tag:blogger.com,1999:blog-6865287002644334162024-03-17T11:06:13.389+01:00ACEMAXX-ANALYTICSAcemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.comBlogger6970125tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-78442146922577217462024-03-17T08:57:00.004+01:002024-03-17T08:59:32.856+01:00Economics in America<p style="text-align: justify;">Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>Angus Deaton:</b> “<i>Economics in America</i>” – An Immigrant Economist Explores the Land of Inequality, <i>Princeton University Press</i>, October 2023, Oxford.</p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRBKmhKRZuqxLkQBg2T5ZFneRwzLVts3gAsl4tJW0SfCnenaxWg4ZRGTXzCz0ONjuvkISPaJh9UVRR3h699gkk9h1SBC9IXzL7rm7n-yEz1Vbcvv6Omx9I7WMxWhgTWuOOaCY0kJ1xnVLc11tU6ssL50sjgRSR_IGZohySXBnIVZBJyUOtdsOfL4n0yPg/s2592/Angus%20Deaton,%20Economic%20in%20Amerika,%20March%2014,%202024.JPG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRBKmhKRZuqxLkQBg2T5ZFneRwzLVts3gAsl4tJW0SfCnenaxWg4ZRGTXzCz0ONjuvkISPaJh9UVRR3h699gkk9h1SBC9IXzL7rm7n-yEz1Vbcvv6Omx9I7WMxWhgTWuOOaCY0kJ1xnVLc11tU6ssL50sjgRSR_IGZohySXBnIVZBJyUOtdsOfL4n0yPg/w299-h400/Angus%20Deaton,%20Economic%20in%20Amerika,%20March%2014,%202024.JPG" width="299" /></a></div><p style="text-align: justify;">Es ist ein offenes Geheimnis, dass Ökonomen es seit jeher geflissentlich auslassen, über <b>Ethik</b> nachzudenken und darüber, was <b>menschliches Wohlbefinden</b> ausmacht. Und sie agieren im Allgemeinen wie Technokraten, die sich auf Effizienz konzentrieren. </p><p style="text-align: justify;">Angus Deaton, emeritierter Professor für Wirtschaft und internationale Angelegenheiten an der Princeton School of Public and International Affairs und am Fachbereich Wirtschaft der Princeton University, bekräftigt vor diesem Hintergrund in einem lesenswerten Beitrag im <a href="https://www.imf.org/en/Publications/fandd/issues/2024/03/Symposium-Rethinking-Economics-Angus-Deaton ">IMF-Blog</a>, dass </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>«wir kaum eine Ausbildung über die Ziele der Wirtschaft, über die Bedeutung des Wohlbefindens erhalten oder darüber, was Philosophen über Gleichheit sagen.»</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Wohlfahrtsökonomie ist in der Tat schon lange aus dem Lehrplan verschwunden.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>«Wir setzen Wohlstand oft mit Geld oder Konsum gleich und übersehen dabei vieles, was den Menschen wichtig ist. Im gegenwärtigen wirtschaftlichen Denken ist der Einzelne viel wichtiger als die Beziehungen zwischen Menschen in Familien oder Gemeinschaften.»</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der <a href="https://press.princeton.edu/books/hardcover/9780691247625/economics-in-america">Autor</a>, der 2015 Nobel-Preis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, schreibt freimütig aus tiefstem Herzen, was diesem unbedingt lesenswerten Werk eine profunde Authentizität verleiht. </p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Im Mittelpunkt des Buches steht der Beruf als «Ökonom» und damit nolens volens auch die Rolle vorherrschenden Schule («<i>neoclassical economics</i>») und die schwerwiegenden Konsequenzen (z.B. via «<i>financial engineering</i>») für das Leben im Allgemeinen Sinn.</p><p style="text-align: justify;">Wirtschaftswissenschaftler haben oft verschiedene Denkansätze für ein und dasselbe Phänomen, und die besten Wirtschaftswissenschaftler sind in der Lage zu erkennen, welchen sie in welchem Kontext anwenden sollten.</p><p style="text-align: justify;">Dass es gute und schlechte Ökonomen gibt, ist kaum eine Überraschung und hat nichts mit ihrer möglichen Verantwortung für den Zustand der Wirtschaft zu tun.</p><p style="text-align: justify;">Denn in der Physik werden Nobelpreise für Korrektheit verliehen, in den Wirtschaftswissenschaften dagegen oft für Brillanz (<i>Robert Zoellik</i>). </p><p style="text-align: justify;">In den Wirtschaftswissenschaften kommt man weiter, wenn man ein brillantes Argument für eine absurde Schlussfolgerung vorbringt (<i>Robert Solow</i>).</p><p style="text-align: justify;"><a href="https://twitter.com/acemaxx/status/1766435746557128756">Deaton</a> ruft in Erinnerung, dass die <b>GFC 2008</b> das Ergebnis einer Reihe schwerwiegender Fehler, Fehleinschätzungen und sogar Betrügereien von Unternehmen und Einzelpersonen des privaten Sektors war, unterstützt und begünstigt von Führungspersönlichkeiten, die übermäßig in das Laissez-faire verliebt waren und sich der gepriesenen Weisheit des Marktes verschrieben hatten.</p><p style="text-align: justify;">Prof. Deaton schreckt nicht davor zurück, Ross und Reiter zu nennen. </p><p style="text-align: justify;">Eine interessante Frage, die dabei auftaucht ist, ob die <b>Demokratie</b> mit dem <b>Kapitalismus</b> vereinbar ist oder nicht.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Es scheint, dass die Idee, internationale Organisationen könnten unter der Leitung von Wirtschaftswissenschaftlern das Wachstum in der Welt fördern und die Armut beseitigen - eine Idee, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde und unter anderem von Keynes ins Leben gerufen wurde, verblassen ist.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Der Autor nimmt in der Tat kein Blatt vor dem Mund. Er beschreibt in ausgewählten Worten, weshalb die Wirtschaftswissenschaften keinen wissenschaftlichen Inhalt zu haben scheinen, sondern lediglich politische Spaltungen verfolgen.</p><p style="text-align: justify;">Es ist schwer sich des Eindrucks zu erwehren, als ob Wirtschaftswissenschaftler «<b>Lobbyisten</b> und <b>Apologeten der Reichen</b>» versinnbildlichen würde. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>«Dass der Berufsstand seine frühen Wurzeln in Eugenik, Nativismus und Rassismus abgelegt hat, nur um zu einem Stamm von Frauenhassern zu werden, der nur wenige Frauen in seine inneren Kreise aufnimmt und sie dann schlecht behandelt, wenn er sie aufnimmt.»</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der amerikanische demokratische Kapitalismus, wie er derzeit praktiziert wird, dient nur einer Minderheit der Bevölkerung, und die Mehrheit ist weder mit der Demokratie noch mit dem Kapitalismus zufrieden, hält der Autor fest.</p><p style="text-align: justify;">In der Zwischenzeit sterben weniger gebildete Amerikaner aus Verzweiflung («<i>deaths of despair</i>»), die sich dem<b> Populismus</b> zugewandt und ein politisches System aufgegeben haben, das ihnen nicht hilft.</p><p style="text-align: justify;"><u>Fazit</u>: Ein zentrales Problem der modernen <b>Mainstream-Ökonomie</b> ist ihre begrenzte Reichweite und ihr begrenzter Gegenstand. Die Disziplin hat sich von ihrer eigentlichen Grundlage, der Untersuchung des menschlichen Wohlergehens, abgekoppelt.</p><p style="text-align: justify;">Eine ungefiltert und offenherzig dargestellte <i>Tour d’Horizon</i> über die wichtigsten Themen der Volkswirtschaft aus erster Hand, zugänglich auch für Laien. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAqM811cHZG1idkqTtJ94mKY6RO8yaK3BZ-YXrVxa2s3DhAkpUD0hg_oaVwUvHdGdjRbb5SxHPn0pgIKFAA8ZW6oX3PgE2_C44CxYzi24PfFijOQ_bR1HrFfQjFNfaGVNP_DK7E1oyocLW7j_3NzgthX6tGL2Ba-Ua2UsM_68vrPIrv6fCvJ5G0Z_x4wE/s2840/Angus%20Deaton,%20Princeton%20Uni%20Press,%20March%2011,%202024.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1604" data-original-width="2840" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjAqM811cHZG1idkqTtJ94mKY6RO8yaK3BZ-YXrVxa2s3DhAkpUD0hg_oaVwUvHdGdjRbb5SxHPn0pgIKFAA8ZW6oX3PgE2_C44CxYzi24PfFijOQ_bR1HrFfQjFNfaGVNP_DK7E1oyocLW7j_3NzgthX6tGL2Ba-Ua2UsM_68vrPIrv6fCvJ5G0Z_x4wE/w400-h226/Angus%20Deaton,%20Princeton%20Uni%20Press,%20March%2011,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Angus Deaton</b>, emeritierter Professor für Wirtschaft und internationale Angelegenheiten an der Princeton School of Public and International Affairs und am Fachbereich Wirtschaft der <a href="https://press.princeton.edu/books/hardcover/9780691247625/economics-in-america">Princeton University</a>.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-88528830782843740462024-02-25T11:44:00.000+01:002024-02-25T11:44:10.294+01:00Inflation und Aktien<p style="text-align: justify;">Der Chiphersteller <b>Nvidia</b> ist in aller Munde. Die Analysten von <i>Goldman Sachs</i> nennen das High-Tech Unternehmen «die wichtigste Aktie auf dem Planeten Erde».</p><p style="text-align: justify;">Der Entwickler von <b>Grafikprozessoren</b> und Chipsätzen für Personal Computer und <b>Spielkonsolen</b> hat diese Woche sowohl Alphabet als auch Amazon überholt und ist nun das drittgrößte Unternehmen der Welt. </p><p style="text-align: justify;">Der Hauptsitz liegt in Santa Clara, <b>Kalifornien</b> in den USA. Das Unternehmen wurde im Januar 1993 von Jen-Hsun Huang gegründet.</p><p style="text-align: justify;">Die Analysten von <i>JPMorgan AM</i> unterstreichen in einer vergangenen Woche publizierten Studie, dass das heutige Umfeld gut für Aktien ist. </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Eine gewisse Inflation (d.h. ein Verbraucherpreisindex innerhalb einer Spanne von 2 bis 3 %) ist i.d.R. gut für die Unternehmensgewinne. </blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi02X3l46MsfV0OkFSdJDour3mSjrgksfk4hdNIz_NwreST-5t5zrFcGPXF0aTpIOo7s6h8kv4LajkTe8f29twAByq58h1uCH4nmJShw-MiUcgznFwo7rUKFSoBThgcmBpnkOdqyfJn3UB1wPH49yn0RwqmJrI-Ez5a8KxcV76k8MN8uGXSeiJGj5rkSz0/s2072/real%20interest%20rates,%20chart%20JPMorgan,%20Febr%2017,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1684" data-original-width="2072" height="325" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi02X3l46MsfV0OkFSdJDour3mSjrgksfk4hdNIz_NwreST-5t5zrFcGPXF0aTpIOo7s6h8kv4LajkTe8f29twAByq58h1uCH4nmJShw-MiUcgznFwo7rUKFSoBThgcmBpnkOdqyfJn3UB1wPH49yn0RwqmJrI-Ez5a8KxcV76k8MN8uGXSeiJGj5rkSz0/w400-h325/real%20interest%20rates,%20chart%20JPMorgan,%20Febr%2017,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fed Funds rate (real), <i>Graph</i>: JPMorgan AM, Febr 17, 2024</td></tr></tbody></table><br /><span style="text-align: left;"><br /></span></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;">In der Tat entpuppt sich die <b>Gewinnsaison</b> für das vierte Quartal das zweite Wachstumsquartal in Folge nach fast einem Jahr der Schrumpfung. </span>Hervorragende Ergebnisse von großen Technologieunternehmen haben gezeigt, dass diese Unternehmen ihren Aufschwung verdient haben, heisst es in der Recherche-Arbeit weiter.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_qoKP6GcRgW3Z8Km9mUAFHKqazPdPNxiZ6YqHtBmAsy-b25_3ddlNuEJLHz1X1O_ZWvKzAUsd0Ex7jlME9kBUcbYcijWvS-Y0gGsL-hC0eWVLR3gmgPzNb6dwkFVN6OkqDrFcL_6TNMVJtBi4bUvGZVQnrZk1bo2g7gEGBvzMs7k89028CZZUb4Mz4Go/s2044/service%20inflation,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Febr%2022,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1548" data-original-width="2044" height="303" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_qoKP6GcRgW3Z8Km9mUAFHKqazPdPNxiZ6YqHtBmAsy-b25_3ddlNuEJLHz1X1O_ZWvKzAUsd0Ex7jlME9kBUcbYcijWvS-Y0gGsL-hC0eWVLR3gmgPzNb6dwkFVN6OkqDrFcL_6TNMVJtBi4bUvGZVQnrZk1bo2g7gEGBvzMs7k89028CZZUb4Mz4Go/w400-h303/service%20inflation,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Febr%2022,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Eurozone: Hartnäckige Dienstleistungsinflation sollte Zinssenkungen nicht verzögern - ein langsamerer Rückgang der Dienstleistungsinflation wird die relativ stärkeren disinflationären Kräfte bei den Warenpreisen teilweise ausgleichen,<i> Graph</i>: Oxford Economics, Febr 20, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Aber warum sollte die Fed die Zinsen überhaupt senken, wenn die Wirtschaft so stark ist? </p><p style="text-align: justify;">Auf dem heutigen Niveau sind die Leitzinsen restriktiv:</p><p style="text-align: justify;">Der <b>reale </b>Leitzins (<i>Fed Funds Rate</i>) ist mit dem Rückgang der Inflation sogar gestiegen, obwohl die Fed keine weiteren Zinserhöhungen mehr vorgenommen hat. </p><p style="text-align: justify;">Das bedeutet, dass die Zentralbanken bei weiter sinkender Inflation die Zinsen senken müssen, um das gleiche Maß an «<i>Restriktivität</i>» aufrechtzuerhalten.</p><p style="text-align: justify;">Die politischen Entscheidungsträger, auf beiden Seiten des Atlantiks, müssen daher die Risiken einer erneuten Beschleunigung der Inflation gegen die Risiken einer <b>übermäßigen Straffung</b> («<i>over-tightening</i>») abwägen.</p><p style="text-align: justify;"><i>Apropos</i> <b>real Wert</b>:</p><p style="text-align: justify;">Die Inflation kann den realen Wert von <b>Schulden</b> im Laufe der Zeit aufzehren. Wenn Unternehmen ausstehende Schulden haben, können sie von der Inflation profitieren, weil sie ihre Schulden mit einer weniger wertvollen Währung zurückzahlen können. Dadurch verringert sich ihre Schuldenlast und ihre finanzielle Lage verbessert sich.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTTRo4_EkJU51ln0XMbk6j_HNK71RMcgz3s1vtsYKACem6MwEDlciq60P4QRBg0z9lyLWmmh92c6zdpHu9FaR7PrIi-Puom9krX0hhlSEIezFj9GSO9Q9SDWk36YGkElusbIpDUcsHeq7I3foUXH7Sn-ynVkfvqK78wFXiEIAbk1yms5bbXh4qJV44EcA/s1346/job%20growth,%20chart%20NYTimes,%20Febr%2021,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="848" data-original-width="1346" height="253" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTTRo4_EkJU51ln0XMbk6j_HNK71RMcgz3s1vtsYKACem6MwEDlciq60P4QRBg0z9lyLWmmh92c6zdpHu9FaR7PrIi-Puom9krX0hhlSEIezFj9GSO9Q9SDWk36YGkElusbIpDUcsHeq7I3foUXH7Sn-ynVkfvqK78wFXiEIAbk1yms5bbXh4qJV44EcA/w400-h253/job%20growth,%20chart%20NYTimes,%20Febr%2021,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Einige Wirtschaftswissenschaftler erkannten, dass die Pandemie-Wirtschaft wahrscheinlich anderen Regeln folgen würde. Chris Waller, ein Mitglied der Fed Gov, argumentierte 2022, dass die Zahl der offenen Stellen sinken könnte, ohne dass die Arbeitslosigkeit zwangsläufig ansteigt, <i>Graph</i>, Ben Casselman, <a href="https://www.nytimes.com/2024/02/14/business/economy/lessons-job-market.html ">NYTimes</a>, Febr 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> Die Inflation kann für Unternehmen ein Anreiz sein, in Investitionsausgaben und <b>Expansionsprojekte</b> zu investieren. In <b>inflationären</b> Zeiten können Unternehmen Investitionen in Produktionsanlagen Vorrang einräumen, um sich gegen steigende Kosten abzusichern und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Diese Investitionen können zu <b>höherer Produktivität</b> und künftiger <b>Rentabilität</b> führen.</p><p style="text-align: justify;">Die Inflation kann auch zu höheren Aktienkursen führen, vor allem bei Unternehmen, die ihre Gewinne in einem Tempo halten oder steigern können, das über der Inflation liegt. Anleger können in inflationären Zeiten nach Aktien von Unternehmen suchen, die über eine starke <b>Preissetzungsmacht</b> oder gute Wachstumsaussichten verfügen, was deren Aktienkurse in die Höhe treibt und den Aktionären zugutekommt.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEvLPnBbK6dF4waBqCz-Q5Wx4J-JX7KsH0xoSmbhtpmyZTR-KWgE-ofhSkLVvxiTcoyoPRmvCcRMTBk7kL92h1rVAw0mWlDn8kf_QJSYtql-3dzHhI_6afPXgyDtsm4miapTiGsCJDIvmwhP3NxXDzpX2E4bxF6lMc-Nsa0NOYkq7sEKv2pegDz1UJyBQ/s1354/job%20openings,%20chart%20NYTimes,%20Febr%2021,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="736" data-original-width="1354" height="217" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhEvLPnBbK6dF4waBqCz-Q5Wx4J-JX7KsH0xoSmbhtpmyZTR-KWgE-ofhSkLVvxiTcoyoPRmvCcRMTBk7kL92h1rVAw0mWlDn8kf_QJSYtql-3dzHhI_6afPXgyDtsm4miapTiGsCJDIvmwhP3NxXDzpX2E4bxF6lMc-Nsa0NOYkq7sEKv2pegDz1UJyBQ/w400-h217/job%20openings,%20chart%20NYTimes,%20Febr%2021,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die COVID19-Rezession wurde nicht durch ein grundlegendes Ungleichgewicht in der Wirtschaft verursacht, wie die Dot-Com-Blase Anfang der 2000er Jahre oder der Subprime-Hypothekenboom einige Jahre später, <i>Graph</i>, Ben Casselman, <a href="https://www.nytimes.com/2024/02/14/business/economy/lessons-job-market.html">NYTimes</a>, Febr 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;">Es ist jedoch zu beachten, dass eine zu hohe Inflation negative Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne haben kann, indem sie beispielsweise die <b>Kaufkraft der Verbraucher </b>schmälert, die Input-Kosten erhöht und die Finanzmärkte destabilisiert.</p><p style="text-align: justify;">Ein gewisses Maß an Inflation kann sich zwar positiv auf die <b>Unternehmensgewinne</b> auswirken, doch muss sie moderat und überschaubar sein, damit die Unternehmen ihre potenziellen Vorteile voll ausschöpfen können.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPojOwP1qaWw0PDuKNEx_gdYFb3iKZ-yHhrYSyzmkBiFTHVJNRDzqKi8kz4oq6OidedSW9l0EuDexLBixBELm1RrsuGpowewmqEQ9ypeHLlkT8MIdhlFWIJCmNjfsYeU41Vy16sYRsolSW8WfGMS5aiH4X71gKb8mO8SH971T_uSMc6dKD9ySmGQoSV30/s2776/US%20productivity,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1590" data-original-width="2776" height="229" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPojOwP1qaWw0PDuKNEx_gdYFb3iKZ-yHhrYSyzmkBiFTHVJNRDzqKi8kz4oq6OidedSW9l0EuDexLBixBELm1RrsuGpowewmqEQ9ypeHLlkT8MIdhlFWIJCmNjfsYeU41Vy16sYRsolSW8WfGMS5aiH4X71gKb8mO8SH971T_uSMc6dKD9ySmGQoSV30/w400-h229/US%20productivity,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Während die EZB darüber nachdenkt, wie man die Produktivität in der Eurozone mit monetärer Austerität, Schuldenbremse und Lohnzurückhaltung erreichen kann, läuft die US-Wirtschaft davon, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-02-16/how-to-be-productive-on-fridays-companies-try-new-tricks-to-bring-work-back">Bloomberg</a>, Febr 21, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Aus Sicht der <b>keynesianischen</b> Wirtschaftspolitik besteht das Ziel einer niedrigen Inflation in der Regel darin, die Gesamtnachfrage in der Wirtschaft so zu steuern, dass sie mit der Produktionskapazität der Wirtschaft im Einklang steht.</p><p style="text-align: justify;">Zugleich gilt es, auch die Bedeutung angebotsseitiger Faktoren zu erkennen, wenn es um die Beeinflussung der Inflation geht:</p><p style="text-align: justify;">Wirtschaftspolitische Maßnahmen <b>zur Verbesserung der Produktivität</b>, wie Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Technologie, können dazu beitragen, die Inflation in Schach zu halten, indem sie die Produktionskapazität der Wirtschaft erhöhen.</p><p style="text-align: justify;">In Situationen, in denen die Inflation außer Kontrolle gerät, wie während der <b>COVID19 Pandemie</b>, können <b>vorübergehende Preiskontrollen</b> als Maßnahme zur Eindämmung des Inflationsdrucks befürwortet werden. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh8anOOzA1uQuy6LHmxqOrSgeAG0w0qbiKNmsSABQlUX1Mx66rrPhglSOPM3x7pyoxQqMeYJPa2A9gCgvoc-B7rWVv3hvAIx6flTN2_hnM4v7t_ul6Xo_uZ2645Y15dXLbwRH96VJMPRw0HCGmuybU7APx4H111tt_7-OKC48nd4zGFFpJ_tmUvR3mIC1c/s2796/real%20yields,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1598" data-original-width="2796" height="229" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh8anOOzA1uQuy6LHmxqOrSgeAG0w0qbiKNmsSABQlUX1Mx66rrPhglSOPM3x7pyoxQqMeYJPa2A9gCgvoc-B7rWVv3hvAIx6flTN2_hnM4v7t_ul6Xo_uZ2645Y15dXLbwRH96VJMPRw0HCGmuybU7APx4H111tt_7-OKC48nd4zGFFpJ_tmUvR3mIC1c/w400-h229/real%20yields,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">UST real yields for 5y, 10y and 30y, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-02-13/real-yield-rises-to-2-for-first-time-since-december-fed-pivot ">Bloomberg</a>, Febr 21, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-88202559529275165732024-02-18T06:43:00.003+01:002024-02-18T06:46:26.508+01:00Interview: Sven Reinecke, University of St. Gallen<p>Interview: Sven Reinecke, University of St. Gallen</p><p><a href="https://imc.unisg.ch/en/team/sven-reinecke/ ">Prof. Dr. Sven Reinecke</a> is Director of the Institute of Marketing & Customer Insight and Associate Professor at the University of St. Gallen (<b>HSG</b>). He is co-head of the Master in Marketing Management.</p><p><br /></p><p><i>How have Super Bowl commercials evolved over the years in terms of content, style, and impact on consumer behavior?</i></p><p><br /></p><p>The Super Bowl Commercials are basically an unofficial form of the "<b>Oscars</b>" in the advertising industry. The costs for both creation and placement have risen sharply: According to <i>Statista,</i> a 30-second commercial cost USD 7 million in 2023, twice as much as in 2010.</p><p>In general, it can be said that commercials have developed strongly in the direction of <b>emotion, staging</b> and <b>storytellin</b>g in recent years. </p><p>Ultimately, they are short cinema films that are produced just as elaborately. This differs greatly from the classic product-related commercials of the past. Ultimately, the Super Bowl commercials can be seen as a mirror of <b>US consumer culture</b>.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2iK3PhhYUWJ9W9lEUJyH9KADyJXDpJ9-VUHDpNXf-nPMdk_LjIbxZ6P8Y0taBLFVStzkUBmHnbDjEyv7iguCLUHYr5vmRnmbsF_NhR9roZYeLslD_sFlxSWvHZ85GW0QEsfHt0hDXErdfogtH-hcx9jgGb2lSfqNip0iFldkyBOL_Y11ggQ_DQagfDKQ/s3120/Sven%20Reinecke,%20Uni%20St%20Gallen,%20Febr%2013,%202024.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1706" data-original-width="3120" height="219" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi2iK3PhhYUWJ9W9lEUJyH9KADyJXDpJ9-VUHDpNXf-nPMdk_LjIbxZ6P8Y0taBLFVStzkUBmHnbDjEyv7iguCLUHYr5vmRnmbsF_NhR9roZYeLslD_sFlxSWvHZ85GW0QEsfHt0hDXErdfogtH-hcx9jgGb2lSfqNip0iFldkyBOL_Y11ggQ_DQagfDKQ/w400-h219/Sven%20Reinecke,%20Uni%20St%20Gallen,%20Febr%2013,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Sven Reinecke, University St. Gallen, February 2024</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><span><a name='more'></a></span><p><br /></p><p><i>How do advertisers measure the success of their Super Bowl commercials beyond traditional metrics like brand awareness and sales figures, and what new approaches are emerging in this area?</i></p><p><br /></p><p>The measurement of advertising success always depends on the objective. If it is about awareness, then of course the "buzz in the community" and the media is important in order to multiply the very expensive advertising contacts. Of course, classic surveys are conducted on key figures such as <b>active awareness, brand consideration</b> and <b>brand sympathy.</b> </p><p>The number of online contacts and the level of engagement in the various online media (<i>X, TikTok, Instagram, Facebook, Snapchat, YouTube, homepage</i>, etc.) can also be measured during the broadcast. The topic of sales uplift is more difficult: a clear <b>cause-and-effect relationship </b>is not so easy here because sales depend on many <b>other factors</b> (distribution rate, weather, competitive measures, etc.).