.
Im übrigen gab die SNB heute bekannt, dass sie weiterhin Liquidität in Schweizer Franken via Euro/CHF-Devisenswaps zur Verfügung stellt. Die SNB, die EZB, die Zentralbanken Polens und Ungarns teilten mit, dass sie bis mind. 31. Oktober 2009 weiterhin Euro/CHF-Devisenswaps mit einer Laufzeit von 7 Tagen durchführen, um Franken gegen Euro zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Massnahme wollen die genannten Zentralbanken weitere Verbesserungen am Franken-Geldmarkt unterstützen.
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