</p><p>In principle, however, it can be said that more and more online key figures are being collected - and fewer traditional attitude variables. In my view, however, the combination is important in order to understand the causes of purchasing behaviour and long-term effects.</p><p><br /></p><p><i>Let us focus on the drivers of the recent inflation surge for a moment. Back in the 1970s, unit labor costs were the main driver of inflation. But more recently, unit profits have taken this role. How do you assess the empirical evidence that <a href="https://www.bis.org/publ/work1167.htm ">unit profits</a> becoming a leading indicator of inflation in the context of “active price management”?</i></p><p><br /></p><p>Of course, I am not an economist, but a business economist - so I cannot estimate the exact impact of business activities on inflation. But from a business management point of view, it is of course a matter of ensuring that companies remain profitable even in times of rising costs (purchasing, production, labor costs) by means of <b>active price management</b>. </p><p>As long as competition allows, such price increases can be enforced on the market. Some companies are much more successful in this respect than others.</p><p>Basically, however, I see a big difference in pricing between listed companies and traditional medium-sized companies ("<b>Mittelstand</b>"). In the <b>growth - profitability - security </b>triangle, the former focus on growth and profitability, while family-owned companies focus on security and profitability. The latter forgo growth if it is not profitable or if they cannot or do not want to finance it from their own resources. Thus, achieving higher prices is essential for them.</p><p><br /></p><p><i>Thank you very much.</i></p><p><br /></p><p><br /></p><p><a href="https://imc.unisg.ch/reinecke">Sven Reinecke</a>’s research and application focus on: strategic marketing, marketing performance management, pricing management and management decision behaviour.</p><p><br /></p><p> </p><div><br /></div>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-5817078301810591442024-02-11T07:29:00.004+01:002024-02-11T07:29:19.312+01:00Was ist mit der Mainstream-Ökonomie schief gelaufen?<p style="text-align: justify;">Seit COVID19 führen die Stückgewinne die Inflation an.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die <b>Rezession</b>, die 2020 auf das Corona-Virus folgte, war nicht das Ergebnis eines makroökonomischen Prozesses. </p><p style="text-align: justify;">Der erste bekannte Fall wurde im Dezember 2019 in Wuhan, <b>Chin</b>a, festgestellt. Die Krankheit breitete sich schnell weltweit aus und führte zur COVID-19-Pandemie.</p><p style="text-align: justify;">Da die Regierungen ihre Volkswirtschaften schlossen, um die <b>akute Gefahr</b> einzudämmen, kam es zu einem aussergewöhnlichen Abschwung. </p><p style="text-align: justify;">Der öffentliche Sektor setzte, im Vorfeld der Wiederöffnung der Märkte, massive und größtenteils einmalige <b>fiskalische Anreize</b> ein, um die Einkommen des Privatsektors zu stützen.</p><p style="text-align: justify;">Doch die enormen makroökonomische Verwerfungen sind alles in allem auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen, darunter: </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">massive Umschichtungen bei den Verbraucherausgaben (erst in Waren, dann in Dienstleistungen).</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">logistisches Chaos während der Wiedereröffnung, das einen gewaltigen Peitschenhieb («<i>bullwhip effect</i>») auf die Lieferketten ausübte.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">weitere Versorgungsschocks durch den <b>Krieg in der Ukraine</b> (und jetzt möglicherweise die Krise am Roten Meer).</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Nachholbedarf und sog. («<i>revenge spending</i>») "Revancheausgaben" aufgrund überschüssiger Ersparnisse der Verbraucher.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf den <b>Arbeitsmärkten</b>, insbesondere dort, wo die Zahl der Arbeitskräfte schrumpfte.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Schliesslich die verwirrenden Signale aus <b>China </b>(Immobilienkrise, Wachstumseinbruch usw.).</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiOi4eBzs0vxtmJNDnQURyU8JOsIL2uO7DTF-Lg592BKgtOYvS7w8varf9onK5e4CAPOQ0Im1VO4-o-iR8Q4D1rSqXDZtqnXIpMI7NK-JEfW5Okj3u7U9OlKjC8Wpv0fPrRTFJd1sRNW8xIWf9BGTXxsPcH_o-s0S3UtcCGHIQC7auygHAa9ExaQ0aYmzk/s2474/alternative%20growth%20indicators,%20chart%20GS,%20Febr%2009,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1674" data-original-width="2474" height="271" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiOi4eBzs0vxtmJNDnQURyU8JOsIL2uO7DTF-Lg592BKgtOYvS7w8varf9onK5e4CAPOQ0Im1VO4-o-iR8Q4D1rSqXDZtqnXIpMI7NK-JEfW5Okj3u7U9OlKjC8Wpv0fPrRTFJd1sRNW8xIWf9BGTXxsPcH_o-s0S3UtcCGHIQC7auygHAa9ExaQ0aYmzk/w400-h271/alternative%20growth%20indicators,%20chart%20GS,%20Febr%2009,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Sehen wir zu viel des Guten? Die Antwort ist nein: Die reale US-Wirtschaftsleistung wächst allenfalls geringfügig über dem Potenzial, trotz der viel besseren BIP-Daten, <i>Graph</i>: Jan Hatzius, Goldman Sachs, Febr 09, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Dario Perkins</b>, <a href="https://blogs.tslombard.com/where-are-we-in-the-cycle ">TS-Lombard</a> befasst sich vor diesem Hintergrund in einem lesenswerten Blog-Eintrag mit der Frage, was die Mainstream-Ökonomie dabei falsch gemacht hat?</p><p style="text-align: justify;">Die Antwort lautet: so gut wie alles. </p><p style="text-align: justify;">Die Hauptfehler sind, kurz zusammenfassend, wie folgt.</p><p style="text-align: justify;">Mangelhafte<b> Frühindikatoren:</b></p><p style="text-align: justify;">Finanzfachleute legten zu viel Gewicht auf die sog. "Frühindikatoren". Da die Indikatoren in erster Linie auf das verarbeitende Gewerbe und die Industrie ausgerichtet sind, wird die Gefahr einer Rezession im Allgemeinen übertrieben dargestellt.</p><p style="text-align: justify;">Die Überraschung war, dass der Dienstleistungssektor und damit die Arbeitsmärkte sich, nachdem sich die Verbraucherausgaben von Waren auf Dienstleistungen verlagerten, widerstandsfähig zeigten.</p><p style="text-align: justify;">Die irreführende <b>Phillips-Kurve</b>: </p><p style="text-align: justify;">Die Ökonomen beobachten die Kombination aus hoher Inflation und niedriger Arbeitslosigkeit mit Argusaugen und nehmen an, dass dies ein Symptom für eine "Überhitzung" (<i>overheating</i>) sei. </p><p style="text-align: justify;">Schlimmer noch, nach der Logik der Phillips-Kurve bedeutet dies, dass unweigerlich wirtschaftliche "Schmerzen" notwendig sind, um die Inflation wieder zu senken. </p><p style="text-align: justify;">Die Mainstream-Ökonomen gingen daher davon aus, dass auch diesmal eine tiefe Rezession (mit einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit) erforderlich sei, um die Preisstabilität wiederherzustellen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmuj5JJvSlfbW6eY2KfknsjhSWKxNW1odRB3DlHa5o-OE4AjwxiIiClJ_mwJnqAn9QF7BVkby90B1m345vhzhiwcZW6I2DJQMxdGm1lBDNNmCVNk67nXFi_XDQYYYb5t4Xp0CQ9CZXUaVo-wlu-BfVkQRKfrKpH0FFkefUAPUILRLXvo8NhJnXhKfaQ1A/s2072/fake%20business%20cycle,%20chart%20TS%20Lombard,%20Febr%2010,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1108" data-original-width="2072" height="214" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmuj5JJvSlfbW6eY2KfknsjhSWKxNW1odRB3DlHa5o-OE4AjwxiIiClJ_mwJnqAn9QF7BVkby90B1m345vhzhiwcZW6I2DJQMxdGm1lBDNNmCVNk67nXFi_XDQYYYb5t4Xp0CQ9CZXUaVo-wlu-BfVkQRKfrKpH0FFkefUAPUILRLXvo8NhJnXhKfaQ1A/w400-h214/fake%20business%20cycle,%20chart%20TS%20Lombard,%20Febr%2010,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Warum es sich nicht um einen normalen Konjunkturzyklus handelte, <i>Graph</i>: Dario Perkins, <a href="https://blogs.tslombard.com/where-are-we-in-the-cycle ">TS-Lombard</a>, Februar 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Verwirrung in Sachen <b>Niveaueffekte</b>: </p><p style="text-align: justify;">Viele Marktbeobachter verwechselten einem einmaligen Anstieg des Preisniveaus mit dem Beginn einer Inflationsspirale. </p><p style="text-align: justify;">Nur weil der Preisdruck auf breiter Front einsetzt, bedeutet dies jedoch nicht, dass er anhalten würde. </p><p style="text-align: justify;">Die richtige historische Vorlage waren laut Dario Perkins die <b>1940er Jahr</b>e, insbesondere die Übergangszeit nach dem Zweiten Weltkrieg, nicht die 1970er Jahre. Und daraus musste heute nicht unbedingt eine "<b>Lohn-Preis-Spirale</b>" folgen.</p><p style="text-align: justify;">Der Schlamassel, den ein halbes Jahrhundert andauernder <b>Neoliberalismus</b> (der die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer völlig vernichtet hat) hinterlassen hat, lässt sich nicht mit einem einmaligen fiskalischen Stimulus rückgängig machen.</p><p style="text-align: justify;">Falsche Interpretation der <b>Rendite-Kurve</b> (<i>yield curve</i>): </p><p style="text-align: justify;">Die Umkehrung der Zinsstruktur-Kurve war ein Zeichen für eine straffe Geldpolitik, aber nicht unbedingt ein Signal dafür, dass eine Rezession unvermeidlich war. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNSXz513P-d6OPjTqR9q5PJI-GDjRVfq06bg75lzDMN9esZjWEdOauR7esJUj-zO6z1ZPjSTEp3KQsiI4ccowPtPNBUO0aNcbugXLBC1cIhH1oZMz8UI2wZqsPk-F5FR-1GUxqOjc96l6hyphenhyphenHijC5veOg_gOtLmSDFo4m5R9v_VMk2mHl9Lr_v_RjIlMdg/s3564/UST%20yield%20curve%20chart%20BloombergTV,%20Febr%2009,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1818" data-original-width="3564" height="204" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNSXz513P-d6OPjTqR9q5PJI-GDjRVfq06bg75lzDMN9esZjWEdOauR7esJUj-zO6z1ZPjSTEp3KQsiI4ccowPtPNBUO0aNcbugXLBC1cIhH1oZMz8UI2wZqsPk-F5FR-1GUxqOjc96l6hyphenhyphenHijC5veOg_gOtLmSDFo4m5R9v_VMk2mHl9Lr_v_RjIlMdg/w400-h204/UST%20yield%20curve%20chart%20BloombergTV,%20Febr%2009,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wo ist die Rezession? Der US-Datenpuls bleibt trotz inverser Kurve schwach, <i>Graph</i>: Bloomberg TV, Febr 09, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Eine weitere Frage lautet ferner, wie eine Rezession, zumindest bisher, vermieden wurde?</p><p style="text-align: justify;"><b>Dienstleistungssektor:</b></p><p style="text-align: justify;">Der Aufschwung in diesem Sektor hat die Arbeitsmärkte über Wasser gehalten. Die Nachfrage im Dienstleistungssektor ist im Wesentlichen eine Nachfrage nach Arbeitskräften, wie Perkins elegant formuliert.</p><p style="text-align: justify;">Angesichts des akuten Personalmangels nach der Pandemie haben die Unternehmen Arbeitskräfte gehortet («<i>labor hoarding</i>»). Ungewöhnlich hohe Gewinnmargen von Unternehmen sorgten zudem für ein Polster, das gleichzeitig vom Personalabbau abhielt. Ein weiteres Stichwort ist: «Gewinndruck-Inflation» (<i>profit-driven inflation</i>).</p><p style="text-align: justify;"><b>Verschuldung:</b></p><p style="text-align: justify;">Es ist Unternehmen und Haushalten gelungen, die Laufzeit der Schulden zu verlängern. </p><p style="text-align: justify;">Zusammen mit dem starken nominalen Einkommenswachstum hat dies die Wirtschaft - bis zu einem gewissen Grad - vor höheren Zinssätzen geschützt. </p><p style="text-align: justify;">Da die Einkommen nicht berücksichtigt wurden, hat sich ein Großteil der Erwartungen über die Auswirkungen der geldpolitischen Straffung nicht bewahrheitet.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjQ2V8X3yYHg8sPowFLzNMSHGXrukfqqtTxcWsFsQ40aGGSQ91HGM6UOLXkqAMJBY-2vXHDAMFBr0vouMtVPKRinzLCin65-IjR9DvV8ru2HbTdxha_X2Wc-GU4OkKnOu7z_gu5kuVPO895Grzn_U5e0IKZFc9kq_nhAkHTPa7q8b6EYQXQDeJTKBjhv6c/s2444/US%20disinflation,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2011,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1588" data-original-width="2444" height="260" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjQ2V8X3yYHg8sPowFLzNMSHGXrukfqqtTxcWsFsQ40aGGSQ91HGM6UOLXkqAMJBY-2vXHDAMFBr0vouMtVPKRinzLCin65-IjR9DvV8ru2HbTdxha_X2Wc-GU4OkKnOu7z_gu5kuVPO895Grzn_U5e0IKZFc9kq_nhAkHTPa7q8b6EYQXQDeJTKBjhv6c/w400-h260/US%20disinflation,%20chart%20Bloomberg,%20Febr%2011,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US Disinflation, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-02-10/world-economy-latest-slower-us-inflation-is-set-to-fuel-fed-cut-optimism?srnd=economics-v2 ">Bloomberg</a>, Febr 11, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><u>Fazit:</u></p><p style="text-align: justify;">Die wichtigste Schlussfolgerung aus dieser unorthodoxen Analyse ist, dass sie zu unerwarteten Ergebnissen führen kann, wie z.B. einer "makellosen Disinflation" (<i>immaculate disinflation</i>), einer vorgetäuschten Rezessionsangst und einer "sanften Landung" (<i>soft landing</i>).</p><p style="text-align: justify;">Während selbst der <a href="https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/10/10/resilient-global-economy-still-limping-along-with-growing-divergences ">IWF</a> inzwischen auch «soft landing» im eigenen <a href="https://www.elibrary.imf.org/display/book/9798400249686/CH001.xml ">Vokabular</a> ausführt, unterstreicht <a href="https://www.bis.org/publ/work1167.htm ">BIS</a>, «Bank for International Settlements» (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) nun (endlich) mit Nachdruck </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>In den 1970er Jahren waren die Lohnstückkosten der Haupttreiber der Inflation. In jüngerer Zeit haben jedoch die Stückgewinne («<i>unit profits</i>») diese Rolle übernommen. Empirische Belege deuten sogar darauf hin, dass die Stückgewinne ein Frühindikator für die Inflation sind.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Wenn Stückgewinne zu einem vorlaufenden Indikator für die BIP-Inflation werden, bedeutet dies, dass Veränderungen, die bei den Stückgewinnen beobachtet werden, Veränderungen der Gesamtinflationsrate, gemessen am Deflator des Bruttoinlandsprodukts (BIP), vorausgehen. </p><p style="text-align: justify;">Diese Beziehung deutet darauf hin, dass Veränderungen bei den Stückgewinnen künftige Veränderungen des Inflationsdrucks in der Wirtschaft signalisieren können.</p><p style="text-align: justify;">"<b>Bidenomics</b>" (pro-aktive Industriepolitik) hat den fehlgeleiteten Ansatz der vorherrschenden Wirtschaftsschule (Verkleinerung des Staats und Steuersenkungen für Wohlhabende) übertroffen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-67179870514247706312024-01-28T14:31:00.003+01:002024-01-28T14:31:18.852+01:00Warum würdigen die Amerikaner Biden nicht für die Verbesserung der Wirtschaft?<p style="text-align: justify;">What Recession? Public Perceptions of an Economic Performance</p><p style="text-align: justify;">Why aren’t Americans giving Biden credit on improving economy?</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand wäre es keineswegs übertrieben, davon zu reden, dass die Wahrscheinlichkeit einer <b>Rezession</b> in den USA in den letzten Monaten aufgrund eines starken Arbeitsmarktes, einer Verlangsamung der <b>Inflation</b> und einer Lockerung der finanziellen Bedingungen deutlich gesunken ist.</p><p style="text-align: justify;">Nicht vergessen dürfen auch die bevorstehenden Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed).</p><p style="text-align: justify;">Doch es ist interessant, zu beobachten, dass <b>US-Präsident Joe Biden</b> nicht die Anerkennung zu bekommen scheint, die ihm gebührt. </p><p style="text-align: justify;">Warum geben die Amerikaner Biden <b>keine Anerkennung</b> für die Verbesserung der Wirtschaft? </p><p style="text-align: justify;"><b>Umfragen</b> sind für die politische Wahrnehmung sicherlich von grosser Bedeutung. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV1vBI-wNPVOciEMujOMGFkesRHSZlp9_sbY3I4M9ipWXj9wo50UlyntrGZ79QeFM814idg2xqYfIUOCSX1r-eqBxFcKdIHVx4Wy7DcMIZU6gB0X9fDThk8McQk3V1y0vhvKBHQOXIcBbrWK8v96-2Jv6AZ3dgiahM-sRVvseAFiaGZYyzh2S1r1xAscs/s1446/teen%20employment,%20chart%20WaPo,%20Jan%2024,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="978" data-original-width="1446" height="270" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV1vBI-wNPVOciEMujOMGFkesRHSZlp9_sbY3I4M9ipWXj9wo50UlyntrGZ79QeFM814idg2xqYfIUOCSX1r-eqBxFcKdIHVx4Wy7DcMIZU6gB0X9fDThk8McQk3V1y0vhvKBHQOXIcBbrWK8v96-2Jv6AZ3dgiahM-sRVvseAFiaGZYyzh2S1r1xAscs/w400-h270/teen%20employment,%20chart%20WaPo,%20Jan%2024,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bidenomics – Eine Fülle von Jobs, insbesondere Einstiegspositionen im Gastgewerbe und im Einzelhandel, haben dazu beigetragen, Teenager in den Arbeitsmarkt zu locken, <i>Graph</i>: <a href="https://www.washingtonpost.com/business/2024/01/21/teen-jobs-pandemic-wages/ ">Washington Post</a>, Jan 24, 2024</td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Umfragen zur<b> Stimmung</b> von Unternehmen und Konsumenten ziehen die Aufmerksamkeit der Medien auf sich, weil sie eine dramatischere Geschichte als die nackten Tatsachen hervorbringen können. </p><p style="text-align: justify;">In einem Jahr, in dem Politik eine Rolle spielt, stellt die Unzuverlässigkeit von Umfragen in einer stärker polarisierten Landschaft ohne Zweifel eine Herausforderung dar.</p><p style="text-align: justify;">Wie zuverlässig wird aber die Realität in den <b>Umfragen</b> beschrieben? Wie glaubwürdig sind z.B. Stimmungsumfragen zur Beschäftigung?</p><p style="text-align: justify;"><a href="https://www.ubs.com/global/en/wealth-management/insights/chief-investment-office/market-insights/paul-donovan/2024/sad-about-surveys.html ">Paul Donovan</a> notiert in seinem <b>UBS-Blog</b> nonchalant, dass es einfacher ist, eine Umfrage mit der Wahrnehmung als mit der Realität zu beantworten (die Realität erfordert Nachdenken). </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Dies erklärt, warum Verbraucherumfragen mehr Inflation ausweisen, als tatsächlich vorhanden ist - die Inflation bei Automaten liegt in den USA bei über 13% pro Jahr und verzerrt die Wahrnehmung der Inflation (sinkende Fernsehpreise lassen die Wahrnehmung unverändert).</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtode0xdtiiriN5DEahgW3mOzhwoDfazwLflwNwj6WtKdfgE05Oa6KA79Brg-nbUXKez53m1CqqA2INj3R-RQxNC3BGZShD_vSikEz8_AycC3JHIBpDGkN5yTHunqmL9WI9zTc26qaoBJpERSTwOdznVOzWP3bfHJ1nNeu-jfINGOmb9hQ5dquiEwM01s/s1466/teenager%20are%20working,%20chart%20WaPo,%20Jan%2024,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1002" data-original-width="1466" height="274" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtode0xdtiiriN5DEahgW3mOzhwoDfazwLflwNwj6WtKdfgE05Oa6KA79Brg-nbUXKez53m1CqqA2INj3R-RQxNC3BGZShD_vSikEz8_AycC3JHIBpDGkN5yTHunqmL9WI9zTc26qaoBJpERSTwOdznVOzWP3bfHJ1nNeu-jfINGOmb9hQ5dquiEwM01s/w400-h274/teenager%20are%20working,%20chart%20WaPo,%20Jan%2024,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(37 % der 16- bis 19-Jährigen hatten letztes Jahr einen Job) Die Jugendbeschäftigung erreichte letztes Jahr einen 14-Jährigen-Höchststand, da neue Möglichkeiten und höhere Löhne Oberstufenschüler in die Arbeitswelt locken, <i>Graph</i>: <a href="https://www.washingtonpost.com/business/2024/01/21/teen-jobs-pandemic-wages/ ">Washington Post</a>, Jan 24, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Es ist ein offenes Geheimnis, dass <b>schlechte Nachrichten</b> wirkungsvoller sind als gute Nachrichten, so dass diejenigen, die sich beschweren wollen, einen Anreiz haben, eine Umfrage auszufüllen. Dies trägt dazu bei, dass Umfragen die Wirtschaftstätigkeit tendenziell unterdurchschnittlich wiedergeben.</p><p style="text-align: justify;">Ferner gibt es kaum Anzeichen am <b>Arbeitsmarkt</b> für Entlassungen auf breiter Front. Dennoch muss die US-Notenbank sicherstellen, dass die Geldpolitik nicht zu restriktiv wird.</p><p style="text-align: justify;">Doch die öffentliche Wahrnehmung der Leistung eines Präsidenten kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, und insbesondere die Meinungen zu wirtschaftlichen Fragen können komplex und vielschichtig sein.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTqdHDWstTBXbhvtQ5DKZBRDkqEMnad_t7n1Xy2E7LisElWD9P-3ZFk2sP310Vi3_-zlmeATMXcO_ITWVX5iQyqFMYKcn62rzm72_1F4TTiSp7HWTaW7ghm2U5fwrilVPDt4BgH8LT8Fu8no1m_KNPu_1YpvMTl1owrhlNGXJ-Ya8hZqzPDX9z4GIC1VY/s2766/Taylor%20Rule,%20chart%20Apollo%20Global,%20Jan%2024,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1564" data-original-width="2766" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTqdHDWstTBXbhvtQ5DKZBRDkqEMnad_t7n1Xy2E7LisElWD9P-3ZFk2sP310Vi3_-zlmeATMXcO_ITWVX5iQyqFMYKcn62rzm72_1F4TTiSp7HWTaW7ghm2U5fwrilVPDt4BgH8LT8Fu8no1m_KNPu_1YpvMTl1owrhlNGXJ-Ya8hZqzPDX9z4GIC1VY/w400-h226/Taylor%20Rule,%20chart%20Apollo%20Global,%20Jan%2024,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das Hauptargument für eine Zinssenkung der Fed im März ist, dass ein Arbeitsmodell der US-Notenbank besagt, dass die Fed Funds Rate aufgrund des starken Rückgangs der Inflation in den letzten sechs Monaten heute nicht 5,5 %, sondern 4,5 % betragen sollte, <i>Graph</i>: Torsten Sløk, Apollo Global, Jan 24, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Hier sind einige Gründe, warum <b>Joe Biden</b> vielleicht nicht die Anerkennung erhält, die ihm nach Meinung einiger für die Verbesserung der Wirtschaft zusteht:</p><p style="text-align: justify;">Die amerikanische <b>Politik ist stark polarisiert</b>, und die Meinung der Menschen über die Leistung eines Präsidenten wird oft von ihrer politischen Zugehörigkeit beeinflusst. Mitglieder der Oppositionspartei sind möglicherweise weniger geneigt, dem Präsidenten positive Entwicklungen zuzuschreiben.</p><p style="text-align: justify;">Die wirtschaftlichen Bedingungen werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst, und es kann für die Öffentlichkeit schwierig sein, Veränderungen ausschließlich der Politik eines Präsidenten zuzuschreiben. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiYm4WnlhaBYqpIRHnOmsrnMW7Mslby28ImNAjq8UjekYEXn0sKaBDCHry65sDpLvMEtyNrY6us1ZlIRHM9Vd9V589Xh73FtuwU4G0OVCTvJPqs4HpX8Ick-xLUr4lTryPesOLk5odqcFWobYRukfgOiMeVmv6yofnrkHSTFyaYJY0gfIXCAtcE8eRPbyg/s1340/annual%20change%20in%20GDP,%20chart%20WSJ,%20Jan%2026,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1082" data-original-width="1340" height="323" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiYm4WnlhaBYqpIRHnOmsrnMW7Mslby28ImNAjq8UjekYEXn0sKaBDCHry65sDpLvMEtyNrY6us1ZlIRHM9Vd9V589Xh73FtuwU4G0OVCTvJPqs4HpX8Ick-xLUr4lTryPesOLk5odqcFWobYRukfgOiMeVmv6yofnrkHSTFyaYJY0gfIXCAtcE8eRPbyg/w400-h323/annual%20change%20in%20GDP,%20chart%20WSJ,%20Jan%2026,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die US-Wirtschaft ist von Oktober bis Dezember aufs Jahr hochgerechnet um 3,3% gestiegen. Im Gesamtjahr: 2,5% (nach 1,9% im Jahr 2022), <i>Graph</i>: <a href="https://www.wsj.com/economy/gdp-us-economy-fourth-quarter-2023-9fc372f0?mod=djemwhatsnews">WSJ</a>, Jan 26, 2024 </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die <b>Medienberichterstattung</b> kann die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen. Positive Wirtschaftsnachrichten erhalten möglicherweise nicht so viel Aufmerksamkeit wie andere Themen, und negative Nachrichten können Erfolge überschatten.</p><p style="text-align: justify;">Wirtschaftspolitische Maßnahmen brauchen oft <b>Zeit</b>, bis sie spürbare Auswirkungen entfalten. </p><p style="text-align: justify;">Mit anderen Worten kann die wirksame Vermittlung politischer Erfolge <b>eine Herausforderung</b> sein. Wenn es dem Präsidenten und seiner Verwaltung schwerfällt, ihre Erfolge zu vermitteln, kann sich die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung verzögern.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwBFbPhyV15VVI53QW8Gist2zr5ddG85Tiiws3gidzP3v7ZXWwsyLLbJJHbu0fscukbrss3Y3PQ7OfCsmnUk0NmwcNqbva39tx8vhuD9abBg1TqZdK7hG3-RwEZraZVCUqwuPq9HO3_PFIzDQN2tAETNDpH-h5DjHAFl56OWCtTwrY1XX2gcg9DmEtcKE/s1344/components%20of%20GDP,%20chart%20WSJ,%20Jan%2026,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1092" data-original-width="1344" height="325" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwBFbPhyV15VVI53QW8Gist2zr5ddG85Tiiws3gidzP3v7ZXWwsyLLbJJHbu0fscukbrss3Y3PQ7OfCsmnUk0NmwcNqbva39tx8vhuD9abBg1TqZdK7hG3-RwEZraZVCUqwuPq9HO3_PFIzDQN2tAETNDpH-h5DjHAFl56OWCtTwrY1XX2gcg9DmEtcKE/w400-h325/components%20of%20GDP,%20chart%20WSJ,%20Jan%2026,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die letzten drei Monate des Jahres sahen stark nach der sanften Landung aus, die die Fed erreichen will. Das Wachstum war stark, die Arbeitgeber schufen fast eine halbe Million Arbeitsplätze und die Inflation kühlte sich auf eine Jahresrate von 1,7 % ab, was unter dem 2 %-Ziel der Fed liegt, <i>Graph</i>: <a href="https://www.wsj.com/economy/gdp-us-economy-fourth-quarter-2023-9fc372f0?mod=djemwhatsnews">WSJ</a>, Jan 26, 2024 </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><u>Fazit:</u></p><p style="text-align: justify;">Die öffentliche Wahrnehmung wird durch ein <b>komplexes Zusammenspiel</b> von Faktoren geprägt.</p><p style="text-align: justify;">Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass die Bewertung der Leistung eines Präsidenten subjektiv ist und dass die Meinungen je nach individueller Perspektive, Werten und Prioritäten variieren können. </p><p style="text-align: justify;">Im Grunde genommen betrifft dies auch die<b> Wahrnehmung</b> der während der Pandemie-Zeitperiode aufgetretenen Inflation im gegenwärtigen Umfeld der Wirtschaft.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj72HOUYFXYhSR92kDHmO7tyfbPQROGgZ76Gtpe1VxSqumQlW1NyrptVLetY87cbrcE0IB3N92HKxwia-FPgSwokwRHfXpYj568L5GkCIOlYP4rtPG9DndML9PuJIEpT2dY-GN1dU-NFwJPP9lEWoUrGqXX9R2exFDZB55sSN9EaMuy_U8Kzr1Whk0o4y0/s2520/Fed%20rate%20cuts,%20chart%20GS,%20Jan%2022,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1672" data-original-width="2520" height="265" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj72HOUYFXYhSR92kDHmO7tyfbPQROGgZ76Gtpe1VxSqumQlW1NyrptVLetY87cbrcE0IB3N92HKxwia-FPgSwokwRHfXpYj568L5GkCIOlYP4rtPG9DndML9PuJIEpT2dY-GN1dU-NFwJPP9lEWoUrGqXX9R2exFDZB55sSN9EaMuy_U8Kzr1Whk0o4y0/w400-h265/Fed%20rate%20cuts,%20chart%20GS,%20Jan%2022,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Eine rückläufige Desinflation könnte einen beschleunigten Weg zur Lockerung der Politik rechtfertigen, was Goldman Sachs Ökonomen dazu veranlasst, für 2024 5 Zinssenkungen der Fed um 0,25% zu prognostizieren, <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Jan 23, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-13674815768292325302024-01-25T11:16:00.003+01:002024-01-25T11:16:24.422+01:00Europa mit fiskalischer und monetärer Austerität in der Rezession.<p style="text-align: justify;">Die Disinflation lässt den realen Leitzins noch restriktiver werden.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der deutsche Finanzminister <b>Christian Lindner</b> wehrt sich gegen die Aussage in Mainstream-Media, die Wirtschaft seines Landes sei zum "kranken Mann Europas" geworden.</p><p style="text-align: justify;"><b>Deutschland </b>sei «ein müder Mann nach einer kurzen Nacht», sagte er auf dem letzten Panel des Weltwirtschaftsforums in Davos am Freitag.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>«Was wir brauchen, ist eine gute Tasse Kaffee, das heißt Strukturreformen», so der deutsche Politiker der FDP.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Die Botschaft ist klar: Die deutsche <b>Fiskal-Politik</b> ist und bleibt <b>restriktiv</b>. </p><p style="text-align: justify;">Doch auch die Geldpolitik ist derzeit restriktiv, trotz aller Widrigkeiten einer seit langer Zeit stagnierenden Wirtschaft Europas.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgjzE1zaso0rqKpb5DCDr7kkrhE6mcM3YspzLm7asnl2jPdAJoBt4OjHbju5fX6RxsR42m70MzZjZjUu2rt4onSEom4WKXOoCc5bJ-UK0ZniVSv97-S3mxvJX-j5qkr5RRL_v16ic9FQ48i1ZZBoQMXH5D3BvV6wQivj1oV_LjudrC-0-E5xWRwMpBuc0/s1526/rate%20cut%20in%20April,%20traders%20hold%20onto,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1052" data-original-width="1526" height="276" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgjzE1zaso0rqKpb5DCDr7kkrhE6mcM3YspzLm7asnl2jPdAJoBt4OjHbju5fX6RxsR42m70MzZjZjUu2rt4onSEom4WKXOoCc5bJ-UK0ZniVSv97-S3mxvJX-j5qkr5RRL_v16ic9FQ48i1ZZBoQMXH5D3BvV6wQivj1oV_LjudrC-0-E5xWRwMpBuc0/w400-h276/rate%20cut%20in%20April,%20traders%20hold%20onto,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Geldmärkte erwarten die erste Lockerung der Geldpolitik durch die EZB für April 2024, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.reuters.com/markets/europe/obstinate-ecb-suggests-humility-all-around-mike-dolan-2024-01-19/">Reuters</a>, Jan 20, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span></span><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Eine Geldpolitik gilt als <b>restriktiv</b>, wenn die Zentralbank Maßnahmen zur Erhöhung der Zinssätze ergreift, um die Inflation zu bremsen oder eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern.</p><p style="text-align: justify;">Das <b>Hauptziel</b> einer restriktiven Geldpolitik besteht darin, übermäßige Ausgaben und Kreditaufnahmen einzudämmen, die zu einem Inflationsdruck führen könnten.</p><p style="text-align: justify;">Die Zentralbanken erhöhen häufig die Leitzinsen, um die Kreditaufnahme zu verteuern. Dies wiederum führt zu einem Rückgang der Verbraucherausgaben und der Unternehmensinvestitionen, was zur Abkühlung einer <b>überhitzten Wirtschaft</b> beiträgt.</p><p style="text-align: justify;">In einigen Fällen kann eine restriktive Geldpolitik zu einer <b>Aufwertung der Landeswährung</b> führen, was aus Sicht der Unternehmen in der Eurozone nicht begrüssenswert wäre, weil ein teurer Euro auf dem <b>Export-Geschäft</b> lasten würde.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio5cXqL1GLG-71opseZuKw6Sdh2jhM9YF8AJoUiArux20JT_VKzJx76-Qgz-A7GTFxtRaQ05tH8b-x-iUprPP7uDKFG8mXVhyphenhyphen-R73SuLvPY3rpTcgLs_HtL0cco6qY5U5D89WHK3u5RhaHNfMwVfmoXX7phuqyC2DGnFlY4RA7piw0AJIQ5bwnUGLkswg/s1520/recession,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="736" data-original-width="1520" height="194" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio5cXqL1GLG-71opseZuKw6Sdh2jhM9YF8AJoUiArux20JT_VKzJx76-Qgz-A7GTFxtRaQ05tH8b-x-iUprPP7uDKFG8mXVhyphenhyphen-R73SuLvPY3rpTcgLs_HtL0cco6qY5U5D89WHK3u5RhaHNfMwVfmoXX7phuqyC2DGnFlY4RA7piw0AJIQ5bwnUGLkswg/w400-h194/recession,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Eurozone dürfte letztes Jahr in eine Rezession geraten sein – die Geschäftstätigkeit blieb im Dezember rückläufig, was auf einen starken Rückgang des BIP im vierten Quartal 2023 hindeutet, <i>Graph</i>: <a href="https://www.reuters.com/markets/europe/obstinate-ecb-suggests-humility-all-around-mike-dolan-2024-01-19/">Reuters</a>, Jan 20, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Eine Tatsache ist, dass die europäische Wirtschaft alles andere als «überhitzt» ist. </p><p style="text-align: justify;">Deutschland, die grösste Volkswirtschaft Europas ist gerade in eine <b>Rezession </b>gerutscht. Und die Inflation, besser gesagt der prompte Preisanstieg, ausgelöst durch die Störungen der globalen Lieferketten, bedingt durch die COVID19 <b>Pandemie,</b> war <i>transitorischer Natur</i> und hat sich inzwischen von dem Peak-Level vor 12 Monaten mehr als halbiert.</p><p style="text-align: justify;">Wie restriktiv der Geldpolitik der <b>EZB</b> ist, lässt sich dem folgenden <i>Chart</i> entnehmen.</p><p style="text-align: justify;">Auch wenn die <b>EZB</b>-Vertreter darauf hinweisen, dass "r-star" ein nicht-beobachtbares und schlüpfriges Konzept sei, bedeutet ihre grobe Annahme eines langfristigen neutralen Wertes von 2% (oder eines realen Leitzinses von Null), dass die aktuellen Zinssätze <b>mindestens 100 Basispunkte "restriktiv"</b> sind.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2cMroG8qlkkcKEHW7zNUa5ojSJPyjJ633HnO3hFgOC4gWIvnaMhdHRaLhE_S822D_RSXlEjBmszl12Ftj77PnnbFNblosnfLQ1FMgGJuB37gzknByzabvwPwvJlJm8TGteNXwrxjuTc22A9iUZ7wxiGHYlLUleVsp1bL9BsaZPNmTm87opvKP_r5Bsqk/s1498/ECB%20most%20restrictive,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1106" data-original-width="1498" height="295" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg2cMroG8qlkkcKEHW7zNUa5ojSJPyjJ633HnO3hFgOC4gWIvnaMhdHRaLhE_S822D_RSXlEjBmszl12Ftj77PnnbFNblosnfLQ1FMgGJuB37gzknByzabvwPwvJlJm8TGteNXwrxjuTc22A9iUZ7wxiGHYlLUleVsp1bL9BsaZPNmTm87opvKP_r5Bsqk/w400-h295/ECB%20most%20restrictive,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">EZB’s Geldpolitik ist so restriktiv wie seit 15 Jahren nicht mehr, <i>Graph</i>: <a href="https://www.reuters.com/markets/europe/obstinate-ecb-suggests-humility-all-around-mike-dolan-2024-01-19/">Reuters</a>, Jan 20, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Die grobe Schlussfolgerung ist, dass beide Zentralbanken die nominalen Leitzinsen bequem senken könnten, während sie weiterhin öffentlich darauf bestehen, wie das <a href="https://www.reuters.com/markets/rates-bonds/ecb-governors-see-no-dovish-pivot-before-march-cut-before-june-sources-2023-12-15/ ">EZB-Protokoll</a> am Donnerstag andeutete, dass sie "für einige Zeit eine restriktive Haltung beibehalten werden".</p><p style="text-align: justify;">Wir verfolgen auf «<i>Social Media</i>», dass die Zentralbanker sicher sein wollen, dass die Inflation nicht wieder ansteigt.</p><p style="text-align: justify;">Wie können aber die Verantwortlichen der Zentralbank sicher sein, dass die Inflation nicht wieder ansteigt, wenn sie keine Gelegenheit auslassen, immer wieder die Unsicherheit zu betonen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj92wokmcoUltLJrsYYFN1PoNGu2LLZIMsJJLu7iMSjOHoIN44dviakjQaUjdQ8bBIHhfAGfkiutfupMpPgkDB6Yx4bFwasDT0erHtk1Sm0mvB5aDgpAnsCufBLGF-kDNXrXwUtO4f3sYLSEmXcCvJ-rm4pVRd2EyHi1VOaBkiYyxR8qZezwPn5orZ0v3A/s1542/ECB%20on%20pause,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1014" data-original-width="1542" height="263" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj92wokmcoUltLJrsYYFN1PoNGu2LLZIMsJJLu7iMSjOHoIN44dviakjQaUjdQ8bBIHhfAGfkiutfupMpPgkDB6Yx4bFwasDT0erHtk1Sm0mvB5aDgpAnsCufBLGF-kDNXrXwUtO4f3sYLSEmXcCvJ-rm4pVRd2EyHi1VOaBkiYyxR8qZezwPn5orZ0v3A/w400-h263/ECB%20on%20pause,%20chart%20Reuters,%20Jan%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Genau wie die Fed scheint sich auch die EZB in den kommenden Monaten erheblichen rhetorischen Spielraum zu lassen, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.reuters.com/markets/europe/obstinate-ecb-suggests-humility-all-around-mike-dolan-2024-01-19/">Reuters</a>, Jan 20, 2024</td></tr></tbody></table><br /><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br /><p style="text-align: justify;">Was ist aber die Abhilfe? </p><p style="text-align: justify;">Eine "Überstraffung" («<i>over-tightening</i>») der Geldpolitik und damit ein Anstieg der Arbeitslosigkeit?</p><p style="text-align: justify;"><b>Strukturreformen</b> (bekannt als Sparmaßnahmen plus <b>Lohnkürzungen</b>) sind wirtschaftlich schädlich und fördern tendenziell eine Politik der Vorurteile - sie könnten die Unterstützung für die Rechtsextremen stärken - die AfD ist auf dem besten Weg, im Jahr 2024 drei wichtige Landtagswahlen in Ostdeutschland zu gewinnen.</p><p style="text-align: justify;">Wahr ist aber auch, dass eine weitere <b>Disinflation</b> von nun an die realen Leitzinsen <a href="https://www.reuters.com/markets/rates-bonds/ecbs-lane-sees-june-meeting-key-rate-cut-moves-corriere-della-sera-2024-01-13/ ">noch restriktiver machen</a> wird, wenn es nicht zu einer Senkung des Nominalzinses kommt – kaum das, was die EZB zum jetzigen Zeitpunkt anstrebt. Oder?</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWx6zRQxPLmmXO4D9kAnQnWJNNmy22YhN9H0YhYjBScjhzWoSi-Qumb9_Fi18VqRQUJ_uKF-7Mcr-cvzpBQEm_NOT9I2bP9A6jV53NGj5BZ0WkvSRzoXAlCmRAui60eo0TWhXDtaFNW1Y7gv98qYtd23W4_cdQiIXt3fpXvkhwGQA5A7yCANylofOCLOg/s1450/Chr%20Lindner%20calls%20for%20structural%20reforms,%20Bloomberg,%20Jan%2019,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1450" data-original-width="1440" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWx6zRQxPLmmXO4D9kAnQnWJNNmy22YhN9H0YhYjBScjhzWoSi-Qumb9_Fi18VqRQUJ_uKF-7Mcr-cvzpBQEm_NOT9I2bP9A6jV53NGj5BZ0WkvSRzoXAlCmRAui60eo0TWhXDtaFNW1Y7gv98qYtd23W4_cdQiIXt3fpXvkhwGQA5A7yCANylofOCLOg/w398-h400/Chr%20Lindner%20calls%20for%20structural%20reforms,%20Bloomberg,%20Jan%2019,%202024.png" width="398" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Finanzminister Lindner in Davos: «Deutschland ist nur müde nach einer kurzen Nacht und braucht eine Tasse Kaffee», <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-01-19/german-economy-isn-t-sick-just-tired-finance-minister-says">Bloomberg</a>, Jan 19, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><br /></div><br />Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-53936988362934134322024-01-21T12:49:00.004+01:002024-01-21T12:49:41.089+01:00Bidenomics vs. Deutschlands Sparideologie <p style="text-align: justify;">Sick Man of Europe - Do Davos Meetings matter? </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><i>Goldman Sachs</i> Research Team geht davon aus, dass das real verfügbare Einkommen in den USA wieder kräftig wachsen wird.</p><p style="text-align: justify;">Der größte Teil stammt aus Zuwächsen beim <b>Arbeitseinkommen,</b> die größtenteils das alltägliche Potenzialwachstum in einer Wirtschaft mit wachsender Erwerbsbevölkerung und steigender Produktivität widerspiegeln, die wiederum tendenziell die Reallöhne in etwa eins zu eins in höhere Verbraucherausgaben umsetzen lassen dürften.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzOnVTmPtczfQV-s05xQ-my2JPW-dTEABLEmMRi8vnqfJGKtfK6kCt2N88NBY4v22oq0IqRkXdI-4pUD5TZOjgu9of27iSeLgRZ0PYJwM4ci4EEsRYSAib9v-em_V8s3i1ADQavakeA5HbTjqBsNoJXFc5QFk_KxWzO2CfEIdVDqnRG4sT-4mB0UPFATw/s2430/real%20wage%20gain,%20chart%20GS,%20Jan%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1470" data-original-width="2430" height="243" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzOnVTmPtczfQV-s05xQ-my2JPW-dTEABLEmMRi8vnqfJGKtfK6kCt2N88NBY4v22oq0IqRkXdI-4pUD5TZOjgu9of27iSeLgRZ0PYJwM4ci4EEsRYSAib9v-em_V8s3i1ADQavakeA5HbTjqBsNoJXFc5QFk_KxWzO2CfEIdVDqnRG4sT-4mB0UPFATw/w400-h243/real%20wage%20gain,%20chart%20GS,%20Jan%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das real verfügbare Einkommen wieder voraussichtlich wieder kräftig wachsen. 2024: +4% und 2025: +3%, <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Jan 2024.</td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p><br /></p><p>Die nach wie vor hohe Zahl offener Stellen deutet darauf hin, dass die hohe Einstellungsbereitschaft weiter anhält. Die Erwartung eines positiven Zyklus von Einkommens- und Konsumwachstum gilt daher nicht unbedingt als Zirkelschluss.</p><p>Kurzum: "<i>Bidenomics</i>" scheint zu funktionieren.</p><p>Zur Erinnerung:</p><p>US-Präsident <a href="https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2023/06/28/bidenomics-is-working-the-presidents-plan-grows-the-economy-from-the-middle-out-and-bottom-up-not-the-top-down/ ">Joe Biden</a> hat sein Amt mit der Entschlossenheit angetreten, die verfehlte «Trickle-Down»-Politik zu überwinden und die wirtschaftliche Ausrichtung Amerikas grundlegend zu ändern. </p><p>Sein Plan - "<i>Bidenomics</i>" - beruht auf der Erkenntnis, dass die Wirtschaft am besten von der Mitte aus und von unten nach oben wachsen kann. </p><p>Eine wirtschaftliche Vision, die sich auf <b>drei wichtige Säulen</b> stützt:</p><p><br /></p><p></p><blockquote><p>öffentliche Investitionen, </p><p>Ausbildung von Arbeitnehmern, um die Mittelschicht zu vergrößern,</p><p>und Förderung des Wettbewerbs, um die Kosten zu senken und Unternehmern zum Erfolg zu verhelfen.</p></blockquote><p></p><p><br /></p><p>Biden hat längst gesagt:</p><p></p><blockquote><p>Ich habe die Nase voll von der <i><b>Trickle-Down</b></i>-Wirtschaft. Sie hat noch nie funktioniert.</p><p>Wir bauen eine Wirtschaft von unten nach oben und von der Mitte nach außen auf.</p></blockquote><p></p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhg9fRvGJAYlkc21CA9Sripq1_57wMbBr22O595LcdcSL9Q4pelk3uUnF8XRJX6cYEsvJQ2oJQyPGon3FEqBBSe8ogzw1PJUzWaFTo7kQNxtCPtXEs3uZLJWWOiQON7K91f3HT3_s7MOCoaXbM-C4dhXjmFJ7-iqXMgFGQ9XNaf0Ej0uXHmX8-JffSB0Y/s3318/US%20jobless%20claims,%20chart%20BloombergTV;%20Jan%2020,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1774" data-original-width="3318" height="214" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhhg9fRvGJAYlkc21CA9Sripq1_57wMbBr22O595LcdcSL9Q4pelk3uUnF8XRJX6cYEsvJQ2oJQyPGon3FEqBBSe8ogzw1PJUzWaFTo7kQNxtCPtXEs3uZLJWWOiQON7K91f3HT3_s7MOCoaXbM-C4dhXjmFJ7-iqXMgFGQ9XNaf0Ej0uXHmX8-JffSB0Y/w400-h214/US%20jobless%20claims,%20chart%20BloombergTV;%20Jan%2020,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US-Arbeitsmarkt: Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf dem zweitniedrigsten Stand seit den 1960er Jahren, <i>Graph</i>: Bloomberg TV, Jan 18, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><p>Was auf dieser Seite des Atlantiks auffällt, ist, dass die Politik und Bank-Ökonomen sich derzeit tatkräftig mit der «<b>Konjunkturkomponente der Schuldenbremse</b>» beschäftigen, um dafür zu sorgen, dass die straffen Haushalts-Regel der EU in einer neuen Form irgendwie aufrechterhalten werden. </p><p>Das ist schade, und darüber hinaus reine Zeitverschwendung.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjk7qAREVldT5ZnCT0qQfLcK4z3r3N8khjsm3jmuQpuaxvu_tBugbYhWy2-bqGEbtMBQACidyZHHCtJxHElJSY0cKoRuKuHi6NSmXpgDKYwS_M4Owkq5k0dpc7y28AsVr8pntMdFFLrV1SqOX9S3hwRHJ65opXfkLDAoP1xnI6uUcTzVm4sUUUO8GiEBXc/s1924/sektorale%20Finanzierungssalden,%20Heiner%20Flassbeck,%20Jan%2019,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1214" data-original-width="1924" height="253" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjk7qAREVldT5ZnCT0qQfLcK4z3r3N8khjsm3jmuQpuaxvu_tBugbYhWy2-bqGEbtMBQACidyZHHCtJxHElJSY0cKoRuKuHi6NSmXpgDKYwS_M4Owkq5k0dpc7y28AsVr8pntMdFFLrV1SqOX9S3hwRHJ65opXfkLDAoP1xnI6uUcTzVm4sUUUO8GiEBXc/w400-h253/sektorale%20Finanzierungssalden,%20Heiner%20Flassbeck,%20Jan%2019,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Der Rest der Welt verschuldet sich in der <b>EWU</b>, gibt also Nachfrage an den Euro-Raum ab. Und das ist der ausschlaggebende Grund, warum die staatliche Neuverschuldung in Europa zwischen 2010 und 2019 gering ausgefallen ist, <i>Graph</i>: <a href="https://www.relevante-oekonomik.com/2023/11/30/lackmustest-schuldenbremse-amerikanischer-pragmatismus-schlaegt-europaeische-sparideologie/">Heiner Flassbeck</a>, Nov 30, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><p> </p><p>Es ist ein offenes Geheimnis, dass <b>die deutschen Fiskal-Regeln</b> zwischen sinnvollen Investitionen und sonstigen Ausgaben nicht unterscheiden, wie <a href="https://www.spiegel.de/wirtschaft/adam-posen-sorgt-sich-um-deutschland-das-ist-verstoerend-a-54d1e485-df41-4740-80d2-977dc4010e95?context=issue">Adam Posen</a> in einem aktuellen Interview in Davos zum Ausdruck gebracht hat.</p><p><br /></p><p></p><blockquote>Es sollte doch zumindest eine Debatte über den Sinn und Zweck bestimmter Maßnahmen geben – anstatt alles einer <b>Schuldenbremse</b> (<i>debt-brake</i>) zu unterwerfen. Die führt jetzt dazu, dass die Bundesregierung prozyklische Kürzungen vornehmen muss – mitten in einer Rezession und auch noch in einem Jahr mit wichtigen Wahlen.</blockquote><p></p><p><br /></p><p>Wichtig ist, noch einmal mit Nachdruck zu unterstreichen, dass wir aus der Geschichte wissen, dass die <a href="https://www.nber.org/papers/w24106 ">Politik der Austerität</a> radikalen Parteien zu Gute kommt.</p><p>Die jüngsten Umfragen legen nahe, dass die <b>AfD</b> in Deutschland vorn liegt.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwi1dgA5CYeNpbyvM9CGHXtEcZA31-lIBVYlhoh5dHOvaXZ562A9XKlV23SwmIMviClYrbGLnqd-3FusrWIa2-vTzfZsWFaEwWSrC6f50SV68S-l62tSLsscKW01a-67-YCyUpHlrUcuA1Gd5b-i3v3AbeEUFGtDQdJme-9K-mSIA5aMqLJexxfeHtP3E/s1838/far%20right%20rising%20chart%20FT,%20Jan%2018,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1838" data-original-width="1354" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjwi1dgA5CYeNpbyvM9CGHXtEcZA31-lIBVYlhoh5dHOvaXZ562A9XKlV23SwmIMviClYrbGLnqd-3FusrWIa2-vTzfZsWFaEwWSrC6f50SV68S-l62tSLsscKW01a-67-YCyUpHlrUcuA1Gd5b-i3v3AbeEUFGtDQdJme-9K-mSIA5aMqLJexxfeHtP3E/w295-h400/far%20right%20rising%20chart%20FT,%20Jan%2018,%202024.png" width="295" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Europas Sozialdemokraten befürchten, dass die Austerität nur der extremen Rechten hilft, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.ft.com/content/81409b21-2789-4e05-be79-026251c660fe?segmentId=114a04fe-353d-37db-f705-204c9a0a157b">FT</a>, Jan 19, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Die extreme Rechte</b> nährt sich ohne Zweifel von Ungleichheit und Pessimismus. Die EU-Hauptstädte müssten mehr Geld bereitstellen (z.B. für öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Umweltschutz usw.), um diese Faktoren zu verringern.</p><p style="text-align: justify;">Doch<b> Berlin</b>s Wirtschafspolitik hat Ausgabenkürzungen im Fokus. Die Mehrzahl der Politiker scheint von der Alchemie der strengen Austerität-Massnahmen besessen zu sein. Und die <b>EZB</b> trägt währenddessen mit einer passiv-aggressiven Geldpolitik «<i>nolens volens</i>» dazu bei, die Eurozone allmählich in eine Depression-Zone umzuwandeln.</p><p style="text-align: justify;">Ein solches, <b>neoliberal</b> geprägtes Wirtschaftsprogramm basiert nämlich auf <a href="https://www.inequalitymedia.org/does-trickledown-economics-actually-work ">Mythen</a>. </p><p style="text-align: justify;">Wie zum Beispiel:</p><p style="text-align: justify;"><i>Mythos Nr. 1</i>: Steuersenkungen für Konzerne und Reiche schaffen mehr und bessere Arbeitsplätze. </p><p style="text-align: justify;">Falsch. Die Unternehmen nutzten Trumps gigantische Steuersenkung, um eigene Aktien zurückzukaufen und die Aktienkurse zu steigern. Von 2017 bis 2018 stiegen die Aktienrückkäufe um 50%.</p><p style="text-align: justify;"><i>Mythos Nr. 2:</i> Deregulierung fördert das Wirtschaftswachstum.</p><p style="text-align: justify;">Falsch. Die durch die Deregulierung erzielten Kosteneinsparungen kommen den Unternehmensleitern und Großinvestoren zugute, während die Kosten und Risiken auf dem Rest von uns lasten.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><u>Fazit:</u></p><p style="text-align: justify;"><b>Deutschland</b> befindet sich einer wirklichen <b>Rezession</b>. Dass die Bundesregierung mit Rücksicht auf die Schuldenbremse umfangreiche Ausgaben-Kürzungen plant, ist bei allem Respekt absonderlich.</p><p style="text-align: justify;">Für Investitionen sind keine Ersparnisse erforderlich. Wenn in schlechten Zeiten alle sparen, sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Die geringere Nachfrage nach Waren führt zu geringerem Verbrauch. Und es geht allen schlechter.</p><p style="text-align: justify;">Zu guter Letzt: Es ist an der Zeit, die «<b><i>Trickle-Down</i></b>»-Ökonomie ein für alle Mal zu entlarven.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-83693663905600269282024-01-08T06:59:00.002+01:002024-01-08T06:59:21.323+01:00Der ausgeglichene Haushalt als Fetisch<p style="text-align: justify;">Balanced-Budget Rule as Fetish</p><p style="text-align: justify;">Germany’s Thrifty “<i>Swabian Housewife</i>” Narrative as Degradation of Women’s Economic Competence</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Schuldenbremse sich <b>prozyklisch</b> entfaltet. Das heisst, dass sie wirtschaftliche Abschwünge verschärfen kann, was auch die praktische Erfahrung belegt.</p><p style="text-align: justify;">Während wirtschaftlicher Abschwünge kann die Regel Sparmaßnahmen («<i>austerity</i>») erfordern, die die Staatsausgaben reduzieren und den Deflationsdruck möglicherweise verstärken.</p><p style="text-align: justify;">Es macht insbesondere in der gegenwärtig stagnierenden Wirtschaft keinen Sinn, Schuldenbremse als <b>Inflationsbremse</b> anzupreisen, wie der deutsche Finanzminister sie in diesen Tagen der Öffentlichkeit unermüdlich vorträgt.</p><p style="text-align: justify;">Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass <b>Deutschland</b> mit einem dringenden Bedarf an öffentlichen <b>Investitionen </b>in den wirtschaftlichen Umbau konfrontiert ist. Und zwar seit einer langen Zeit.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi57ZszF2IHJcHSpxaqmhOFlGoS8qke_N07qlUaKdUrn2xsuKcZKq9oFNhkzpA1TgSArJ44k1hzPfgxOVd46ZgrsrqVJEJRsq61PVhm1AcShT8HBb31E9-7hsd7qUG35ASnsU5CqVY-rtQ4F2T0zhH0mEnmguj0MzDRDGW6reGlVZTqYNRpkZLCf1TnJuM/s1684/euro%20area%20real%20investment,%20chart%20JPMorgan,%20Jan%2004,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1684" data-original-width="1468" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi57ZszF2IHJcHSpxaqmhOFlGoS8qke_N07qlUaKdUrn2xsuKcZKq9oFNhkzpA1TgSArJ44k1hzPfgxOVd46ZgrsrqVJEJRsq61PVhm1AcShT8HBb31E9-7hsd7qUG35ASnsU5CqVY-rtQ4F2T0zhH0mEnmguj0MzDRDGW6reGlVZTqYNRpkZLCf1TnJuM/w349-h400/euro%20area%20real%20investment,%20chart%20JPMorgan,%20Jan%2004,%202024.png" width="349" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die realen Investitionen und das Vertrauen in die Investitionen in der Eurozone scheinen völlig am Boden zu liegen, was angesichts der "Schuldenbremse"-Manie und der Sparpolitik der EZB kein Wunder ist, <i>Graph</i>: JPMorgan AM, Jan 05, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Angesichts der Tatsache, dass mit der Ausbreitung der COVID19 Pandemie auch ein Anstieg der Energiepreise in der grössten Volkswirtschaft Europas einherging, leuchtet ein, dass die Entwicklung erneuerbarer Energien dazu beitragen würde, künftige Preisschocks abzufedern. </p><p style="text-align: justify;">Doch das strikte Festhalten an fiskal-politischen – i.d.R. ökonomisch sinnlosen - Schranken hat die Preise in Deutschland in die Höhe getrieben, wie die in der tragischen Pandemie-Zeitperiode (hohe Abhängigkeit von russischem Gas) gewonnene Einsicht nahelegt.</p><p style="text-align: justify;">Vergleiche mit <b>Japan</b> oder den Vereinigten Staaten liefern den Gegenbeweis, dass staatliche Ausgaben («<i>deficit-spending</i>») nicht zwangsläufig die Inflation antreiben, wie <b>Deutschland</b> Finanzpolitiker gerne behaupten:</p><p style="text-align: justify;">Alles hängt vom Zeitpunkt sowie von den Mitteln und Zielen der Ausgaben ab, wie <b>David Barkhausen</b> von IPW, Heidelberg University in einem <i>Social Europe</i> <a href="https://www.socialeurope.eu/the-german-debt-brake-reform-urgent">Beitrag</a> unterstreicht.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjevRAeAgkgClksEJsbMTBAqSaP2E5CLKDUa9a8wZ-AviJDdW8tZ0XQB9Z3Dz1zfin-iUD_gOq7sKQ9AJmvvLnIY4JMNWF5EPMOZeNIW_7Vi5EZ7cKH-1Ls8LwM5BZF4kWfXpf1EwcU1IvjPTFmp9vsSXo9qnvJK4VaFCjSiiTLfPvIChxadVpqu7e_UEw/s2800/Germany%20PMI,%20chart%20BloombergTV,%20Jan%2002,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2014" data-original-width="2800" height="288" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjevRAeAgkgClksEJsbMTBAqSaP2E5CLKDUa9a8wZ-AviJDdW8tZ0XQB9Z3Dz1zfin-iUD_gOq7sKQ9AJmvvLnIY4JMNWF5EPMOZeNIW_7Vi5EZ7cKH-1Ls8LwM5BZF4kWfXpf1EwcU1IvjPTFmp9vsSXo9qnvJK4VaFCjSiiTLfPvIChxadVpqu7e_UEw/w400-h288/Germany%20PMI,%20chart%20BloombergTV,%20Jan%2002,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das europäische verarbeitende Gewerbe schrumpft --- Deutschland (weiße Linie) scheint sich in einer Rezession zu befinden, <i>Graph</i>: Mark Cudmore, Bloomberg TV, Jan 02, 2024.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Inflation hängt nicht nur von der <b>Staatsverschuldung</b> ab: </p><p style="text-align: justify;">Die Inflation kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, die über die Höhe der Staatsverschuldung hinausgehen, z. B. durch die <b>Geldpolitik,</b> externe Schocks und die globalen wirtschaftlichen Bedingungen. </p><p style="text-align: justify;">Die «<b>fiskalische Verantwortung</b>» kann zwar unter Umständen zwar wichtig sein, aber sie ist nicht die einzige Determinante für den Inflationsdruck.</p><p style="text-align: justify;">Die Schuldenbremse schränkt auf alle Fälle die Fähigkeit des Staates ein, wirksam auf die Wirtschaftskrisen zu reagieren, da sie durch die Notwendigkeit, die Schuldengrenzen einzuhalten, auch dann eingeengt wird, wenn antizyklische finanzpolitische Maßnahmen gerechtfertigt sind.</p><p style="text-align: justify;">Es mag daher dahingestellt sein, ob die Schuldenbremse darauf abzielt, die «finanzpolitische Verantwortung» zu fördern. Aber sie wirkt sich nur indirekt, wenn überhaupt, auf die Verhinderung eines starken Preisanstiegs aus. </p><p style="text-align: justify;"><b>David Andolfatto</b> formuliert dazu <a href="https://twitter.com/dandolfa/status/1743043780716974263 ">auf X</a> (former:<i> Twitter</i>) ein paar beachtenswerte Gedanken:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Wenn ein anhaltendes «deficit spending» eine Inflationsquelle ist, wie kann dann eine Erhöhung des Leitzinses die Inflation senken? </blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Evidenz ist zweifelsohne vorhanden, dass eine durch eine zu restriktive Geldpolitik ausgelöste <b>Rezession </b>das Defizit erhöht, weil die Steuereinnahmen sinken und die Zinsausgaben steigen. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Die Inflation mag in der Folge sinken. Aber wie kann sie ohne fiskalische Anpassungen «niedrig» bleiben? Und wenn die Fiskalpolitik eine Quelle der Inflation ist, warum wird dann nicht die Fiskalpolitik angepasst, ohne eine Rezession durch Zinserhöhungen auszulösen?</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAEYNaowx_LGllSLymrGRA1YgspPHaaLY64Yb0ZzWueZXInvDKp2D_leJ4YdWdH3n3lPSr3fX71QbBA-GPtR853QFtFOo3lnM1056OAAmKMi-7KPcylh9CBJ4NdIBeq_KMXPZSKm5ydB6FXMULhironOnR5H03O2Q4TvLfAbl32k9EFa2Xt6_6JZyASJE/s1486/core%20inflation,%20chart%20euronews,%20Jan%2005,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1210" data-original-width="1486" height="326" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhAEYNaowx_LGllSLymrGRA1YgspPHaaLY64Yb0ZzWueZXInvDKp2D_leJ4YdWdH3n3lPSr3fX71QbBA-GPtR853QFtFOo3lnM1056OAAmKMi-7KPcylh9CBJ4NdIBeq_KMXPZSKm5ydB6FXMULhironOnR5H03O2Q4TvLfAbl32k9EFa2Xt6_6JZyASJE/w400-h326/core%20inflation,%20chart%20euronews,%20Jan%2005,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Inflation in Deutschland im Dez: Ein Silberstreif am Horizont, da die Nahrungsmittelinflation leicht nachließ. Die Lebensmittelpreise stiegen im Dez 2023 um 4,5 % im Jahresvergleich, eine Verlangsamung gegenüber 5,5 % im Nov und 6,1 % im Okt, <i>Graph</i>: <a href="https://www.euronews.com/business/2024/01/04/german-inflation-rises-to-37-in-december-due-to-energy-prices">euronews</a>, Jan 05, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Diejenigen, die glaubten, dass die Inflation nur vorübergehend sein würde, hatten Recht, und diejenigen, die das Opfer der <b>Massenarbeitslosigkeit</b> forderten, hatten Unrecht.</p><p style="text-align: justify;"><i>Pro-Austerity</i> Ökonomen manifestieren eine starke Abneigung dagegen, dass Staaten das tun, was sie tun sollten, vor allem in der Finanzpolitik.</p><p style="text-align: justify;">Das heisst, dass sie mehr Vertrauen in die Banker, ehemalige Private-Equity-Experten und andere zu haben scheinen, die die Fed und andere Zentralbanken leiten. </p><p style="text-align: justify;">Warum?</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Keine Regierung macht alles perfekt - keine menschliche Institution ist unfehlbar. Die Gelder hätten vielleicht gezielter eingesetzt werden können, aber das hätte Zeit gekostet, und bei der Pandemie war die Zeit von entscheidender Bedeutung,</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">wie <b>Joseph Stiglitz</b> in einem lesenswerten <a href="https://prospect.org/economy/2024-01-04-time-for-victory-lap/ ">Beitrag </a>bei <i>The American Prospect</i> ausführlich erläutert.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQUwy92Cm7-KdGjW5jmbbdBebUQMkCM7Se5RcIPdOqzwmNcN8scExL9s1LEtyDn5ex46xHefrf5lmxKv5U6rWT6sFGh3YYnvFmpwoJv2t0JMGrfvwH9lxOeRFQ63vl3WLc8L2nlKhGVk1jzLA8qOKJUqLhaES565AH2tTMCJziI62YQz8MAKnKaMGX7dw/s1410/German%20industry,%20chart%20Bloomberg,%20Jan%2006,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="776" data-original-width="1410" height="220" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQUwy92Cm7-KdGjW5jmbbdBebUQMkCM7Se5RcIPdOqzwmNcN8scExL9s1LEtyDn5ex46xHefrf5lmxKv5U6rWT6sFGh3YYnvFmpwoJv2t0JMGrfvwH9lxOeRFQ63vl3WLc8L2nlKhGVk1jzLA8qOKJUqLhaES565AH2tTMCJziI62YQz8MAKnKaMGX7dw/w400-h220/German%20industry,%20chart%20Bloomberg,%20Jan%2006,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das einzige Mal in den letzten zwei Jahrzehnten, dass es Deutschland schlechter ergangen ist waren im Jahr 2009 – als die globale Finanzkrise (<b>GFC</b>) tobte – und dann während des Pandemie-Schock des Jahres 2020, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-01-06/germany-s-lost-year-is-over-but-2024-may-not-be-much-better?srnd=premium-europe">Bloomberg</a>, Jan 06, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ein starker <b>Arbeitsmarkt</b> und niedrige Arbeitslosenquoten stärken im Allgemeinen das Vertrauen der Verbraucher und das Einkommensniveau, was die Ausgaben fördert.</p><p style="text-align: justify;">Eine Schuldenbremse im Grundgesetz zu verankern, war laut <b>Heiner Flassbeck</b> <a href="https://www.relevante-oekonomik.com/2024/01/03/sprachlosigkeit-ist-keine-politik-gedanken-zum-jahreswechsel/">ein unverzeihlicher Fehler</a>, der dem Staat die Handlungsfähigkeit raubt.</p><p style="text-align: justify;">Was notwendig ist nicht eine Reform, sondern eine Änderung der Regel. Sonst bleiben Menschen auf der Strecke. </p><p style="text-align: justify;"><b>Isabella Weber </b>in einem aktuellen, unbedingt lesenswerten <a href="https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/okonomin-isabella-weber-im-gesprach-die-schuldenbremse-ist-seit-14-jahren-eine-zukunftsbremse-10994233.html">Interview</a> mit dem <i>Tagesspiegel</i> sagt dazu:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">Wir wissen aus der Forschung, dass es einen sehr klaren Zusammenhang gibt zwischen dem Aufstieg von</p><p style="text-align: justify;">radikalen und insbesondere rechtsradikalen Parteien und Phasen von Austerität. </p><p style="text-align: justify;">Dazu gibt es wirklich robuste Forschungsliteratur.</p><p style="text-align: justify;">Insofern ist das Kürzungsprogramm der deutschen Regierung nicht nur ökonomisch fatal. Es ist auch schädlich im Sinne einer wehrhaften Demokratie.</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhezMslx-PtBWLA6X9EeVCj_p0Ipe5gCCKgKfxfOGzXyAWmqVcWeozJIOH9lX7kfmFk5pmRM4Gju0GHDSiWPiWll65_jCGP2McCCPTy0x-cn1QLz18ZJ2tZepm7n0VbY6WpZpufsjxCMVG-Wo951FZ4KNyiJgS10To-ZKIUCGbk3-9z6fQHm1AejgsTC3o/s1432/Germany%20contracted,%20chart%20Bloomberg,%20Jan%2006,%202024.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="722" data-original-width="1432" height="201" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhezMslx-PtBWLA6X9EeVCj_p0Ipe5gCCKgKfxfOGzXyAWmqVcWeozJIOH9lX7kfmFk5pmRM4Gju0GHDSiWPiWll65_jCGP2McCCPTy0x-cn1QLz18ZJ2tZepm7n0VbY6WpZpufsjxCMVG-Wo951FZ4KNyiJgS10To-ZKIUCGbk3-9z6fQHm1AejgsTC3o/w400-h201/Germany%20contracted,%20chart%20Bloomberg,%20Jan%2006,%202024.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die deutsche Industrie befindet sich in einem 3-Jahres-Tief – Die Daten deuten angesichts der Zwangsjacke «Schuldenbremse» auf keine Verbesserung hin, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-01-06/germany-s-lost-year-is-over-but-2024-may-not-be-much-better?srnd=premium-europe">Bloomberg</a>, Jan 06, 2024</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Tatsache ist, dass, seit die Schuldenbremse in die Verfassung geschrieben wurde, in <b>Deutschland </b>viel zu wenig investiert wurde, sowohl privat, als auch öffentlich-rechtlich.</p><p style="text-align: justify;">Es bedarf keiner Schuldenbremse, sondern anspruchsvoller Investitionen, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen.</p><p style="text-align: justify;">Die Schuldenbremse wie die Schachfigur «Dame» auf dem Schachbrett zu schützen, ist absurd. Wenn es um die «debt brake» geht, gibt es <b>keinen Gewinner,</b> sondern nur Verlierer.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-75332299264306971262024-01-02T06:02:00.003+01:002024-01-02T06:02:13.174+01:00Carry Trades 2023<p style="text-align: justify;">FX Gambler versus Poor Emerging Markets</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der <b>transitorische</b> Preisschub, ausgelöst durch die Störungen in den globalen Lieferketten, bedingt durch die COVID19 <b>Pandemie</b>, hat sicherlich die Nerven blank liegen lassen.</p><p style="text-align: justify;">Prof. <a href="https://www.project-syndicate.org/commentary/receding-inflation-exposes-deficits-in-economic-thinking-by-james-k-galbraith-2023-12 ">James K. Galbraith</a> nennt es den «Fetisch der <b>Fed</b>-Anbetung», wenn <b>Mainstream</b>-Ökonomen den Rückgang der vorübergehenden Inflation in Folge der (unnötig) restriktiven Geldpolitik der Fed und der EZB gutschreiben.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>"Wir haben keine Beweise dafür, dass die Geldpolitik irgendeinen signifikanten Einfluss auf den Kurs der Preise hatte - jedenfalls nicht vor dem Wendepunkt im Juni 2022 und auch nicht danach."</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Der langen Rede kurzer Sinn:</p><p style="text-align: justify;">Das eigentliche <b>Problem</b> besteht darin, dass die meisten der heute führenden Mainstream-Ökonomen in den <b>1970er Jahren</b> ausgebildet wurden.</p><p style="text-align: justify;">Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Zinssätze, die in verschiedenen Ländern auseinander klafften, 2023 eine Gelegenheit für die so genannten "<b>Carry Trades</b>" boten. </p><p style="text-align: justify;">Die Idee ist, einen Kredit in einem Land mit niedrigen Zinsen aufzunehmen und das Geld in einer Währung zu parken, in der es eine höhere Rendite bringt. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWodZd-kq_y_K4Tl1dqPA45HfBkb0DDn4F199i7vWt2611V64TpFsYx8GUEzhdlbzDU2s5QV36T57TBD5cILPTN_j5OZ-0-S4LWEgRk12xjHk0k0zzt8gekM8kW5w1GHf_fdxssb8oZWOwg4ivr7fvaf6LrwdJUMBtbZqfX2ILVG4bK4Rpw0tGFKl36qw/s1768/Yen%20vs%20Peso%20and%20Real,%20Carry%20Trade,%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1074" data-original-width="1768" height="243" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWodZd-kq_y_K4Tl1dqPA45HfBkb0DDn4F199i7vWt2611V64TpFsYx8GUEzhdlbzDU2s5QV36T57TBD5cILPTN_j5OZ-0-S4LWEgRk12xjHk0k0zzt8gekM8kW5w1GHf_fdxssb8oZWOwg4ivr7fvaf6LrwdJUMBtbZqfX2ILVG4bK4Rpw0tGFKl36qw/w400-h243/Yen%20vs%20Peso%20and%20Real,%20Carry%20Trade,%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Carry Trades 2023: Wie 100 Dollar, die in Yen geliehen und in Real oder Pesos eingezahlt wurden, gewachsen wären, <i>Graph</i>: <a href=" https://bloom.bg/2z71FfB">John Authers</a>, Bloomberg, Dec 29, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Wenn <b>Spekulanten</b> solche Geschäfte abschließen, können sie den "Carry", also die <b>Differenz</b> zwischen den beiden Zinssätzen, für sich behalten. </p><p style="text-align: justify;">Die Dinge können aber schief gehen, wenn die Währung, in der der spekulativ agierende Währungsexperte einen Kredit aufgenommen hat, plötzlich an Wert gewinnt.</p><p style="text-align: justify;">Aber allein der Vorgang des <b>Carry-Trades</b> führt dazu, dass die Geldströme in die Währung mit den höheren Zinssätzen fließen, was die Gewinne erhöht und eine gewisse Sicherung gegen eine Wechselkursumkehr darstellt, wie <a href="https://bloom.bg/2z71FfB">John Authers</a> in seiner <i>Bloomberg</i> Kolumne unterstreicht.</p><p style="text-align: justify;">In der Tat können sog. <b>Schwellenländer</b> ein Lied davon singen. Denn es handelt sich dabei um keineswegs eine Investition der Industrieländer, sondern um eine rein spekulative Anlage. </p><p style="text-align: justify;">Wenn westliche Spekulanten Entwicklungsländern (<b>EM</b>) mit <b>Carry-Trade</b> Geschäften überschwemmen, führt das Kapital, welches eine höhere Rendite sucht, dazu, dass die Währung des Landes mit höheren Zinsen sich aufwertet.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdTziU5cwgaxkTu4Q0IO1lEHX70N6z-NrWrvNKvvQ2SCYdT6Al-3c6Wk2iIWzfc8Le9owmqoju_hgewyv-BfcGPtRFBy5M3jy5tBWXC7SJmH7gSn_KMbyCJKgKd2Ze1vdoOymW8DFwth7foxayBLT2hAR2DsFnZWfpgK1VgGiyTfjvozVhbYR_maE956A/s1770/FX%202023,%20chart%20Reuters,%20Dec%2021,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1770" data-original-width="1320" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjdTziU5cwgaxkTu4Q0IO1lEHX70N6z-NrWrvNKvvQ2SCYdT6Al-3c6Wk2iIWzfc8Le9owmqoju_hgewyv-BfcGPtRFBy5M3jy5tBWXC7SJmH7gSn_KMbyCJKgKd2Ze1vdoOymW8DFwth7foxayBLT2hAR2DsFnZWfpgK1VgGiyTfjvozVhbYR_maE956A/w299-h400/FX%202023,%20chart%20Reuters,%20Dec%2021,%202023%20copy.png" width="299" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">FX: Die Wertentwicklung gegenüber dem US-Dollar bis zum 27. Dezember 2023, <i>Graph</i>: <a href="https://www.reuters.com/markets/us/global-markets-view-usa-2023-12-21/">Reuters</a>, Dec 21, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> Der Punkt ist, dass das Land (EM) im Grunde genommen überhaupt keine Aufwertung braucht. Ganz im Gegenteil: Eine Abwertung der Währung des betreffenden Entwicklungslandes würde die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass eine reale Aufwertung auf Dauer für jedes Land mit einer offenen Volkswirtschaft unerträglich ist, wie <a href="https://www.westendverlag.de/kommentare/die-tuerkei-und-die-waehrungskrise/">Heiner Flassbeck</a> festhält.</p><p style="text-align: justify;">Denn die reale Aufwertung bringt einen Verlust von Marktanteilen auf den globalen Märkten mit sich und zeigt sich früher oder später auch in einem steigenden Leistungsbilanzdefizit. </p><p style="text-align: justify;">Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit und einer besonderen Gelegenheit, dass die internationalen Spekulanten Hals über Kopf das Land (EM) verlassen. Was nicht anderes heißt, als dass sie ihre Gelder abziehen und die Währung des Entwicklungslandes gegen Dollar oder Euro verkaufen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDi9AIPufq9giE5vHolN5MFP-NqqL9oS9HAKOy_DO9N4bjycuu7iWDOl4Qn_eQ0k1hYfLy7naJT76Kg-0gP4oXJU-RkGZ2RyOZo_JBgfYD0BTTz6889uiXQJsyHF-mXwvRh_Oxel0RX1KhrdJDIYBu8vUO7H23bRt0YVhywr0AdQuXvIU8bU_brCVcaWQ/s1380/value%20vs%20carry,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2029,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="772" data-original-width="1380" height="224" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgDi9AIPufq9giE5vHolN5MFP-NqqL9oS9HAKOy_DO9N4bjycuu7iWDOl4Qn_eQ0k1hYfLy7naJT76Kg-0gP4oXJU-RkGZ2RyOZo_JBgfYD0BTTz6889uiXQJsyHF-mXwvRh_Oxel0RX1KhrdJDIYBu8vUO7H23bRt0YVhywr0AdQuXvIU8bU_brCVcaWQ/w400-h224/value%20vs%20carry,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2029,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Value Trading versus Carry Trading, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-12-29/currency-funds-that-carry-trade-benefited-are-starting-to-adopt-value-strategies ">Bloomberg</a>, Dec 29, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">2023 war der auffälligste Carry-Trade die <b>Kreditaufnahme in Yen</b> und der <b>Kauf von Mexican Peso</b> und <b>Brazil Real</b>.</p><p style="text-align: justify;">Ein Aufschwung der Wirtschaft durch „<i>Re-Shoring</i>“ oder „<i>Friend-Shoring</i>“ verstärkte zudem die Zuflüsse in den Peso. Brasilien, das weniger orthodox ist als Mexiko, hat ebenfalls hohe Zinssätze beibehalten.</p><p style="text-align: justify;">Den <b>Carry-Trade-Indizes </b>von <i>Bloomberg</i> zufolge hätte dies (Yen-Pesos Trade) eine Rendite von mehr als <b>40%</b> gebracht; das ist eine bessere Rendite als bei US-Aktien im Jahr 2023.</p><p style="text-align: justify;">Doch die sich abzeichnende Wende («<i>pivot</i>») der globalen geldpolitischen Entscheidungsträger hin zu Zinssenkungen spornt nun zu Wetten an, dass 2024 anders sein wird.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMza39g10e8b0NtKMqoSvaf4zQYgnR7D6lmi9D5nRh4lnEoICn0uRCPmAVzLIqnvigs6sZqZOfEK6_NvyVciRz3BOIDsl_WR_AKsroptLkppQzP5D5nt3DEwvJzc0D-J4fI5POgUADsn7DdU9dlZirrCgX1Pe0yZ_dc3eNnFqw_W80K9trhMw1vb4VCBU/s1398/Yen%20and%20Scan%20FX%20undervalued,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="714" data-original-width="1398" height="204" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMza39g10e8b0NtKMqoSvaf4zQYgnR7D6lmi9D5nRh4lnEoICn0uRCPmAVzLIqnvigs6sZqZOfEK6_NvyVciRz3BOIDsl_WR_AKsroptLkppQzP5D5nt3DEwvJzc0D-J4fI5POgUADsn7DdU9dlZirrCgX1Pe0yZ_dc3eNnFqw_W80K9trhMw1vb4VCBU/w400-h204/Yen%20and%20Scan%20FX%20undervalued,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Japanischer Yen und skandinavische Währungen sehen unterbewertet aus, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-12-29/currency-funds-that-carry-trade-benefited-are-starting-to-adopt-value-strategies">Bloomberg</a>, Dec 29, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;"><b>Carry-Trade</b> war bisher aus Sicht der Spekulanten eine Gewinnwette. </p><p style="text-align: justify;">Wenn FX-Traders sich im neuen Jahr in Richtung <b>Value</b> zu bewegen, deutet sich eine Abkehr von Carry-Anlagen an. Value Trades hatten in den Jahren 2023 und 2022 den schlechtesten Lauf seit mehr als einem Jahrzehnt.</p><p style="text-align: justify;">Die Beliebtheit von spekulativen Carry Trades hat ohne Zweifel auf die Performance von gewissen Währungen eingewirkt. </p><p style="text-align: justify;">Die am stärksten unterbewertete Währung der <b>Gruppe der 10</b> ist der japanische <b>Yen</b>, der bevorzugte Geldgeber für die Erzielung hoher Gewinne aus höher rentierlichen Währungen. </p><p style="text-align: justify;">Auch die <b>norwegische</b> Krone und die <b>schwedische</b> Krone scheinen unterbewertet, während der US-Dollar am stärksten überbewertet ist, wie aus einer <i>Bloomberg</i>-Rangliste hervorgeht, die auf der Berechnung der realen effektiven Wechselkurse durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (<i>BIS</i>) beruht.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDEk6xibhVicTy5VHYcF7Ii6iadZvyvycpdxPLMAo6q9loqs1721GTUM0_R6rPiVluDRKxBco9GjOBsYLLzrMkVE0AAQQaFOeIPvtdWmp6iAyLHQipIvvYBhY_iu0URzvLKzPBO78Fc6dGVyr1tF_VA601P2_FByQsYI_rT3bZDuWyV8aTJHHCfEj_JF0/s1414/carry%20trades%20beat%20S&P%20500,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="848" data-original-width="1414" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDEk6xibhVicTy5VHYcF7Ii6iadZvyvycpdxPLMAo6q9loqs1721GTUM0_R6rPiVluDRKxBco9GjOBsYLLzrMkVE0AAQQaFOeIPvtdWmp6iAyLHQipIvvYBhY_iu0URzvLKzPBO78Fc6dGVyr1tF_VA601P2_FByQsYI_rT3bZDuWyV8aTJHHCfEj_JF0/w400-h240/carry%20trades%20beat%20S&P%20500,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2031,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">FX Carry Trades schlagen S&P 500 Index Performance in 2023, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-12-29/currency-funds-that-carry-trade-benefited-are-starting-to-adopt-value-strategies">Bloomberg</a>, Dec 29, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Entwicklungsländer brauchen eine stabile und von Spekulation freie <b>Währungsordnung.</b> Doch die Öffnung der Märkte bringt EM wenig, wenn global kein funktionierendes Währungssystem existiert. </p><p style="text-align: justify;">Es bleibt zu hoffen, dass der Druck der <b>Finanzlobby</b> im neuen Jahr wesentlich abnimmt, und die Menschen auch in ärmeren Teilen der Welt etwas zu Ruhe kommen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-89448632930548325932023-12-28T12:21:00.002+01:002023-12-29T13:30:53.265+01:00Wealth Supremacy<p style="text-align: justify;">Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>Marjorie Kelly</b>: Wealth Supremacy - How the Extractive Economy and the Biased Rules of Capitalism Drive Today’s Crises, <a href="https://www.bkconnection.com/books/title/Wealth-Supremacy ">Berrett-Koehler Publishers</a>, October 2023, Oakland, Canada.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi7Z6DAI4gzPKUBThI5RIGAazpdRNEixiIenf_XvKbeU1FpDWf7ifojFMHukCE_10Vy137N3ht5qbYGsPwvMxiKy5OvNf3TZpxjPKSTJrm81ofey4_fCzMRcEUUBO5owgzXoVe8iNsbENVj_XAhO-56_3E5Q0wDza_qudGxkBiZYazPoKtkBKZ5kk0WOH8/s2592/Wealth%20Supremacy,%20BK%20Publishers,%20Dec%2028,%202023%20copy.JPG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi7Z6DAI4gzPKUBThI5RIGAazpdRNEixiIenf_XvKbeU1FpDWf7ifojFMHukCE_10Vy137N3ht5qbYGsPwvMxiKy5OvNf3TZpxjPKSTJrm81ofey4_fCzMRcEUUBO5owgzXoVe8iNsbENVj_XAhO-56_3E5Q0wDza_qudGxkBiZYazPoKtkBKZ5kk0WOH8/w299-h400/Wealth%20Supremacy,%20BK%20Publishers,%20Dec%2028,%202023%20copy.JPG" width="299" /></a></div><p style="text-align: justify;"><b>Marjorie Kelly</b> zeigt mit einer aussagekräftigen Analyse auf, wie die verborgene Kraft, die Voreingenommenheit, die die unendliche Gewinnung von Reichtum für die Wohlhabenden institutionalisiert, auch wenn dies für viele Menschen Stagnation oder Verluste bedeutet, viele der Krisen unserer Zeit antreibt.</p><p style="text-align: justify;">Angesichts der jahrzehntelangen Desinvestition und Verarmung enthüllt die Darstellung der <a href="https://marjoriekelly.org/ ">Autorin</a> sicherlich auch eine schmerzliche Wahrheit für den <b>Euroraum</b>.</p><p style="text-align: justify;">Die einseitige Ausrichtung auf (ökonomisch irrsinnigen) fiskalische Regeln a la <b>Maastricht</b> und die <b>Schuldenbremse</b>, aufoktroyiert von Berlin, die in die Struktur des europäischen Währungsraums eingewoben ist, schadet ohne Zweifel den Menschen, der Wirtschaft und dem Planeten.</p><p style="text-align: justify;">Es geht darum, die Situation als Notlage zu erkennen, nicht nur die Notlage des Klimawandels und der Polykrise, sondern den Notfall der «<b>financialization</b>» (<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2013/06/finanzialisierung-als-ursache-von.html">Finanzialisierung</a>) und das unablässige Problem einer zu großen finanziellen Extraktion.</p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Ja, wir sprechen zwar über die Plutokratie, aber nicht genug über die zugrunde liegenden Regeln und Strukturen, die sie hervorbringen. Zum Beispiel nicht genug über die «Systemlogik» der <b>neoliberalen Ideologie</b>, die zur «<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2022/09/do-central-banks-serve-people.html">financialization</a>» und ihren destabilisierenden, verheerenden Auswirkungen, zur Prekarität, zur Vereinnahmung des Staatswesens führt.</p><p style="text-align: justify;">Die <b>Fragestellungen</b> der Autorin führen zum unvermeidlichen Ergebnis eines Systems, das auf dem Mythos aufbaut, dass kein Reichtum jemals genug ist.</p><p style="text-align: justify;">Die Tatsache, dass ein Drittel des BIP von der <b>Finanzindustrie</b> abgezogen wird, macht deutlich, dass das Finanzvermögen fünf oder mehr Mal so groß ist wie das BIP.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLkabMyHEsHkf2AMkSBZOMbB5FMCFycS5Q0tBNAC2g7VvVpnFNislZBWlHgiXq_vHiwNmom4BfKAqEq_YNkfOf5gAwahu0MOfpKKpAEqLCtwWg5d0Pdrs5ZoYOsOw5INgR7jEiWvCw4nVHWb6GfB9nwmhX4BPBR_aDMO87XXy9oppnjEyVN7BTdcnJ59M/s1198/extractive%20capitalism,%20chart%20Marjorie%20Kelly,%20Dec%2026,%202023%20copy.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1026" data-original-width="1198" height="343" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjLkabMyHEsHkf2AMkSBZOMbB5FMCFycS5Q0tBNAC2g7VvVpnFNislZBWlHgiXq_vHiwNmom4BfKAqEq_YNkfOf5gAwahu0MOfpKKpAEqLCtwWg5d0Pdrs5ZoYOsOw5INgR7jEiWvCw4nVHWb6GfB9nwmhX4BPBR_aDMO87XXy9oppnjEyVN7BTdcnJ59M/w400-h343/extractive%20capitalism,%20chart%20Marjorie%20Kelly,%20Dec%2026,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Marjorie Kelly: <i>Wealth Supremacy</i> - How the Extractive Economy and the Biased Rules of Capitalism Drive Today’s Crises, <a href="https://www.bkconnection.com/books/title/Wealth-Supremacy ">Berrett-Koehler Publishers</a>, October 2023, Oakland, Canada.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><a href="https://democracycollaborative.org/marjorie-kelly">Marjorie Kelly</a> erklärt den Weg als Zielsetzung ohne Umschweife:</p><p style="text-align: justify;">Die Verlagerung von Reichtum und Macht aus den Händen der Wenigen in die Kontrolle der Vielen, die Aufgabe, ein System zu schaffen, das nicht darauf ausgerichtet ist, den finanziellen Reichtum zu maximieren, sondern das Leben blühen zu lassen.</p><p style="text-align: justify;">Es ist jedoch vor diesem Hintergrund ganz bestimmt nicht klug, sich die Abschaffung allen <b>Privateigentums</b> zum Ziel zu setzen, wie es der Kommunismus vorsah, oder die Abschaffung aller privaten Unternehmen. </p><p style="text-align: justify;">Sicherlich ist mehr öffentliches Eigentum erforderlich. Aber auch <b>privates Unternehmertum</b> ist unerlässlich. Das Gebot unserer Zeit ist, dass sie sich in eine neue Form entwickelt.</p><p style="text-align: justify;">Eine nützliche Unterscheidung beispielsweise ist die zwischen Unternehmen, die Gewinn machen, und solchen, die auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind.</p><p style="text-align: justify;">Eine Reihe von Fragen, die in <i>Business Schools</i> nicht gestellt werden, zum Beispiel wie die Konzepte der "Reichtumsvorherrschaft", der "Kapitalverzerrung" und der "Finanzialisierung" in der Kultur zum Ausdruck kommen können, unabhängig davon, ob wir mit ihnen einverstanden sind oder nicht.</p><p style="text-align: justify;">Ein zeitgemässes, bemerkenswertes <a href="https://www.bkconnection.com/books/title/Wealth-Supremacy ">Buch</a>, eindrucksvoll. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4vP7hLSYHP86j16hSatu7yt6hoMjLDPpJto2cB_aGmNkIluWlgwKsbc3QS-dg_f0jwkrKRJu0NMZyqa5Fo9e8qZqZVcTkLjL8eEdLrn9DgkGBPa2bOazAu8fA1HSVnO0adGOi6rfNXWohF5JCnGDC13w1kO5POXUMAHOx55_eLBjoWuloGjCbdNmof0E/s1178/Finance%20GDP,%20chart%20Marjorie%20Kelly,%20Dec%2026,%202023%20copy.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1158" data-original-width="1178" height="394" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4vP7hLSYHP86j16hSatu7yt6hoMjLDPpJto2cB_aGmNkIluWlgwKsbc3QS-dg_f0jwkrKRJu0NMZyqa5Fo9e8qZqZVcTkLjL8eEdLrn9DgkGBPa2bOazAu8fA1HSVnO0adGOi6rfNXWohF5JCnGDC13w1kO5POXUMAHOx55_eLBjoWuloGjCbdNmof0E/w400-h394/Finance%20GDP,%20chart%20Marjorie%20Kelly,%20Dec%2026,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Marjorie Kelly: <i>Wealth Supremacy</i> - How the Extractive Economy and the Biased Rules of Capitalism Drive Today’s Crises, <a href="https://www.bkconnection.com/books/title/Wealth-Supremacy ">Berrett-Koehler Publishers</a>, October 2023, Oakland, Canada.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-73714143562483774032023-12-26T06:57:00.003+01:002023-12-26T06:57:36.767+01:00Fed versus EZB - Beschäftigung versus Unterbeschäftigung<p style="text-align: justify;">Fed’s Dovish Shift and Unchanged Deficit in 2024</p><p style="text-align: justify;">ECB’s Focus on the Narrative “Last Mile”</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsindex, der Preisindex für persönliche Konsumausgaben (<b>PCE Index</b>), sank im November um 0,1 % gegenüber dem Vormonat. </p><p style="text-align: justify;">Dies ist der erste Rückgang seit April 2020, teilte das <a href="https://www.bea.gov/news/2023/personal-income-and-outlays-november-2023 ">Handelsministerium</a> am Freitag mit. Die Preise stiegen im Jahresvergleich um 2,6% und waren damit nicht weit von der Zielvorgabe der Fed von 2% entfernt.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtqg7UoNAr7OuELKGRKvY8vIOvDv_UXucLTUToZBWnH-Dw8Rq791c1OWMn_ECU2Lb5SHX8SDHjfGV3iXNNynuV1F01svtuCl2KK2vD3WF2oZPrtuhyLFn8jjgC2rC6v3aB0KXV3O2qG0vm-Dw4v54IrqqJ4m11uqbFwI8LYJgJLuWon6TY8DemYTFEmgo/s2202/PCE,%20chart%20Yahoo,%20Dec%2024,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1852" data-original-width="2202" height="336" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtqg7UoNAr7OuELKGRKvY8vIOvDv_UXucLTUToZBWnH-Dw8Rq791c1OWMn_ECU2Lb5SHX8SDHjfGV3iXNNynuV1F01svtuCl2KK2vD3WF2oZPrtuhyLFn8jjgC2rC6v3aB0KXV3O2qG0vm-Dw4v54IrqqJ4m11uqbFwI8LYJgJLuWon6TY8DemYTFEmgo/w400-h336/PCE,%20chart%20Yahoo,%20Dec%2024,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Preise in den USD fielen zum ersten Mal seit April 2020, da der PCE-Index, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, im Vergleich zum letzten Monat um 0,1 % fiel, <i>Graph</i>: <a href="https://finance.yahoo.com/news/federal-reserves-favored-inflation-gauge-133645480.html?.tsrc=372 ">Yahoo Finance</a>, Dec 23, 2023 </td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Unterstützt wurde die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft durch den Arbeitsmarkt, auf dem in diesem Jahr weiterhin Arbeitsplätze geschaffen wurden, wenn auch langsamer als im Jahr 2022. </p><p style="text-align: justify;">Die Lohnzuwächse haben nachgelassen, aber die <b>Inflation</b> hat sich schneller abgekühlt, so dass viele Arbeitnehmer besser dastehen.</p><p style="text-align: justify;">Die weithin erwartete Rezession in den USA ist also nicht eingetreten. </p><p style="text-align: justify;">Und die Fed hielt den geldpolitischen Schlüsselsatz jüngst in der Spanne von <b>5,25 bis 5,50%</b> und avisierte für 2024 eine geldpolitische Wende («<i><b>pivot</b></i>»). </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgF10q6SPvLr4G16XlMZJsK5ve-8MjmMrV71MKBWgP43umx_1yz6exy54hpxIh6OmjQE6NR-1961g0D8NaRfoN5hOr5iRf4-jVKoOchBMfd0a9w8wxf3klEEa3KSRESP-qgfQAQ85IBowVAi1vqCMC9SC87Ygx5cUSbAJTsy-bOFGe6jr1wp3jYdioI5oY/s2166/interest%20burden,%20chart%20JPMorgan,%20Dec%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1298" data-original-width="2166" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgF10q6SPvLr4G16XlMZJsK5ve-8MjmMrV71MKBWgP43umx_1yz6exy54hpxIh6OmjQE6NR-1961g0D8NaRfoN5hOr5iRf4-jVKoOchBMfd0a9w8wxf3klEEa3KSRESP-qgfQAQ85IBowVAi1vqCMC9SC87Ygx5cUSbAJTsy-bOFGe6jr1wp3jYdioI5oY/w400-h240/interest%20burden,%20chart%20JPMorgan,%20Dec%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Bilanzen der US-Unternehmen zeigen Zinsbelastungen auf historischen Tiefstständen – Nettozinszahlungen im Verhältnis zum Gewinn nach Steuern, <i>Graph</i>: JPMorgan AM, Dec 04, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Im Mittel gehen die US-Währungshüter davon aus, dass der Leitzins nächstes Jahr <b>um 0,75 Prozentpunkt</b>e gesenkt wird. Dies dürfte der US-Wirtschaft zugute kommen, da Haushalte und Unternehmen dann günstiger an Kredite kommen und somit Konsum und Wachstum befeuert werden dürften.</p><p style="text-align: justify;">Vor diesem Hintergrund würde beispielsweise die <b>EZB</b> auf keinen Fall die Zinsen senken, geschweige denn ihre restriktive Geldpolitik lockern, um die Beschäftigung zu fördern. Die EZB würde am Narrativ der „letzten Meile“ fest ankern, um die Menschen von der eigenen vorgefassten Einbildung in Sachen «monetary austerity» abzulenken.</p><p style="text-align: justify;">Eine unausweichliche Tatsache des <b>Konjunkturzyklus</b> ist ferner, dass höhere Zinssätze die Kreditvergabe erschweren. </p><p style="text-align: justify;">Doch die Belastung durch höhere Zinssätze dürfte in den USA überschaubar sein, was nicht ausreichen würde, um 2024 eine Rezession auszulösen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBPSu-6iGtizwer6kfSMCVDzYoRjBxCsUzLhh1aBqwp7A8LVvZSLZ-wL-HZnDHqzZa9dRTHJQWGap4MGfEixIyKaQCwxpH4FsKBtPZ6EiBO2Zg-Sz0XCDaR9iFk3-zgD5FjEPxofm15EdBkVE0CcMqUtdNqtIvkkuQN8cX4CVtIlW0YHOfMp4s2bmkq2Y/s2232/total%20deficit%20US,%20JPMorgan,%20Dec%2023,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1706" data-original-width="2232" height="306" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgBPSu-6iGtizwer6kfSMCVDzYoRjBxCsUzLhh1aBqwp7A8LVvZSLZ-wL-HZnDHqzZa9dRTHJQWGap4MGfEixIyKaQCwxpH4FsKBtPZ6EiBO2Zg-Sz0XCDaR9iFk3-zgD5FjEPxofm15EdBkVE0CcMqUtdNqtIvkkuQN8cX4CVtIlW0YHOfMp4s2bmkq2Y/w400-h306/total%20deficit%20US,%20JPMorgan,%20Dec%2023,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wie üblich veröffentlicht das <a href="https://www.cbo.gov/ ">Congressional Budget Office</a> (<b>CBO</b>) regelmäßig Basisprognosen für Bundeseinnahmen, -ausgaben und -defizite für das laufende Haushaltsjahr und das folgende Jahrzehnt, die davon ausgehen, dass die aktuellen Steuer-Einnahmen und Staats-Ausgaben unverändert bleiben, <i>Graph</i>: JPMorgan AM, Dec 22, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">US-amerikanischen und europäischen Unternehmen (sowohl <i>Investment Grade</i> als auch High Yield) ist es laut <i>JPMorgan AM Research</i> gelungen, die niedrigen Zinssätze der Vorjahre zu nutzen, um die <b>Verlängerung der Laufzeiten</b> ihrer Anleihen zu bewerkstelligen. </p><p style="text-align: justify;">All dies bedeutet, dass die Zinszahlungen der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors als Anteil des Gewinns nach Steuern auf dem niedrigsten Stand seit 1980 sind.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgljRSua0MYYFrEYlsG170mjox513mG8NrOxA1DGX7lNtf5wb07wqiWjQQEPENrW9Rjf1zJiMunhMjbhGJ9DSiwTxWtIo8L23hcOU70qrEnOlTmUXh682n5cTjtWki8ZLS7IiNlCeEPM9ICsFMkyYU3NUEGrTE5CEudqPNBCoF2dXJyGIu0ReGrpkSTH0k/s910/income%20and%20spending%20chart%20WSJ,%20Dec%2024,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="910" data-original-width="716" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgljRSua0MYYFrEYlsG170mjox513mG8NrOxA1DGX7lNtf5wb07wqiWjQQEPENrW9Rjf1zJiMunhMjbhGJ9DSiwTxWtIo8L23hcOU70qrEnOlTmUXh682n5cTjtWki8ZLS7IiNlCeEPM9ICsFMkyYU3NUEGrTE5CEudqPNBCoF2dXJyGIu0ReGrpkSTH0k/w315-h400/income%20and%20spending%20chart%20WSJ,%20Dec%2024,%202023.png" width="315" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Höhere Löhne und gute Einstellungszahlen ermutigten mehr Menschen dazu, sich aus der Reserve zu locken. Die Erwerbsquote für Arbeitnehmer zwischen 25 und 54 Jahren (83,3 % im Nov) nähert sich dem höchsten Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten, <i>Graph</i>: <a href="https://www.wsj.com/economy/what-to-watch-in-fridays-spending-report-inflation-closing-in-on-feds-target-0778037d?mod=economy_lead_story ">WSJ</a>, Dec 23, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Das <b>US-Haushaltsdefizit</b> dürfte im nächsten Jahr angesichts höherer Zinsausgaben und eines geringeren Primärdefizits weitgehend unverändert bleiben.</p><p style="text-align: justify;">Prognosen sind zwar nie ganz genau, aber wenn man bedenkt, dass der US-Staat ein chronisches Haushaltsdefizit aufweist, das in den letzten 30 Jahren vor der Pandemie durchschnittlich etwa 3% des BIP betrug, dürfte das gegenwärtige Umfeld der Fiskalpolitik keine besonders schwere Herausforderung im kommenden Jahr darstellen.</p><p style="text-align: justify;"><u>Kurzum:</u></p><p style="text-align: justify;">Die Investitionen der öffentlichen Hand sind in den <b>USA</b> deutlich gestiegen, nicht unbedingt in erster Linie als «<i>fiscal stimulus</i>», sondern viel mehr als Hilfestellung angesichts der epischen <b>Pandemie</b>. Die <b>Beschäftigung</b> blieb daher erhalten. Die Inflation bzw. der transitorische Preisschub lässt nun nach. Die <b>Fed</b> schickt sich daher an, mit Ankündigung die Zinsen zu senken und die US-Notenbank behält ihre Glaubwürdigkeit.</p><p style="text-align: justify;">Und die <b>EZB</b>?</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgk5vyQdwrKDdVmD0XoCYoGdsJaFowLHfel2jf6gGcSbaq3M9qA30EVOyGbKO7gkNcMhYoit6gxYZeYbwY_5I4NQGIT1Zgux0XJnZ_CKHfwyXtEy0t9Qde5PNn73oG14uYkjPAO60rfErzA-H5QWqvBdUuPEAh7N6eJnpF1rpxMY-fYbZzuv8pSsnfDk8I/s1774/debt%20ceiling,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2022,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1058" data-original-width="1774" height="239" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgk5vyQdwrKDdVmD0XoCYoGdsJaFowLHfel2jf6gGcSbaq3M9qA30EVOyGbKO7gkNcMhYoit6gxYZeYbwY_5I4NQGIT1Zgux0XJnZ_CKHfwyXtEy0t9Qde5PNn73oG14uYkjPAO60rfErzA-H5QWqvBdUuPEAh7N6eJnpF1rpxMY-fYbZzuv8pSsnfDk8I/w400-h239/debt%20ceiling,%20chart%20Bloomberg,%20Dec%2022,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die 5 % Rendite waren genau das Richtige, um die Anleger zurück zu locken. Der Rückgang der Inflationszahlen hat auch die Fed dazu veranlasst, endlich die von den Anlegern ersehnte geldpolitische Wende («pivot») einzuleiten, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-05-10/us-default-insurance-cost-eclipses-brazil-mexico-as-x-day-nears?utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_term=231222&utm_campaign=fixedincome ">Bloomberg,</a> Dec 22, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-13369414093542154512023-12-15T14:11:00.003+01:002023-12-15T14:11:22.534+01:00Europas Sparkurs als Sackgasse<p style="text-align: justify;">Europe’s Austerity Ideology as “cul-de-sac”</p><p style="text-align: justify;">US-Industrial Policy and Economic Growth </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die jüngste Herabstufung der <b>Kreditwürdigkeit</b> der USA auf «AA+» hat den Anlegern keine neuen Informationen in Sachen Finanz-Politik geliefert. Das ist eindeutig.</p><p style="text-align: justify;">Und die Auswirkungen auf die Treasury-Märkte waren überschaubar.</p><p style="text-align: justify;">Was sagt aber ein angemessener Einblick in den aktuellen und zukünftigen Zustand der finanziellen Gesundheit der öffentlichen Hand Amerikas aus?</p><p style="text-align: justify;">Das Verhältnis von <b>Zinsen zu Einnahmen</b> in den USA wird laut <i>Goldman Sachs Research</i> bis 2025 voraussichtlich 10% erreichen, gegenüber nur 2,8 % für das Land mit dem Durchschnittsrating «AA» und 1 % für das Land mit dem Durchschnittsrating «AAA».</p><p style="text-align: justify;">Ein Grund zur Sorge?</p><p style="text-align: justify;">Nein. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh990wF3T-IsXI0n385Rv9fjZrIeWnQYB9lMbfsQTqcknDjFie7X50V-kjoiSRw5Auu_ajn7zwQMX7V8LfPkGKofTUZhLDBS4bs6Rv9JfjX5DOalbZRlcJQhYYabdbbt8i8tQxl30kqp6Qht9bh9R_Haj9qU60NUT0aaWa3pKEP_nNYevxJCq0Z6aXEYE/s1668/borrowing%20on%20a%20budget,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1668" data-original-width="1358" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh990wF3T-IsXI0n385Rv9fjZrIeWnQYB9lMbfsQTqcknDjFie7X50V-kjoiSRw5Auu_ajn7zwQMX7V8LfPkGKofTUZhLDBS4bs6Rv9JfjX5DOalbZRlcJQhYYabdbbt8i8tQxl30kqp6Qht9bh9R_Haj9qU60NUT0aaWa3pKEP_nNYevxJCq0Z6aXEYE/w326-h400/borrowing%20on%20a%20budget,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" width="326" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die derzeitige Situation der Schuldentragfähigkeit der USA ist weder eine unmittelbare noch eine langfristige Bedrohung. Die Stärke der USA als globale Wirtschaftsmacht festigt ihre Glaubwürdigkeit und ihr endgültiges Versprechen, die Schulden zurückzuzahlen, <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Dec 13, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Denn die Haushaltslage der USA ist durch die <b>hohe Nachfrage</b> ausländischer und inländischer Anleger nach US-Schulden und auf Dollar lautenden Vermögenswerten gestützt.</p><p style="text-align: justify;">US-Vermögenswerte erweisen sich trotz konjunkturellen Herausforderungen als begehrt und investierbar.</p><p style="text-align: justify;">Was darüber hinaus nicht vergessen werden darf, ist, dass sowohl die Inflation als auch die Arbeitslosigkeit in den USA viel niedriger sind als in der Eurozone, trotz der irren fiskalischen Regeln des <b>Vertrags von Maastricht</b> und der «<b>Schuldenbremse</b>» in Deutschland.</p><p style="text-align: justify;">Währenddessen ist die Industrieproduktion auf dieser Seite des Atlantiks im Oktober weiter gesunken. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWYN5JMTWMASmvHdFFsvdgjX-C_NwUqOaAGNEYsBkibgzxVzCqfLfqFCTQhhvT-FHj91E1Mbn4uUJx-krtavdsEVFpimVeXLf12-pd27TkSj1vRAwa1wRhzClFAVaAm45I4SY-IHIKXk6MNDIRMnZ0HmpoTah4vef-N-xEvo8Sx5d9E7IA1hKZmTSeThs/s1864/IP%20in%20EA,%20chart%20euro%20stat,%20Dec%2013,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1178" data-original-width="1864" height="253" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWYN5JMTWMASmvHdFFsvdgjX-C_NwUqOaAGNEYsBkibgzxVzCqfLfqFCTQhhvT-FHj91E1Mbn4uUJx-krtavdsEVFpimVeXLf12-pd27TkSj1vRAwa1wRhzClFAVaAm45I4SY-IHIKXk6MNDIRMnZ0HmpoTah4vef-N-xEvo8Sx5d9E7IA1hKZmTSeThs/w400-h253/IP%20in%20EA,%20chart%20euro%20stat,%20Dec%2013,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="text-align: justify;">Die Industrieproduktion im Euroraum ist im Oktober weiter gesunken: -0.7%M und -6.6%Y. Und dazu kommt, dass Deutschland die öffentlichen Ausgaben durch eine "Schuldenbremse" einschränken will, <i>Graph</i>: <a href="https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/18089579/4-13122023-AP-EN.pdf/64da7bf8-3c83-d014-f6df-50fc8e832188">EU Eurostat</a>, Dec 13, 2023.</span></td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Die Industrie in der Euro-Zone hat ihre Produktion auch im Oktober erneut heruntergefahren. Die Fertigung sank im Vergleich zum Vormonat um 0,7% und damit das vierte Mal binnen fünf Monaten, wie das <a href="https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/18089579/4-13122023-AP-EN.pdf/64da7bf8-3c83-d014-f6df-50fc8e832188">Statistikamt Eurostat</a> am Mittwoch mitteilte. </p><p style="text-align: justify;">Die gesamte <b>Produktion im Euroraum</b> fiel um 6,6%. Allein der Ausstoß von Investitionsgütern brach im Oktober binnen Jahresfrist <b>um 9,7%</b> ein.</p><p style="text-align: justify;">Während manche Mitglieder des <b>EZB</b>-Direktoriums die transitorische Inflation, die inzwischen längst vorbei ist, als eine tiefe Folge der Nullzins-Politik der EZB betrachten, und am restriktiven Kurs der Geldpolitik festhalten and das Nachfrage-Wachstum abwürgen, bietet der <a href="https://www.deutschlandfunk.de/inflation-reduction-act-anti-inflationsprogramm-inflationsbekaempfungsgesetz-100.html ">Inflation Reduction Act</a> (<b>IRA</b>) in den USA das förderlichste regulatorische</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Umfeld in der Geschichte der <i>Cleantech</i>-Branche, das unter anderem den ersten groß angelegten Einsatz von grünem Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung ermöglichen könnte.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjsl3LdTc7tLJYYck6qzgrM4umwmCQR62kaL4b0i0EWgN7IuFaQg_-JYwn2X8-l3-g0jVh_PsuSU3uwVNgaQeZ1RTN6wM1K_ZevyIYctHgNZTZZ7uYEO9NFD9K54qNHdNFXT27vbwcdhTZAHU1K8JosH0WywaOURup724Kdq_VkTthFRTcml1yAqlwY6EA/s1678/interest%20expenses,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1678" data-original-width="1368" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjsl3LdTc7tLJYYck6qzgrM4umwmCQR62kaL4b0i0EWgN7IuFaQg_-JYwn2X8-l3-g0jVh_PsuSU3uwVNgaQeZ1RTN6wM1K_ZevyIYctHgNZTZZ7uYEO9NFD9K54qNHdNFXT27vbwcdhTZAHU1K8JosH0WywaOURup724Kdq_VkTthFRTcml1yAqlwY6EA/w326-h400/interest%20expenses,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" width="326" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zur Erinnerung: Sowohl die Inflation als auch die Arbeitslosigkeit in den USA sind viel niedriger sind als in der Eurozone, trotz der strengen fiskalischen Regeln des Vertrags von Maastricht und der «Schuldenbremse» Besessenheit in Deutschland, <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Dec 13, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Im ersten Jahr des IRA wurden in 44 US-Bundesstaaten insgesamt 280 Projekte für saubere Energie angekündigt, was einer Investition von <b>282 Milliarden US-Dollar</b> entspricht.</p><p style="text-align: justify;">Der Bau neuer Anlagen spiegelt sich bereits in den makroökonomischen Daten der USA wider. Die privaten Anlageinvestitionen in Produktionsanlagen sind seit April 2022 stark angestiegen.</p><p style="text-align: justify;">Die Anzeichen für die Auswirkungen der <b>IRA</b> häufen sich ohne Zweifel:</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>«<i>Bidenomics</i>» und «<i>Crowding-in</i>» gehen Hand in Hand.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfkjORc8SOHRpCCQa4KCs0ffZYIQ0hrsgRlogd3s5xAkTgzIb01V_J-eFIENAQUNj5QX47PJT27v2WnBdO4eZmD1XIRdScoL454v_gxVx2ogXIcQ_OCD5bE9kBXyv-25cuT43_HxVcl48YvfdYzG8QcRny84R8b_xXCiAgWMy5fmgpgvsurvgdX7KTYWw/s2354/investment%20in%20US%20manufacturing,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1682" data-original-width="2354" height="286" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfkjORc8SOHRpCCQa4KCs0ffZYIQ0hrsgRlogd3s5xAkTgzIb01V_J-eFIENAQUNj5QX47PJT27v2WnBdO4eZmD1XIRdScoL454v_gxVx2ogXIcQ_OCD5bE9kBXyv-25cuT43_HxVcl48YvfdYzG8QcRny84R8b_xXCiAgWMy5fmgpgvsurvgdX7KTYWw/w400-h286/investment%20in%20US%20manufacturing,%20chart%20GS,%20Dec%2014,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Anreize des US Inflation Reduction Act (US IRA) für saubere Energie haben Unternehmen dazu ermutigt, eine Vielzahl von Investitionen anzukündigen, und es werden noch weitere folgen, <i>Graph:</i> Goldman Sachs, Dec 13, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ziel der amerikanischen <b>Industriepolitik</b> ist es, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, indem sie die Entwicklung von Schlüsselindustrien fördert. </p><p style="text-align: justify;">Staaten können in der Tat Sektoren mit hohem Wachstumspotenzial wie <b>Technologie</b>, <b>erneuerbare Energien</b> oder fortschrittliche Fertigung identifizieren und priorisieren und deren Expansion gezielt unterstützen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-83452309440404468492023-12-08T19:38:00.003+01:002023-12-08T19:38:16.362+01:00«Higher-for-Longer» Narrativ und Ergodicity in Economics<p style="text-align: justify;">A Fancy Story Telling by Global Central Banks</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die <a href="https://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/powell20191008a.htm">Fed</a> und die <a href="https://www.wsj.com/livecoverage/stock-market-today-dow-jones-10-26-2023/card/heard-on-the-street-data-dependent-ecb-is-mostly-following-the-fed-m6K3sPbCtSdHKJCaA0dw ">EZB</a> sagen uns ostentativ, dass die Zinsentscheidungen zunehmend datenabhängig sein werden. </p><p style="text-align: justify;">Unabhängig davon, was genau die Fed und die <a href="https://www.ecb.europa.eu/pub/economic-bulletin/html/eb202305.en.html ">EZB</a> damit meinen, kann festgehalten werden, dass die Wirtschaftsdaten nicht ergodisch sind.</p><p style="text-align: justify;">Die Ergodizität («ergodicity») ist eine zentrale Annahme des Denkens des neunzehnten Jahrhunderts, ein mathematisches Konzept der Stabilität. </p><p style="text-align: justify;">Als eine Schlüsselannahme in den Naturwissenschaften besagt sie, dass wir durch wiederholte Experimente oder die Beobachtung derselben Phänomene im Laufe der Zeit die Naturgesetze lernen. Alles, was wir brauchen, sind genügend Beobachtungen. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMzAZ5xoGa9ulbfc2UTU-WK_mI8pq1U8L-aYuEf_6o7WJlxj0gfENVRwmRhzDrNP_oMHknpANJTwChzUO82ZBr36BnJZjrmh5K9l1mOmpG1s5_h5DAdI-1YsUgg7fcORbX_r3Xc-r6B9BxL3O6LjGmXLoCf78oQ3Al6xRlTcvXDTwxc9Rcr7vaYyVyLB8/s1730/Germany%20gross%20fixed%20capital%20formation,%20chart%20Nordea,%20Dec%2003,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1084" data-original-width="1730" height="251" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiMzAZ5xoGa9ulbfc2UTU-WK_mI8pq1U8L-aYuEf_6o7WJlxj0gfENVRwmRhzDrNP_oMHknpANJTwChzUO82ZBr36BnJZjrmh5K9l1mOmpG1s5_h5DAdI-1YsUgg7fcORbX_r3Xc-r6B9BxL3O6LjGmXLoCf78oQ3Al6xRlTcvXDTwxc9Rcr7vaYyVyLB8/w400-h251/Germany%20gross%20fixed%20capital%20formation,%20chart%20Nordea,%20Dec%2003,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><b>Deutschland </b>hinkt seit Jahren bei den öffentlichen Investitionen hinterher und dürfte schneller als viele andere Länder des Euroraums zu einer strafferen Finanzpolitik zurückkehren. Der jüngste Schlag (Entscheid des Bundesverfassungsgerichts zum Zweiten Nachtragshaushaltsgesetz) wird die Sache nur noch schlimmer machen, <i>Graph</i>: Nordea Markets, Dec 02, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Doch Frank <b>Knight</b>, John Maynard <b>Keynes</b> und Friedrich August <b>von Hayek</b> lehnten die Annahme der Ergodizität für die Wirtschaft als zu vereinfachend und <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2023/11/the-illusion-of-control.html ">schlichtweg falsch</a> ab.</p><p style="text-align: justify;">Der Wirtschaftswissenschaftler George Lennox Sharman <b>Shackle</b>, der die Arbeiten von Keynes und Hayek zu <b>Risiko</b> und <b>Ungewissheit</b> fortsetzte, argumentierte, dass es nicht möglich sei, die Wahrscheinlichkeitsverteilung aller Ergebnisse zu berechnen und dadurch rationale wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.</p><p style="text-align: justify;">Sein Fazit: Wirtschaftsdaten sind nicht <i>ergodisch</i>.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ7DM3HpEcEpApSjXgVKuNECtI79hxkQ5nT-IN-w0IPV_AbLUIRd325G317WyNotCAy_WpAjJOoZSlblGmYjOHeJtSGCgaK_uqL6pLLqnY1PeaQMEMmayMq_cB1Kf6CSlpMXaQvKh3PSnnUcnjava9sK74Wt_uYEvUivNiEifaG4_uzzACtt1Z2Iu5tcg/s1448/Europe%20inflation%20leads,%20chart%20John%20A,%20Bloomberg,%20Dec%2001,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="980" data-original-width="1448" height="271" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ7DM3HpEcEpApSjXgVKuNECtI79hxkQ5nT-IN-w0IPV_AbLUIRd325G317WyNotCAy_WpAjJOoZSlblGmYjOHeJtSGCgaK_uqL6pLLqnY1PeaQMEMmayMq_cB1Kf6CSlpMXaQvKh3PSnnUcnjava9sK74Wt_uYEvUivNiEifaG4_uzzACtt1Z2Iu5tcg/w400-h271/Europe%20inflation%20leads,%20chart%20John%20A,%20Bloomberg,%20Dec%2001,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Inflation sinkt deutlich schneller als von den Zentralbanken erwartet, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.bloomberg.com/opinion/authors/AT2bBytfUHQ/john-authers">John Authers</a>, Bloomberg, Dec 02, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Das Konzept des Risikos («<b>risk</b>») unterscheidet sich grundlegend von der Unsicherheit («<b>uncertainty</b>»). </p><p style="text-align: justify;">Risiko ist etwas, das man quantifizieren, mit mathematischen und statistischen Modellen beschreiben und somit in Zahlen ausdrücken kann. Wenn die Welt <i>ergodisch</i> ist, ist Risiko die richtige Art, sie zu beschreiben.</p><p style="text-align: justify;">Die <b>Ungewissheit</b> andererseits erfasst Ergebnisse, die mathematisch nicht angemessen beschrieben werden können. Wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen, bedeutet Unsicherheit, dass es nicht ausreicht, die Welt um uns herum zu beobachten und diese Beobachtungen mit statistischen Verfahren zu verarbeiten.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwkjB-oWe2B9B73rOPpxlSuiFx2iC_xMKANiHobDoHjlZvvKSNuQn6iE2r45HqfJEHErD93Lwj4oWy2-lsir2BgMZVjbO2voud-HfCvQBQ14ioXF3VX8yPVpuSlc-g_O7-NHxpZFX8yML_kHIAxOUtv2CDfyaPRcaHXe1gcCx_ncvP_59zce1p5soybT0/s1502/fiscal%20policy%20a%20rising%20drag,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Nov%2030,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1006" data-original-width="1502" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiwkjB-oWe2B9B73rOPpxlSuiFx2iC_xMKANiHobDoHjlZvvKSNuQn6iE2r45HqfJEHErD93Lwj4oWy2-lsir2BgMZVjbO2voud-HfCvQBQ14ioXF3VX8yPVpuSlc-g_O7-NHxpZFX8yML_kHIAxOUtv2CDfyaPRcaHXe1gcCx_ncvP_59zce1p5soybT0/w400-h268/fiscal%20policy%20a%20rising%20drag,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Nov%2030,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nach einem Jahr stagnierender Aktivität wird die Wirtschaft der Eurozone aufgrund zahlreicher Gegenwinde kurzfristig weiterhin Schwierigkeiten haben, an Fahrt zu gewinnen. Die Finanzpolitik wird das Wachstum zunehmend bremsen, <i>Graph</i>: Oxford Economics, Nov 28, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Wir müssen erkennen, dass jeder Mensch anders ist und die Wirtschaft anders sieht und versteht, je nach seinen eigenen Informationen, Zielen und Fähigkeiten. Wenn wir das nicht tun, werden wir am Ende einfach Entscheidungen treffen, die darauf basieren, wie wir denken, dass die Welt ist oder sein sollte, und nicht wie sie ist.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Nicht das Risiko, sondern die <a href="https://yalebooks.yale.edu/book/9780300234817/the-illusion-of-control/ ">Ungewissheit</a> ist der Treiber der Wirtschaftstätigkeit.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQqiVAQDT_j0x_OJ0MGpgLnNTvS0F-4UK2RWo8BQlRc9kU-k0ZjTNc1WZwMjjgXzK8-SUfFc-hMQR9_6AtZoqO4D1k2rBvSxciaEzF1vVPDphpIqKwwZjXwTGLVxLIN_dLV8wufbu26fiexRe2kPa451NB3kt_J10y8aPw45Nj_-WWTI1RGy2FcRkiJ50/s1930/Arbeitslosigkeit%20US%20vs%20EU,%20chart%20Heiner%20Flassbeck,%20Dec%2002,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1720" data-original-width="1930" height="356" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQqiVAQDT_j0x_OJ0MGpgLnNTvS0F-4UK2RWo8BQlRc9kU-k0ZjTNc1WZwMjjgXzK8-SUfFc-hMQR9_6AtZoqO4D1k2rBvSxciaEzF1vVPDphpIqKwwZjXwTGLVxLIN_dLV8wufbu26fiexRe2kPa451NB3kt_J10y8aPw45Nj_-WWTI1RGy2FcRkiJ50/w400-h356/Arbeitslosigkeit%20US%20vs%20EU,%20chart%20Heiner%20Flassbeck,%20Dec%2002,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Warum ist es den USA trotz aller Unkenrufe der Finanzexperten gelungen, mit deutlich höherer Staatsverschuldung eine deutlich bessere Wirtschaftsentwicklung zu erreichen als Europa mit seinen Fiskalregeln (z.B. «Schuldenbremse»)? <i>Graph</i>: <a href="https://www.relevante-oekonomik.com/2023/11/30/lackmustest-schuldenbremse-amerikanischer-pragmatismus-schlaegt-europaeische-sparideologie/">Heiner Flassbeck</a></td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><b>Keynes </b>ging davon aus, dass der Mensch nicht von Natur aus rational ist und alles perfekt vorhersehen kann, wie es die klassischen Ökonomen des 19. Jahrhunderts behaupteten. </p><p style="text-align: justify;">Stattdessen folgen die Menschen routinemäßig «<b>animal spirits</b>», Instinkten, die das menschliche Verhalten leiten. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqVfm8aZhs2XzBNhYDVTEttmayJ5Y34WcrLNKryJ6JO63VVdrA6wEhI75FVc7NCNWwnmCPZ1E4jR10DY52tU6_ITOk1U01cQG0qhygQIKHPk2dpOB_phibuY9zaVp_Jp-emu2iwxCBfMLg2qDMcbDJtyT28-f0dsjs5Ls-cCxAP5pPVN2T-tNuyPgmr70/s1526/Schuldenbremse,%20FT,%20Nov%2027,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1082" data-original-width="1526" height="284" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqVfm8aZhs2XzBNhYDVTEttmayJ5Y34WcrLNKryJ6JO63VVdrA6wEhI75FVc7NCNWwnmCPZ1E4jR10DY52tU6_ITOk1U01cQG0qhygQIKHPk2dpOB_phibuY9zaVp_Jp-emu2iwxCBfMLg2qDMcbDJtyT28-f0dsjs5Ls-cCxAP5pPVN2T-tNuyPgmr70/w400-h284/Schuldenbremse,%20FT,%20Nov%2027,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Deutschland muss jahrelange Unterinvestitionen (Stichwort: Schuldenbremse) ausgleichen, in Eisenbahnen, Brücken und Schulen sowie in seine digitale Infrastruktur, Graph: <a href="https://www.ft.com/content/1191ca59-778d-4db5-8ca9-e73b01e539e0">FT</a>, Nov 28, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Keynes </b>stand statistischen Analysen daher eher ablehnend gegenüber und lehnte die Vorstellung ab, dass Entscheidungen auf der Grundlage der Häufigkeit vergangener Ereignisse, der <i>Ergodizität,</i> getroffen werden können.</p><p style="text-align: justify;">Auch wenn <b>Keynes</b> und <b>Hayek</b> oft sehr unterschiedliche Wirtschaftsphilosophien vertreten, sind ihre Ansichten zur Unsicherheit recht ähnlich.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvkPI8yZK11rYvV01E2ET7k5krw4j1XqMVGvgD2BPrqT_j6ubb0hvHmDJXvVl3f5vlZDRz5uYioZcvXEQwTlde7Z6rHeLCA93m2RgSrc7-gHek1YMWasLJeUASZ5YEAtLszUsA_3JZk7WgLz4jg6IVSOMhWwtWNwjw3iRgfq4G3zyxFuwH6W87Q_5-iCk/s990/GER%20debt%20brake%20panic,%20chart%20The%20Economist,%20Dec%2001,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="742" data-original-width="990" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjvkPI8yZK11rYvV01E2ET7k5krw4j1XqMVGvgD2BPrqT_j6ubb0hvHmDJXvVl3f5vlZDRz5uYioZcvXEQwTlde7Z6rHeLCA93m2RgSrc7-gHek1YMWasLJeUASZ5YEAtLszUsA_3JZk7WgLz4jg6IVSOMhWwtWNwjw3iRgfq4G3zyxFuwH6W87Q_5-iCk/w400-h300/GER%20debt%20brake%20panic,%20chart%20The%20Economist,%20Dec%2001,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Aufgrund seiner Fixierung auf seine Schulden-Regel scheint Europas größte Volkswirtschaft nun nicht in der Lage zu sein, die Binnennachfrage wieder anzukurbeln, eine Energiewende zu finanzieren oder seine geopolitischen Ziele zu erreichen, <i>Graph</i>: <a href="https://www.economist.com/leaders/2023/11/30/germany-is-in-a-bizarre-fiscal-mess-of-its-own-making ">The Economist</a>, Dec 01, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Wenn die «<b>animal spirits</b>» zu pessimistisch sind, muss der Staat das Vertrauen stärken, die Unsicherheit verringern und dadurch die Investitionen erhöhen.</p><p style="text-align: justify;">Wenn der Staat sich an abstrakten Regeln festklammert, bleiben Menschen auf der Strecke.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinvzV51w3gA2VfSqxk8U7KEHWkXDCNUw0LbCqOOiDFhFbdmazlwUY8J0fdcP3pYW9eO92-wsNQIAcIUddK-RuAMwk3I6B3Ce1ga1icHkOynrOHDI6B7f6b8lTywb2xQi9DrxnTs5rQM1FxTHAGopqNJzzdIRagHNbIbZ-utjAJTHMJzAk3wCigM8ttFRc/s1598/response%20of%20extreme%20parties%20to%20austerity,%20Nov%2028,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="808" data-original-width="1598" height="203" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEinvzV51w3gA2VfSqxk8U7KEHWkXDCNUw0LbCqOOiDFhFbdmazlwUY8J0fdcP3pYW9eO92-wsNQIAcIUddK-RuAMwk3I6B3Ce1ga1icHkOynrOHDI6B7f6b8lTywb2xQi9DrxnTs5rQM1FxTHAGopqNJzzdIRagHNbIbZ-utjAJTHMJzAk3wCigM8ttFRc/w400-h203/response%20of%20extreme%20parties%20to%20austerity,%20Nov%2028,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">(Papier) Die politischen Kosten der Austerität: Haushaltskonsolidierungen führen zu einem deutlichen Anstieg des Stimmenanteils extremer Parteien, einer geringeren Wahlbeteiligung und einer Zunahme der politischen Fragmentierung, <i>Graph</i>: <a href="https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4160971 ">Prof. David Author</a>, Dec 01, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;"><u>PS:</u></p><p style="text-align: justify;">ECB <a href="https://www.ecb.europa.eu/pub/economic-bulletin/html/eb202305.en.html ">Economic Bulletin</a> Issue 5, 2023:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der EZB-Rat wird weiterhin einen <b>datenabhängigen Ansatz</b> verfolgen, um das angemessene Ausmaß und die Dauer der Beschränkungen zu bestimmen. </p><p style="text-align: justify;">Dies gilt insbesondere für die Zinsentscheidungen, welche weiterhin auf seiner Einschätzung der Inflationsaussichten vor dem Hintergrund der eingehenden Wirtschafts- und Finanzdaten, der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission basieren werden.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-43497398147952433032023-11-25T20:29:00.001+01:002023-11-25T20:29:36.147+01:00The Illusion of Control<p style="text-align: justify;">Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>Jón Daníelsson:</b> “<i>The Illusion of Control</i>” – Why Financial Crises Happen, and What We Can (and Can’t) Do About It, <a href="https://yalebooks.yale.edu/book/9780300234817/the-illusion-of-control/">Yale University Pres</a>s, June 2022, UK.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXmd7suA68qq4PQqa9F7nNhDUUiPkukp8QfEmVgz2IXYxODmtemBNNjZZjV4YohlRKz_wby49oZqjnZvT-QCGtIwN3FBHq1YmJCFp8ivdKRmyjJfpo6YB_5gbeeVZm9glG3zPU7G0XZ9vR6PFPMUwola5Gsx6CB2gvQ90F1HuVa7VWnDUXDfYq7Kz5CFI/s2592/The%20Illusion%20of%20Control,%20by%20Jon%20Danielsson,%20Yale%20Uni%20Press,%20Nov%2011,%202023.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXmd7suA68qq4PQqa9F7nNhDUUiPkukp8QfEmVgz2IXYxODmtemBNNjZZjV4YohlRKz_wby49oZqjnZvT-QCGtIwN3FBHq1YmJCFp8ivdKRmyjJfpo6YB_5gbeeVZm9glG3zPU7G0XZ9vR6PFPMUwola5Gsx6CB2gvQ90F1HuVa7VWnDUXDfYq7Kz5CFI/w299-h400/The%20Illusion%20of%20Control,%20by%20Jon%20Danielsson,%20Yale%20Uni%20Press,%20Nov%2011,%202023.JPG" width="299" /></a></div><p style="text-align: justify;">Wir sind gut darin, die <b>Risiken von heute</b> zu managen, aber auf Kosten von Aussichten und Bedrohungen, die in Zukunft liegen, welche wir ignorieren. Das ist die Illusion der Kontrolle.</p><p style="text-align: justify;">Die Art und Weise, wie wir heute finanzielle Risiken messen, um wichtige Entscheidungen zu treffen, stützt sich in der Tat erstens auf <b>unvollkommene Modelle</b> und zweitens auf <b>ungenaue Messungen</b>.</p><p style="text-align: justify;">Der Schwerpunkt unserer Wahrnehmung liegt laut dem Autor auf der jüngsten Vergangenheit und kurzfristigen Risiken. </p><p style="text-align: justify;">Der Grund dafür ist einfach. Schliesslich steht dafür eine <b>Fülle von Daten</b> zur Verfügung, und es handelt sich dabei um das am einfachsten zu messende Risiko.</p><p style="text-align: justify;">Wir verwenden solche Modelle trotzdem, wohlwissend, dass sie nicht besonders gut funktionieren. </p><p style="text-align: justify;">Die Gründe dafür liegen im Zusammenspiel zweier komplexer Themen, der Schwierigkeit der Risikomessung und dem menschlichen Erfindungsreichtum, argumentiert <a href="https://www.systemicrisk.ac.uk/people/jon-danielsson">Jón Daníelsson</a>, Professor für Finanzen und Direktor des Systemic Risk Centre an der <i>London School of Economics.</i></p><p style="text-align: justify;">Zur Erinnerung: </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">Alle Modelle sind falsch, aber einige sind nützlich.</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Das Problem ist, dass das kurzfristige Risiko nicht so wichtig ist, nicht für Investoren und vor allem nicht für die Finanzbehörden. Für sie ist <b>das systemische Risiko</b> entscheidend.</p><p style="text-align: justify;">Das systemische Risiko taucht auf, wenn das Finanzsystem spektakuläre Weise versagt, wie der Autor es zum Ausdruck bringt. Gemeint ist die inhärente Instabilität des Systems.</p><p style="text-align: justify;"><a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2009/04/cost-of-capitalism.html ">Hyman Minsky</a> stellte beispielsweise schon vor 40 Jahren fest, dass <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2015/11/why-minsky-matters.html">Stabilität destabilisierend wirkt</a>.</p><p style="text-align: justify;">Der Schlüssel dazu sind nämlich die zwei Worte: Finanz-System. Wenn das System zur Ursache und/oder zum Verstärker einer Krise wird, dann wird die Krise als systemisch bezeichnet.</p><p style="text-align: justify;">Da das Finanzsystem so grundlegend für die Wirtschaft ist, sind die meisten Wirtschaftskrisen auch Systemkrisen. Die <b>Covid-19-Krise</b> beispielsweise war nicht systemisch.</p><p style="text-align: justify;">Wir erleben eine <b>systemische</b> Krise <i>per Definition</i> einmal im Leben (z.B. GFC 2008, Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Gemahlin 1914, Amsterdam Bank 1763 usw.), unterstreicht der <a href="https://www.youtube.com/watch?v=3U1mfAVHa-s ">Autor</a>. Der Grund dafür ist, dass die schwersten Krisen erst auftreten, wenn wir die letzte vergessen haben. </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Krisen ändern das Verhalten. Und systemische Krisen sind recht selten. </blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Es gibt <b>zwei Gründe</b>, warum das Bankwesen schon immer so stark reguliert war: Erstens sind die Banken eine gute Einnahmequelle für den Staat, so dass die Regierung sie gerne an der kurzen Leine hält. Zweitens sind effiziente und ununterbrochene Bankdienstleistungen für alle Volkswirtschaften unerlässlich.</p><p style="text-align: justify;">Bankzusammenbrüche verursachen der Gesellschaft Kosten, die weit über die privaten Kosten der Eigentümer, Angestellten und Geschäftspartner der Banken hinausgehen.</p><p style="text-align: justify;">Was also tun? Die Antwort ist <b>Vielfalt</b>, schreibt Danielsson.</p><p style="text-align: justify;">Es gibt immer einen Kompromiss zwischen Sicherheit und Risiko. Alle einfachen Lösungen zielen auf das sichtbarste exogene Risiko ab und ignorieren die verborgenen dunklen Kräfte hinter Extrem-Risiken und Krisen.</p><p style="text-align: justify;">Die eigentliche Bedrohung geht von <b>endogenen Risiken</b> aus.</p><p style="text-align: justify;">Es wäre viel besser, die (einfachen und für alle sichtbaren) Auslöser zu ignorieren und sich auf den grundlegenden (unklaren) Treiber von Krisen und schlechter Performance, das endogene Risiko, zu konzentrieren.</p><p style="text-align: justify;">Der Feind von Stabilität und guter Anlageperformance ist <b>Einheitlichkeit,</b> hält der Autor ferner fest:</p><p style="text-align: justify;">Wenn ich auf einen Schock mit einem Kauf reagiere und meine Freundin Ann mit einem Verkauf, heben sich unsere Reaktionen gegenseitig auf, zusammen erzeugen wir antizyklisches Zufallsrauschen. </p><p style="text-align: justify;">Wenn wir stattdessen beide kaufen oder verkaufen, verstärken wir prozyklisch die Preisbewegungen. Wir sind prozyklisch, wenn wir die Welt auf die gleiche Weise sehen und auf sie reagieren, und antizyklisch, wenn wir das nicht tun.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Je ähnlicher Finanzinstitute (Banken) sind, desto höher wird das systemische Risiko, da sie dieselben Schocks verstärken und dieselben Blasen («<i>bubbles</i>») aufblasen.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Nicht viele sind anderer Meinung. Der Zusammenhang zwischen <b>Diversität</b> und systemischem Risiko ist nämlich gut verstanden. Aber das ist Theorie. Die Praxis lässt viel zu wünschen übrig. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass die Anreize des Finanzsystems die Bankiers und die Regulierungsbehörde «verführen», tendenziell auf Einheitlichkeit zu drängen.</p><p style="text-align: justify;">Auch die <b>Finanzvorschriften</b> begünstigen die Uniformität. Das Ergebnis: einheitliche (gleichmässige) Regeln, die alle Banken, ob groß oder klein, gleich behandeln. Da wir komplexe Regeln für die Größten benötigen, begünstigen die Kosten für deren Einhaltung die Großen.</p><p style="text-align: justify;">Wenn zum Beispiel Wettbewerbskräfte <b>Fusionen</b> vorantreiben, beklagen die Finanzbehörden den Rückgang der Zahl der Banken, fördern dies aber in der Praxis und nutzen Fusionen gerne zur Bewältigung von Krisen und bankrotten Banken.</p><p style="text-align: justify;">Die Einheit (<b>Gleichförmigkeit</b>) wird zudem auch von Banken-basierten Finanzsysteme begünstigt:</p><p style="text-align: justify;">In den USA wird nur etwa ein Drittel der <b>Kredite an Unternehmen</b> von Banken vergeben, der Rest erfolgt über die Anleihemärkte. </p><p style="text-align: justify;">Auf dieser Seite des Atlantiks kommen etwa 90% der Kredite von den Banken. In <b>Deutschland</b> 92%, in Großbritannien über 80% und in Spanien 96%.</p><p style="text-align: justify;"><b>Bankbasierte Finanzsysteme</b> stellen innovativen und risikoreichen Unternehmen («<i>start-ups</i>») weniger Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, die Finanzierungskosten sind hoch und es ist sehr schwierig, die Banken zu regulieren, ohne erhebliche wirtschaftliche Kosten zu verursachen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnbVnQ5javIIyt3bWlhFjSRvhL1zqwHUBq9CMPdC-kCzkSWVHHmqIeXg9hHQayorefBqnlGIZrcM7h4P3RZiQA3IFY3V24lyhyphenhyphenF0sZUwCebZY5KzSu3osrKMOitNReWGv-m3686D-H4suJv9Lx0EfN32O6EPyiW6Kc3-Cuh1Q7g605MR4bqDL6XWCTdt0/s1222/systemic%20risk,%20chart%20Jon%20Danielsson,%20Nov%2024,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1082" data-original-width="1222" height="354" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhnbVnQ5javIIyt3bWlhFjSRvhL1zqwHUBq9CMPdC-kCzkSWVHHmqIeXg9hHQayorefBqnlGIZrcM7h4P3RZiQA3IFY3V24lyhyphenhyphenF0sZUwCebZY5KzSu3osrKMOitNReWGv-m3686D-H4suJv9Lx0EfN32O6EPyiW6Kc3-Cuh1Q7g605MR4bqDL6XWCTdt0/w400-h354/systemic%20risk,%20chart%20Jon%20Danielsson,%20Nov%2024,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Jón Daníelsson: “The Illusion of Control” – Why Financial Crises Happen, and What We Can (and Can’t) Do About It, <a href="https://yalebooks.yale.edu/book/9780300234817/the-illusion-of-control/">Yale University Press</a>, June 2022, UK.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der beste Weg, das Finanzsystem den Willen des Einzelnen anzupassen, besteht daher darin, <b>Vielfalt</b> sich zu eigen zu machen. Wir brauchen eine neue Kultur, wie sie für die <b>Luftfahrtindustrie</b> so gut funktioniert. </p><p style="text-align: justify;"><b>Je unterschiedlicher</b> die Institutionen des Finanzsystems voneinander werden und je heterogener die Regulierungen sind, desto stabiler und diversifizierter wird das System sein.</p><p style="text-align: justify;">Auch wenn alle Banken umsichtig sind, ist das Finanz-System nicht sicher. Wir brauchen sozusagen Wettbewerb zwischen den Regulierungsbehörden.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Ein kognitiver Fehler ist es, finanzielle Stabilität als Ziel an sich zu betrachten. Das ist sie nicht. Stabilität ist nur ein Instrument. Das Ziel ist ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit nicht zu vielen kostspieligen Krisen. Das Finanzsystem ist ein Instrument, und Finanzstabilität ist nur insofern wichtig, als sie uns zu unserem Ziel führt.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Vorschriften (<i>regulation</i>) sind die Regeln, Aufsicht (<i>supervision</i>) deren Durchsetzung. Ohne eine effiziente Durchsetzung werden die Vorschriften bedeutungslos.</p><p style="text-align: justify;">Eine wichtige und informative Lektüre mit profunden Einsichten für Investoren und vor allem Regulierungsbehörden. </p><p style="text-align: justify;">Und denken Sie daran: Das systemische Risiko ist die «Krankheit der Wohlhabenden».</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjxexycPUvtZ-QAAE7ZQ1Wh_OeW_VaXtoT6BSpYNZv4Vu1N2lg1_PbTLCojMc37qLiyePg9JA4VxMXyAYGe4Ery3Ej67RIo6_-t2q3KYXfO5KswgeWxe0MZvbOPY4stD9R_qrsRcCZdGj15qhrQgM7QJ4ChjDesLXPi9-Fzx-HBHdG4eUl2Cj6bvkN2M8/s938/The%20Illusion%20of%20Control,%20Yale%20Uni%20Press,%20Nov%2016,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="938" data-original-width="648" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjxexycPUvtZ-QAAE7ZQ1Wh_OeW_VaXtoT6BSpYNZv4Vu1N2lg1_PbTLCojMc37qLiyePg9JA4VxMXyAYGe4Ery3Ej67RIo6_-t2q3KYXfO5KswgeWxe0MZvbOPY4stD9R_qrsRcCZdGj15qhrQgM7QJ4ChjDesLXPi9-Fzx-HBHdG4eUl2Cj6bvkN2M8/w276-h400/The%20Illusion%20of%20Control,%20Yale%20Uni%20Press,%20Nov%2016,%202023%20copy.png" width="276" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Jón Daníelsson: “<i>The Illusion of Control</i>” – Why Financial Crises Happen, and What We Can (and Can’t) Do About It, <a href="https://yalebooks.yale.edu/book/9780300234817/the-illusion-of-control/">Yale University Press</a>, June 2022, UK.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-61485152123801265722023-11-12T14:48:00.001+01:002023-11-12T14:48:20.049+01:00Toxische Straffung der Geldpolitik<p style="text-align: justify;">Fed Chair Powell is busking: Higher for Longer</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Anleger hatten es in den vergangenen zwei Wochen gewagt, schon wieder von einer schnellen Zinssenkung zu träumen.</p><p style="text-align: justify;">Doch dann wurde ihnen vom Vorsitzenden der Fed <a href="https://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/powell20231109a.htm ">Jerome Powell</a> ein böses Erwachen bereitet. Er sagte zwar, dass die Zentralbank vorsichtig bleiben werde, warnte aber auch, dass sie nicht zögern werde, die Zinssätze bei Bedarf wieder anzuheben.</p><p style="text-align: justify;">Mit anderen Worten wiederholt Powell die Botschaft “<b>hohe Zinsen für längere Zeit</b>” (“<i>higher for longer</i>”) für die <i>Wall Street</i> quasi mit der Lyric von <b>Bruno Mars</b>: “<i>I'ma leave the door open, hoping and I'm hoping, hoping</i>”.</p><p style="text-align: justify;">Einige Anleger glauben jedoch, dass die <a href="https://www.reuters.com/markets/rates-bonds/falling-treasury-yields-could-turn-fed-hawkish-if-financial-conditions-ease-2023-11-09/ ">finanziellen Bedingungen</a> für die <b>Fed</b> zu locker werden könnten, wenn die Renditen weiter sinken und die Zentralbank gezwungen wäre, die Zinsen länger hochzuhalten, um einen Anstieg der Inflation zu verhindern.</p><p style="text-align: justify;">Die Renditen 10-jähriger <b>US-Staatsanleihen</b> sind tatsächlich von ihren Höchstständen um fast 50 Basispunkte gefallen, während sich der S&P 500 in diesem Zeitraum um etwa 6,5 % erholt hat.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho4ggjvcNUfwbFyCLk89LC4Vl0ED5ofFrwqEidWYQ345G4mL7PL5N1OkR7DGdD-lT2cwPjCU3Zj7B_nq0GGTAFoPl26zhFCTJDBg2d1ci6X63cLHjm0Yvtb2Gz8t1I9xgHBY7boLfpJSdVZ-m63FcqKQVv2MOVECw8Acijbzg2VSwiBEQeSkm36ujqoQ0/s1796/wage%20growth,%20chart%20Fed,%20Nov%2010,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1398" data-original-width="1796" height="311" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEho4ggjvcNUfwbFyCLk89LC4Vl0ED5ofFrwqEidWYQ345G4mL7PL5N1OkR7DGdD-lT2cwPjCU3Zj7B_nq0GGTAFoPl26zhFCTJDBg2d1ci6X63cLHjm0Yvtb2Gz8t1I9xgHBY7boLfpJSdVZ-m63FcqKQVv2MOVECw8Acijbzg2VSwiBEQeSkm36ujqoQ0/w400-h311/wage%20growth,%20chart%20Fed,%20Nov%2010,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US Lohn-Wachstum, <i>Graph</i>: Jerome Powell, <a href="https://www.federalreserve.gov/newsevents/speech/powell20231109a.htm ">Fed</a>, Nov 09, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><span></span></p><a name='more'></a> <p></p><p style="text-align: justify;">Im Grunde genommen gilt, wie <b>Barry Eichengreen</b> in <a href="https://www.project-syndicate.org/commentary/uncertainty-reigns-in-us-treasury-bond-market-by-barry-eichengreen-2023-11">seiner Kolumne</a> bei <i>Project Syndicate</i> unterstreicht:</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Wenn sich die fundamentalen Faktoren, die die UST-Renditen bestimmen, nicht dramatisch verändert haben, ist es möglich, dass die Zinsen sinken und sich die Anleihepreise erholen, nachdem die Inflationsangst vorüber ist.</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Auf dieser Seite des Atlantiks hingegen sendet die EZB <a href="https://www.relevante-oekonomik.com/2023/11/08/der-dogmatismus-der-ezb-erreicht-neue-dimensionen/ ">eigenartige Signale</a>. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjEcadiRWIL2OLRvxu3A_rllfKG9TzRRD2jMGXv-2SFwsw17Vzk-XDJ1AMA7XMHlZvSvXollT8zJ6N2vl0A03o3oZCKIE1If6t3Kda0s5qIE3R1zh_qlPIT15JnNrlgXZ4vw95VEnAGhbECfEfi12nKciCeVmWk94Ai-zXeuQv9FpP8PvIgWPAKBTOUZlQ/s2556/since%20the%20Fed%20started%20raising%20rates,%20chart%20Apollo,%20Nov%2009,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1442" data-original-width="2556" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjEcadiRWIL2OLRvxu3A_rllfKG9TzRRD2jMGXv-2SFwsw17Vzk-XDJ1AMA7XMHlZvSvXollT8zJ6N2vl0A03o3oZCKIE1If6t3Kda0s5qIE3R1zh_qlPIT15JnNrlgXZ4vw95VEnAGhbECfEfi12nKciCeVmWk94Ai-zXeuQv9FpP8PvIgWPAKBTOUZlQ/w400-h226/since%20the%20Fed%20started%20raising%20rates,%20chart%20Apollo,%20Nov%2009,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Seit die Fed im März 2022 mit der Anhebung der Zinsen begonnen hat, hat sich das Beschäftigungswachstum stetig verlangsamt. Das ist das, was das Lehrbuch vorhergesagt hat. Wenn die Fed die Zinsen anhebt, bremsen die Unternehmen ihre Neueinstellungen, <i>Graph</i>: Apollo Global, Nov 10, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Präsidentin <a href="https://www.ecb.europa.eu/press/pressconf/2023/html/ecb.is231026~c23b4eb5f0.en.html#qa ">Christine Lagarde</a> sagt, dass sie vor einem geldpolitischen Kursschwank die nächste Runde der Tarifverhandlungen abwarten will, um sicher zu sein, dass daraus keine neuen inflationäre Impulse hervorgehen.</p><p style="text-align: justify;">Doch nach zwei Jahren<b> sinkender Kaufkraft</b> ist das nicht verwunderlich, dass Europas Arbeitnehmer auf mehr <b>Lohn</b> drängen. </p><p style="text-align: justify;">Die Nominallöhne, die im Euroraum <a href="https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/11/07/europes-wage-rises-are-aiding-recovery-but-economies-face-risks?utm_medium=email&utm_source=govdelivery ">um 4,5% gestiegen</a> sind, tragen dazu bei, den Druck auf die Lebenshaltungskosten zu mildern und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen, wie IMF in einer neulich vorgelegten Analyse notiert. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8hTqZ0-wIdFZJK0KYnIqejU3cgu00SFKsUYlrDe6gVwWQJq-eFgxEot4cff0t2XeVdkSBE0kbWwgJjXuu1bT5U3v5dzxbf5dVIivGZW6xtdzd2DseLkw-kLRebtjEgjHmXhRebEoKccEo5yC5bx7EBabsmRORqJt2jf5iAui1C_isNlLJ5ts5JQLcURY/s1956/Unterbescha%CC%88ftigung%20in%20Deutschland,%20Heiner%20Flassbeck,%20Nov%2008,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1584" data-original-width="1956" height="324" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8hTqZ0-wIdFZJK0KYnIqejU3cgu00SFKsUYlrDe6gVwWQJq-eFgxEot4cff0t2XeVdkSBE0kbWwgJjXuu1bT5U3v5dzxbf5dVIivGZW6xtdzd2DseLkw-kLRebtjEgjHmXhRebEoKccEo5yC5bx7EBabsmRORqJt2jf5iAui1C_isNlLJ5ts5JQLcURY/w400-h324/Unterbescha%CC%88ftigung%20in%20Deutschland,%20Heiner%20Flassbeck,%20Nov%2008,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Unterbeschäftigung in Deutschland liegt über 7%, <i>Graph</i>: <a href="https://www.relevante-oekonomik.com/2023/11/08/der-dogmatismus-der-ezb-erreicht-neue-dimensionen/">Heiner Flassbeck</a>, Nov 09, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Unternehmen, die im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte stehen, können mehr bezahlen, um Mitarbeiter zu halten.</p><p style="text-align: justify;">Es mag dahingestellt sein, ob die <b>demographische</b> Entwicklung und <b>kürzere Arbeitswochen</b> für Arbeitgeber große Herausforderungen bedeuten.</p><p style="text-align: justify;">Neben Löhnen können Unternehmen auch daran ansetzen, die Arbeitsbedingungen (Stichwort: familienfreundlicher) zu verbessern, was zum Beispiel die Rekrutierung von <b>Frauen</b> und Pensionierten betrifft.</p><p style="text-align: justify;">Rational betrachtet bietet sich ferner auch die <b>Zuwanderung</b> als <a href="https://dievolkswirtschaft.ch/de/2023/09/persoenlich-sehe-ich-die-zuwanderung-als-chance/ ">Chance</a>.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLLC4UhC5vU2myNbKsBMv9I9LXR8vSV0CNwdLzuaeRQGZQzRvcqvGoFTD98dLHaYdoHFpTPfDPFinKFq4kHeJ0q2_m25fMofdSvTE3XkpCEBdH5pfeQ50XpjXl3FFyw5ChGovtbUyZCQYNlMezcKw7i34eckWKKdPIRNUYKH1q4njfXmZfuhpbXsyoeVU/s1464/Financial%20Conditions,%20chart%20Reuters,%20Nov%2009,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1030" data-original-width="1464" height="281" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgLLC4UhC5vU2myNbKsBMv9I9LXR8vSV0CNwdLzuaeRQGZQzRvcqvGoFTD98dLHaYdoHFpTPfDPFinKFq4kHeJ0q2_m25fMofdSvTE3XkpCEBdH5pfeQ50XpjXl3FFyw5ChGovtbUyZCQYNlMezcKw7i34eckWKKdPIRNUYKH1q4njfXmZfuhpbXsyoeVU/w400-h281/Financial%20Conditions,%20chart%20Reuters,%20Nov%2009,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US-Wirtschaft: Financial Conditions, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.reuters.com/markets/rates-bonds/falling-treasury-yields-could-turn-fed-hawkish-if-financial-conditions-ease-2023-11-09/">Reuters</a>, Nov 09, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ein kurzfristiger Lohndruck muss also nicht unbedingt mit einer «Anspannung» auf den Arbeitsmärkten einhergehen und dadurch den Inflationsdruck verstärken, wie u.a. von dem <b>IWF</b> befürchtet wird.</p><p style="text-align: justify;">Es gibt keine Anzeichen für die Befürchtung einer <b>Lohn-Preis-Spirale</b> im Euro Raum. Goldman Sachs <b>Laufzeitprämium</b> («<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2013/11/negative-laufzeitpramie-in-euro.html ">term premium</a>») Einschätzungen in Bezug auf den Euroraum deuten darauf hin, dass außer der EZB kein Marktteilnehmer ein (hohes) Inflationsrisiko erwartet.</p><p style="text-align: justify;">Die Laufzeitprämien für Staatsanleihen in <b>Euro</b> schwanken geringfügig auf einem moderaten Niveau.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMmpBDkJD4fYFtQdrQqTT9jiQ3xKN1mmeS9TFIKgXdVok_yWhzWeGqTRR7EbffNoB_Cuibt8pVDUrYvzqs2tlPimph0vPmu4wbZ3i7fk79BRxKXLJ7eHhyphenhyphen1BY1xK0Z3YRuwKFNqnqKF00ulWnTycYIbGPuUlr73BQ3_c0VsOffXzF-T8XCcMOV5tCgEgE/s2158/term%20premium%20composition,%20chart%20GS,%20Nov%2010,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1058" data-original-width="2158" height="196" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhMmpBDkJD4fYFtQdrQqTT9jiQ3xKN1mmeS9TFIKgXdVok_yWhzWeGqTRR7EbffNoB_Cuibt8pVDUrYvzqs2tlPimph0vPmu4wbZ3i7fk79BRxKXLJ7eHhyphenhyphen1BY1xK0Z3YRuwKFNqnqKF00ulWnTycYIbGPuUlr73BQ3_c0VsOffXzF-T8XCcMOV5tCgEgE/w400-h196/term%20premium%20composition,%20chart%20GS,%20Nov%2010,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Laufzeitprämie für 10-jährige G10-Staatsanleihen (linkes Diagramm) und Erwartungen (rechtes Diagramm), <i>Graph:</i> Goldman Sachs, Nov 10, 2023 </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Arbeitsplatz ist eine der wichtigsten Determinanten für <b>Glück</b>. Der Verlust eines Arbeitsplatzes verringert das Wohlbefinden, während das Finden eines Arbeitsplatzes es verbessert.</p><p style="text-align: justify;">Eine der wichtigsten Determinanten für Glück ist ein Arbeitsplatz. Der Verlust eines Arbeitsplatzes verringert das Wohlbefinden, während das Finden eines Arbeitsplatzes es verbessert. </p><p style="text-align: justify;">Ein Anstieg der Arbeitslosenquote um 1 % senkt das <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2019/09/not-working.html ">Wohlbefinden</a> viel stärker als ein entsprechender Anstieg der Inflationsrate. </p><p style="text-align: justify;">Kein Lohnwachstum bedeutet keinen Mangel an Arbeitskräften.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-24068592739916530832023-11-06T06:22:00.001+01:002023-11-06T06:22:30.027+01:00Das Ende der japanischen Zinskurvensteuerung<p style="text-align: justify;">Reflation in Japan: BoJ and YCC</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die <b>Bank of Japan</b> (<i>BoJ</i>) ist nun fest auf dem Weg, die Zinskurven-Kontrolle (YCC: <i>Yield Curve Control</i>) abzuschaffen.</p><p style="text-align: justify;">Der Schritt dürfte auch Auswirkungen auf die Märkte für US-Unternehmensanleihen entfalten: ausländische Investoren – allen voran <b>Japan</b> – waren im letzten Jahrzehnt massive Rendite-Touristen und kauften haufenweise US-Anleihen, wie <a href="https://www.ft.com/content/f3c412e0-a8ee-49d3-90f9-653a98dca05b ">FT Alphaville</a> berichtet.</p><p style="text-align: justify;">Der <i>Spread</i> zwischen der 10-jährigen UST-Rendite und der 10-jährigen JGB-Rendite hat sich inzwischen auf ein 22-Jahres-Hoch ausgeweitet.</p><p style="text-align: justify;">Die <a href="https://www.reuters.com/markets/asia/how-does-japans-yield-curve-control-work-2023-07-28/">YCC-Politik der BoJ</a> ist ein geldpolitischer Ansatz, der darauf abzielt, die Renditekurve japanischer Staatsanleihen (JGBs) zu kontrollieren und zu beeinflussen, um bestimmte wirtschaftliche und finanzielle Ziele zu erreichen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV9GDZy4ohyphenhyphen9ayNXkN-2VWkgbmRwDq_i0VnsoodvhbNLF92qmQkX57zm2hpnwvJJDcqqJQ29CnefbmIpfv8K0TTqiztSLoMgxjUqY142RYY5DuvQZFSjb4085ALJogJObXBy9nDQxNyJjKPiFI1aUWYFc4vPjr2QO23qmHYtCDVF8G5Q3Cq_1d8hOuBds/s1504/UST%20JGB%20yield%20spread,%20chart%20Reuters,%20Nov%2002,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="914" data-original-width="1504" height="243" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhV9GDZy4ohyphenhyphen9ayNXkN-2VWkgbmRwDq_i0VnsoodvhbNLF92qmQkX57zm2hpnwvJJDcqqJQ29CnefbmIpfv8K0TTqiztSLoMgxjUqY142RYY5DuvQZFSjb4085ALJogJObXBy9nDQxNyJjKPiFI1aUWYFc4vPjr2QO23qmHYtCDVF8G5Q3Cq_1d8hOuBds/w400-h243/UST%20JGB%20yield%20spread,%20chart%20Reuters,%20Nov%2002,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="text-align: justify;">Der Gouverneur der BOJ, Kazuo Ueda, will die ultralockere Geldpolitik der Zentralbank weiterhin nur schrittweise abbauen und versuchen, irgendwann im nächsten Jahr aus dem jahrzehntelangen akkommodierenden Regime auszusteigen, <i>Graph</i>: <a href=" https://www.reuters.com/markets/global-markets-view-usa-2023-11-02/ ">Reuters</a>, Nov 02, 2023.</span></td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Hauptziele der <b>YCC-Politik</b> der BoJ bestehen typischerweise darin, Preisstabilität zu erreichen und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.</p><p style="text-align: justify;">Wenn der gerade angesprochene Spread ein neues Hoch erreicht, bedeutet das, dass die Renditen von US-Staatsanleihen im Vergleich zu japanischen Staatsanleihen deutlich höher sind als in den letzten zwei Jahrzehnten.</p><p style="text-align: justify;">Folglich können die Wechselkurse zwischen dem US-Dollar und dem japanischen Yen durch die Renditespanne («<i>spread</i>») beeinflusst werden. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYQCSrYLx5U5QixFslSp5yfHlc0K5mHV2kHkjWbAENyFQZFMJjX9k4t6X__ztcvqyff8So-R6M2TjTt6tHOcUUVXDynKuFKPlNPR5ue3L7IXXHjSXjk2lekHivDNJkTlKbTMJb2lNk1Bu8QT8HuddkV3NMifI4hHkDv_u1Vquq09mQTDeIZPYsjqp9GQ0/s1268/Japan,%20Shunto%20Base,%20chart%20GS,%20Nov%2004,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="942" data-original-width="1268" height="297" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYQCSrYLx5U5QixFslSp5yfHlc0K5mHV2kHkjWbAENyFQZFMJjX9k4t6X__ztcvqyff8So-R6M2TjTt6tHOcUUVXDynKuFKPlNPR5ue3L7IXXHjSXjk2lekHivDNJkTlKbTMJb2lNk1Bu8QT8HuddkV3NMifI4hHkDv_u1Vquq09mQTDeIZPYsjqp9GQ0/w400-h297/Japan,%20Shunto%20Base,%20chart%20GS,%20Nov%2004,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Goldman Sachs erwartet einen Ausstieg der japanischen Zentralbank aus der Zinskurvenkontrolle im April 2024, wenn Shunto-Verhandlungen die Nachhaltigkeit des Lohnwachstums bestätigen, <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Nov 04, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Eine größere Spanne kann zu einem stärkeren US-Dollar gegenüber dem Yen führen, was sich auf den internationalen Handel und die internationalen Investitionen auswirken kann.</p><p style="text-align: justify;">Im Allgemeinen können Veränderungen der Rendite-Spannen von Anlegern als Indikator für die globale Marktstimmung und Risikobereitschaft genau beobachtet werden. Eine Ausweitung des Spreads könnte zudem als Zeichen erhöhter globaler <b>Unsicherheit </b>oder Volatilität gewertet werden.</p><p style="text-align: justify;">Im Besonderen könnte eine Spread-Ausweitung auch darauf hindeuten, dass Anleger bei japanischen Staatsanleihen im Vergleich zu US-Staatsanleihen höhere Risiken wahrnehmen. Dies könnte theoretisch auf Bedenken hinsichtlich der Haushaltslage oder der wirtschaftlichen Aussichten Japans zurückzuführen sein.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJjnce9QyYDG6BjyVQhwAHG3rAFarums1vijOLyArrYUV6BqKmx3U7ufmqiSM7P8aqDT8efPpTLOk2eKNEzIYslOjMdvoSXO67LWTtoB9XFsyN_d4MQ8US-0_mD17LwPL-qTkDQ1_Lw6vRufr-9k9CFOAyubdP4A31j21MaTy-6H_8bxuFvrumQPn6A4s/s1510/BoJ%20modifies%20yield%20curve%20control,%20chart%20Reuters,%20Oct%2031,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1020" data-original-width="1510" height="270" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJjnce9QyYDG6BjyVQhwAHG3rAFarums1vijOLyArrYUV6BqKmx3U7ufmqiSM7P8aqDT8efPpTLOk2eKNEzIYslOjMdvoSXO67LWTtoB9XFsyN_d4MQ8US-0_mD17LwPL-qTkDQ1_Lw6vRufr-9k9CFOAyubdP4A31j21MaTy-6H_8bxuFvrumQPn6A4s/w400-h270/BoJ%20modifies%20yield%20curve%20control,%20chart%20Reuters,%20Oct%2031,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die japanische BoJ lockerte am Dienstag ihren Einfluss auf die langfristigen Zinssätze weiter, indem sie 1,0 % als lockere „Obergrenze“ und nicht als starre Obergrenze neu definierte, <i>Graph</i>: <a href="https://www.reuters.com/markets/global-markets-view-usa-2023-10-31/ ">Reuters</a>, Oct 31, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der <b>Renditeunterschied</b> spiegelt häufig Unterschiede in der Wirtschaftslage und der Geldpolitik der beiden Länder wider. Eine Ausweitung des <i>Spreads</i> könnte darauf hindeuten, dass es der US-Wirtschaft relativ besser geht oder dass die <i>Fed</i> im Vergleich zur <i>Bank of Japan</i> eine restriktivere Geldpolitik verfolgt.</p><p style="text-align: justify;">Was bedeutet es also, wenn globale Anleger die Möglichkeit erhalten, im Inland Renditen zu erzielen, jetzt, wo die Renditen (nach dem Ende der <b>YCC-Politik</b>) steigen dürfen? Wird der US-Unternehmensanleihenmarkt ein Drittel seiner Nachfrage verlieren?</p><p style="text-align: justify;">Der Großteil des <a href="https://finance.yahoo.com/news/heres-why-foreign-demand-us-010239753.html ">japanischen Auslandsanleihen-Portfolios</a> besteht in der Tat aus in den USA ansässigen und/oder auf US-Dollar lautenden Schulden.</p><p style="text-align: justify;">Zumindest in <a href="https://www.businessinsider.in/stock-market/news/heres-why-foreign-demand-for-us-bonds-will-remain-strong-regardless-of-what-japan-does-according-to-goldman-sachs/articleshow/104925021.cms">Japan</a> wären die Märkte für Staatsanleihen daher der erste Ort, an dem Anleger ihr Geld abziehen, wie <i>Goldman Sachs</i> unterstreicht.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgk2bIVZ66IACoijE5FfgyXT4Pl5ymWglhHRZLvYnem3ArmPkjaj7mxelTo9WsSyti1ybI5hIXGAcpTHyl-zl74itrSB_w-dkWXD00WCL_9JCyKhTnDENylc47ys1bad35-4dNL_qY4qw9BDEo1PDiywA_nKNEPErsPKk75KKdDzjygv_kWLw1n_M6VZa0/s2354/Japan's%20reflation%20policy,%20chart%20TS%20Lombard,%20Nov%2004,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1770" data-original-width="2354" height="301" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgk2bIVZ66IACoijE5FfgyXT4Pl5ymWglhHRZLvYnem3ArmPkjaj7mxelTo9WsSyti1ybI5hIXGAcpTHyl-zl74itrSB_w-dkWXD00WCL_9JCyKhTnDENylc47ys1bad35-4dNL_qY4qw9BDEo1PDiywA_nKNEPErsPKk75KKdDzjygv_kWLw1n_M6VZa0/w400-h301/Japan's%20reflation%20policy,%20chart%20TS%20Lombard,%20Nov%2004,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Reflationiert Japan? Die strukturellen Hindernisse für die japanische Inflation, darunter die chinesische Unterbewertung, der Pool unterbezahlter Frauen, die an der Seitenlinie sitzen, und die Lohnkompression der Baby-Boomer-Generationen nehmen ab, <i>Graph</i>: TS_Lombard, Oct 28, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Aufgrund der Tiefe und vor allem der Breite der US-Kreditmärkte und des Mangels an konkurrierenden inländischen Alternativen dürfte jedoch die Auslandsnachfrage nach US-Anleihen stark bleiben, unabhängig vom Tempo der “<b>Normalisierung</b> der Geldpolitik“ in Japan.</p><p style="text-align: justify;">Es ist wichtig zu beachten, dass die Renditespanne nur einer von vielen Faktoren ist, die die Finanzmärkte und das Anlegerverhalten beeinflussen. </p><p style="text-align: justify;">Auch andere Wirtschaftsindikatoren, <b>geopolitische</b> Ereignisse und die Politik der Zentralbanken können eine wichtige Rolle spielen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEidc1ieqS_IZmP4sRsGkZF6bhT5M8PFVxgUf_myLDo1xB90PqjPIs5WcooP7V_E2K2rVekqQ08kTNcf8jcnepfI38Lez5r6wxPZMDip1xCyEaZ9v1q22gYyizozZc0McFzyKZbS3l5Cw6U78czYZlbugSAPmxcmRI3Y5AjDAwPnuLUqLyg9suth7QXS5ro/s1950/Japan%20CAPEX,%20chart%20JPMorgan,%20Nov%2004,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1550" data-original-width="1950" height="318" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEidc1ieqS_IZmP4sRsGkZF6bhT5M8PFVxgUf_myLDo1xB90PqjPIs5WcooP7V_E2K2rVekqQ08kTNcf8jcnepfI38Lez5r6wxPZMDip1xCyEaZ9v1q22gYyizozZc0McFzyKZbS3l5Cw6U78czYZlbugSAPmxcmRI3Y5AjDAwPnuLUqLyg9suth7QXS5ro/w400-h318/Japan%20CAPEX,%20chart%20JPMorgan,%20Nov%2004,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die reflationäre Dynamik in Japan setzt sich durch und unterstützt die Überzeugung, dass sich der Aufschwung nach der Wiedereröffnung fortsetzen wird. Das steigende nominale BIP dürfte ein günstiges Umfeld für Investitionen und Lohnwachstum bieten, <i>Graph</i>: JPMorgan, August 24, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><u>Exkurs:</u></p><p style="text-align: justify;">Wenn Ökonomen von der "Bank of Japan <b>reflationier</b>t" sprechen, beziehen sie sich i.d.R. auf die Maßnahmen, die die <i>Bank of Japan</i> (<b>BoJ</b>: die japanische Zentralbank) ergreift, um dem Deflationsdruck in der japanischen Wirtschaft entgegenzuwirken.</p><p style="text-align: justify;">Der Begriff "<b>Reflation</b>" ist eine Kombination aus "Inflation" und "Erholung". Das Hauptziel der Reflationspolitik besteht darin, eine Deflation, d. h. einen anhaltenden Rückgang des allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen, zu verhindern oder ihr entgegenzuwirken und die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-45627967109778364242023-11-04T06:41:00.000+01:002023-11-04T06:41:13.784+01:00Zinskosten, Liquiditätsengpass und Unternehmensgewinne<p style="text-align: justify;">Interest Costs as a Percent of Profits</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die empirische Erfahrung legt nahe, zuversichtlich zu erwarten, dass sich die <b>Geldpolitik mit Verzögerung</b> auf die Zinskosten auf der Angebotsseite auswirkt.</p><p style="text-align: justify;">Und akademische Studien deuten darauf hin, dass der sog. "<b>Liquiditätsengpass</b>" i.d.R. 6 bis 9 Monate nach der letzten Zinserhöhung durch die Fed eintritt.</p><p style="text-align: justify;">Was aber dabei zu beachten ist, dass solche Recherchen zumeist vor dem Niedrigzinsumfeld der letzten zwei Jahrzehnte durchgeführt wurden. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgf_kctnsJarK8TBFMcH51GW8njbqbOekBM6u_gntBcXM-V2J1Jlj6VBmrBCYMrNkrTBlZ1WJULs1vNzXkeFzgG4O7Gxodz3UppZlso0bJB0urU_fIPYm6QLMcRjF9zp2RXaTFcoy0qEGCotXaaNZ0LQpGEbCy-AWOP1_G6hINnORIVw0L7j-D9Nhyphenhyphenc1Bw/s2150/interest%20cost,%20chart%20JPMorgan,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1662" data-original-width="2150" height="309" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgf_kctnsJarK8TBFMcH51GW8njbqbOekBM6u_gntBcXM-V2J1Jlj6VBmrBCYMrNkrTBlZ1WJULs1vNzXkeFzgG4O7Gxodz3UppZlso0bJB0urU_fIPYm6QLMcRjF9zp2RXaTFcoy0qEGCotXaaNZ0LQpGEbCy-AWOP1_G6hINnORIVw0L7j-D9Nhyphenhyphenc1Bw/w400-h309/interest%20cost,%20chart%20JPMorgan,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Zinskosten in Prozent des Gewinns. Nettozinszahlungen nichtfinanzieller Unternehmen, Unternehmensgewinne (vor Steuern), 4Q1979 – 2Q2023, <i>Graph</i>: JPMorgan AM, Oct 31, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Mit Blick auf die Zukunft ergibt sich gegenwärtig ein anderes Bild in Sachen Liquiditätsengpass: </p><p style="text-align: justify;">Da die Zinssätze so lange niedrig waren, dürfte die Last höherer Zinskosten möglicherweise nicht so schlimm sein wie in der Vergangenheit, wie <i>JPMorgan</i> berichtet.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtWOcK8NkPg871kbGwEMMTrDgAFc9j7iV5z5l5p9YkeBhSrun6Fk_xJj_AIEve0hU4eDf3zkUIoEvbtm_0APSmzxbG4neNbgJ3mDbB2ZQmdA5VfzTg2fkbnT2CRH331Qyb-hnWPYh-vPg63TCohMevZOr-v9-x92McG4Sc6jI241WB4STRMEfy672qmQA/s1522/German%20inflation%20falls%20swift,%20chart%20FT,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1038" data-original-width="1522" height="272" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtWOcK8NkPg871kbGwEMMTrDgAFc9j7iV5z5l5p9YkeBhSrun6Fk_xJj_AIEve0hU4eDf3zkUIoEvbtm_0APSmzxbG4neNbgJ3mDbB2ZQmdA5VfzTg2fkbnT2CRH331Qyb-hnWPYh-vPg63TCohMevZOr-v9-x92McG4Sc6jI241WB4STRMEfy672qmQA/w400-h272/German%20inflation%20falls%20swift,%20chart%20FT,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Inflation in Deutschland ist inzwischen auf 3% gesunken, was den niedrigsten Stand seit 28 Monaten markiert: eine gewisse Erleichterung für Verbraucher und die Volkswirtschaft, <i>Graph</i>: <a href="https://www.ft.com/content/8549fc40-74d8-44d7-971e-42f33e32acd7 ">FT</a>, Oct 31, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Unternehmen hatten nämlich ausreichend Zeit, sich günstige Zinssätze zu sichern, und erzielen aufgrund der höheren Zinssätze auch höhere Erträge aus ihren Barbeständen.</p><p style="text-align: justify;">Derzeit liegt der<b> Anteil der Zinskosten</b> an den Unternehmensgewinnen bei <b>6,7%</b>, dem niedrigsten Wert seit über 40 Jahren, unterstreicht die US Investmentbank weiter.</p><p style="text-align: justify;">Das <i>Research Team</i> geht zwar davon aus, dass die Kosten steigen werden. Aber die Ökonomen der Analyse sind der Ansicht, dass ein gewisses Polster bestehen bleibt, was bedeuten könnte, dass der anschließende Liquiditätsengpass nicht so stark ausfällt.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzNogLzsv_srge0V2aiahTGA_he5nR9bFmWb7aNhXb2y1ldsxrC2BPbSpgpC7wehyphenhyphenYv54Fl5HQms-kvmjn_baeKsUPF4_N_QTqfEbqF5MPukZuMTkOeKRaX_2CFnlRFypjhNb4ID2kVuSP348j7LnoV5ri23YFMa7V8ZIxjQhmuvbISdFyrB6OFWHnv3I/s2768/euro%20area%20GDP%20growth,%20chart%20eurostat,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1226" data-original-width="2768" height="178" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhzNogLzsv_srge0V2aiahTGA_he5nR9bFmWb7aNhXb2y1ldsxrC2BPbSpgpC7wehyphenhyphenYv54Fl5HQms-kvmjn_baeKsUPF4_N_QTqfEbqF5MPukZuMTkOeKRaX_2CFnlRFypjhNb4ID2kVuSP348j7LnoV5ri23YFMa7V8ZIxjQhmuvbISdFyrB6OFWHnv3I/w400-h178/euro%20area%20GDP%20growth,%20chart%20eurostat,%20Oct%2031,%202023%20copy.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die hohen Zinssätze der EZB haben die Wirtschaft der Eurozone zum Stillstand gebracht – Daten für das dritte Quartal 2023 zeigen kaum Wachstum in der EU (0.1%) oder ein negatives Ergebnis im Euro Raum (minus 0.1%), <i>Graph</i>: <a href="https://ec.europa.eu/eurostat/en/web/products-euro-indicators/w/2-31102023-BP ">Eurostat</a>, Oct 31, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Das heisst im Grunde genommen, dass eine "<b>weiche Landung</b>" («<i>soft landing</i>») möglich erscheint. Mit anderen Worten, es handelt sich um ein Szenario, in dem der Wirtschaftsabschwung relativ mild und überschaubar ist und die negativen Auswirkungen auf Beschäftigung, Produktion und die Wirtschaftstätigkeit insgesamt minimiert werden.</p><p style="text-align: justify;">Das gilt für die US-Wirtschaft. </p><p style="text-align: justify;">Auf dieser Seite des Atlantiks hingegen ist es schwer, an eine «<b>sanfte Landung</b>» zu glauben, solange die EZB und die politischen Entscheidungsträger versuchen, den Konjunkturzyklus mit «monetary austerity» zu steuern. </p><p style="text-align: justify;">Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand erleidet die europäische Wirtschaft auf alle Fälle eine <b>Stagnation</b>, aber keine <b>Stagflation</b>. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjMEqkkYiQAKza6tyYruqItOHc2W2jRDRdk7R_TGATm1rCC4lOPZzQZS0cqv6A1oOdHQ_KIUjCgHFPkHoQlPGaouOsFO4MS74JaCoZk_D36A0J3fOywz9_2feonhI_Mwp0UQSl86SMTK8WBxWxVhVyyKoi8JVVJPDezikwy2leirmIv0FtaYPF8zn_Zxm0/s1404/euro%20area%20output%20contracts,%20chart%20Bloomberg,%20Oct%2031,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="782" data-original-width="1404" height="223" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjMEqkkYiQAKza6tyYruqItOHc2W2jRDRdk7R_TGATm1rCC4lOPZzQZS0cqv6A1oOdHQ_KIUjCgHFPkHoQlPGaouOsFO4MS74JaCoZk_D36A0J3fOywz9_2feonhI_Mwp0UQSl86SMTK8WBxWxVhVyyKoi8JVVJPDezikwy2leirmIv0FtaYPF8zn_Zxm0/w400-h223/euro%20area%20output%20contracts,%20chart%20Bloomberg,%20Oct%2031,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Europas größte Schwachstelle ist auch seine größte Volkswirtschaft, Deutschland, das am Montag bekannt gab, dass die Produktion im dritten Quartal 2023 um 0,1 % geschrumpft ist. Das BIP ist seit einem Jahr kaum gestiegen und eine Rezession ist nun eine reale Möglichkeit, <i>Graph</i>: <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-10-31/euro-zone-inflation-sinks-to-two-year-low-as-economy-contracts#xj4y7vzkg ">Bloomberg</a>, Oct 31, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-42078013121953455902023-10-29T11:15:00.006+01:002023-10-29T11:15:43.131+01:00Visions of Inequality<p style="text-align: justify;">Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>Branko Milanovic:</b> Visions of Inequality – From the French Revolution to the End of Cold War, <a href="https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?isbn=9780674264144">Harvard University Press</a>, October 2023, London, UK.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8eseYfhMfYQ4ghC5Ykm2a4boDiGW4D-lw3o0Y6_D4_wXKS7jmHMDsauxwBvk-8ZIeO8U7pNQGZJBJkHVDbFbqShGwcSLLx4cRLDVzxkkjd46lMZOxjCyqCSZR1RgSl54cj41qWtNQNvHS86Vk22E2M25Vlm3CcEWCzxt9u7z0p-ha2tfhPu2I1Zyl5WE/s2592/Visions%20of%20Inequality,%20cover,%20Oct%2019,%202023.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8eseYfhMfYQ4ghC5Ykm2a4boDiGW4D-lw3o0Y6_D4_wXKS7jmHMDsauxwBvk-8ZIeO8U7pNQGZJBJkHVDbFbqShGwcSLLx4cRLDVzxkkjd46lMZOxjCyqCSZR1RgSl54cj41qWtNQNvHS86Vk22E2M25Vlm3CcEWCzxt9u7z0p-ha2tfhPu2I1Zyl5WE/w299-h400/Visions%20of%20Inequality,%20cover,%20Oct%2019,%202023.JPG" width="299" /></a></div><p style="text-align: justify;">Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Wahrnehmung von Ungleichheit sich im Laufe der Zeit ändert. Jede Ungleichheit (bezüglich Einkommen, Rasse, Geschlecht usw.) ist ein historisches Phänomen. Wir können daher nur von spezifischen Merkmalen jeder Ungleichheit sprechen.</p><p style="text-align: justify;">Vor diesem Hintergrund bemüht sich <a href="https://stonecenter.gc.cuny.edu/people/milanovic-branko/">Branko Milanovic</a> redlich, die Entwicklung des Denkens über wirtschaftliche Ungleichheit in den letzten zwei Jahrhunderten empirisch nachzuzeichnen. </p><p style="text-align: justify;">Es geht um die Ideengeschichte. Ziel ist es, die Ansichten der besprochenen Autoren über die Einkommensverteilung in den Kontext ihrer Zeit einzuordnen.</p><p style="text-align: justify;">Der <b>Ansatz</b> des an der <a href="https://www.gc.cuny.edu/people/branko-milanovic">City University of New York</a> forschenden Wirtschaftsprofessors hat bestimmte Merkmale, wie zum Beispiel:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><blockquote><p style="text-align: justify;">seine enge Fokussierung auf die Einkommensverteilung,</p><p style="text-align: justify;">der Versuch, die Ideen aus der Perspektive des jeweiligen Denkers darzustellen,</p><p style="text-align: justify;">die chronologische Anordnung der behandelten Konzepte,</p><p style="text-align: justify;">seine Differenz zu den normativen Ansichten der verschiedenen Denker über Ungleichheit und</p><p style="text-align: justify;">die Verwendung eines bestimmten Standards (<i>Erzählung, Theorie</i> und <i>Empirie</i>).</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD8XSjBFD9MXv0EUswLXlWzkR_Hw3855dg0Et6Vt9QCQA-ATIqxo4ASL_vECAV7hpOCj7rxOLEdRgEdSaFq1-YwMnbAYi8ZAJ64aRtlmZoJAZMj7r-UH2BsAzQvgrjNyTpBEbsPKr4SY2K5txqJBdtBp2L370df2zeYsGcjfilLEF6g9dlh_dHVokgcOk/s871/Timeline%20of%20Authors%20studied,%20Branko%20Milanovic,%20Harvard%20Uni%20Press,%20Oct%2019,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="383" data-original-width="871" height="176" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjD8XSjBFD9MXv0EUswLXlWzkR_Hw3855dg0Et6Vt9QCQA-ATIqxo4ASL_vECAV7hpOCj7rxOLEdRgEdSaFq1-YwMnbAYi8ZAJ64aRtlmZoJAZMj7r-UH2BsAzQvgrjNyTpBEbsPKr4SY2K5txqJBdtBp2L370df2zeYsGcjfilLEF6g9dlh_dHVokgcOk/w400-h176/Timeline%20of%20Authors%20studied,%20Branko%20Milanovic,%20Harvard%20Uni%20Press,%20Oct%2019,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Branko Milanovic: Visions of Inequality – From the French Revolution to the End of Cold War, <a href="https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?isbn=9780674264144">Harvard University Press</a>, October 2023, London, UK. </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Eine Möglichkeit, über dieses Buch nachzudenken, besteht ferner darin, sich vorzustellen, dass jeder der hier besprochenen <b>sechs Autoren</b> gebeten würde, auf dieselbe Frage zu antworten:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>"Was verrät Ihre Arbeit über die Einkommensverteilung? Wie und warum könnte sie sich ändern?"</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der <b>chronologische Ansatz</b> hat den Vorteil, deutlich zu machen, dass Ungleichheit zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten sehr unterschiedliche Dinge bedeutete. </p><p style="text-align: justify;">Daraus folgt, wie gesagt, dass das, was wir heute als Schlüsselfaktoren für Ungleichheit ansehen, in Zukunft sicherlich anders gesehen werden dürfte.</p><p style="text-align: justify;">Wichtig ist zudem, sich zu vergegenwärtigen, dass sich Visionen der im Buch besprochenen Autoren über Ungleichheit unterscheiden und manchmal sogar überschneiden. <b>Adam Smith</b> und <b>Quesnay</b> waren beispielsweise die einzigen beiden Autoren unter den sechs, die sich persönlich getroffen haben.</p><p style="text-align: justify;">Interessant sind die Überlegungen, die der <a href="https://www.lse.ac.uk/International-Inequalities/People/Branko-Milanovic ">Autor</a> anstellt, um das Problem zu erklären, warum Studien zur Einkommensverteilung nach etwa 1960 im Westen verschwunden. </p><p style="text-align: justify;"><b>Im Osten</b> war die Finsternis laut Milanovic sogar noch früher eingetreten. Für den Osten konnte aber eine Erklärung in dem Glauben gefunden werden, dass die sozialen Klassen abgeschafft worden waren, und in dem politischen Druck, keine Studien zuzulassen, die diese aufgezwungene Auffassung in Frage stellen könnten.</p><p style="text-align: justify;">Was aber den <b>Westen</b> betrifft, hat es wahrscheinlich etwas mit der neoklassischen Ökonomie und dem politischen Klima des Kalten Krieges zu tun: Ökonomen wurden in kapitalistischen und demokratischen Ländern irgendwie davon abgehalten, sich mit dem Thema Ungleichheit wissenschaftlich zu beschäftigen.</p><p style="text-align: justify;">Die besondere Art der <b>neoklassischen Ökonomie</b>, die durch politische Erfordernisse gestützt und mit dem Geld von Milliardären finanziert wird, könnte man laut dem Autor als "<b>Ökonomie des Kalten Krieges</b>" bezeichnen.</p><p style="text-align: justify;">Ein Begriff, der die wahre Natur und die Ziele des Unternehmens genauer offenbart als die herkömmlichen Bezeichnungen "<b>neoklassische</b>" und "<b>Mainstream-Ökonomie</b>". Der Erfolg war auf den außer-akademischen Druck von Geld und Politik zurückzuführen.</p><p style="text-align: justify;">Beiträge reicher Einzelpersonen und Stiftungen zu neoklassischen oder konservativen ökonomischen Denkfabriken sind in den Jahrzehnten <b>nach Reagan</b> sogar noch häufiger geworden, da es immer mehr <b>Milliardäre</b> gab. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRepr0bdsDJsSGwYOm4XNwHIUww6q8bSF6FId1kPLWHSAqrHpDkO_C8y1aUZJ2Qp9YfI-M4erAnDk8hXcLDnuqWWtxIcE_TJmklMdiVNipzBAL-A0r_tX8FCmOAPu97PIS3loHsb2z3_a9NYQlYlY9rq4nvXyepLcHL1hGQAmiXIiM-AzLTEcAIRreVsM/s2592/Visions%20of%20Inequality,%20Harvard%20Uni%20Press,%20Oct%2009,%202023.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiRepr0bdsDJsSGwYOm4XNwHIUww6q8bSF6FId1kPLWHSAqrHpDkO_C8y1aUZJ2Qp9YfI-M4erAnDk8hXcLDnuqWWtxIcE_TJmklMdiVNipzBAL-A0r_tX8FCmOAPu97PIS3loHsb2z3_a9NYQlYlY9rq4nvXyepLcHL1hGQAmiXIiM-AzLTEcAIRreVsM/w299-h400/Visions%20of%20Inequality,%20Harvard%20Uni%20Press,%20Oct%2009,%202023.JPG" width="299" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Branko Milanovic: Visions of Inequality – From the French Revolution to the End of Cold War, <a href="https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?isbn=9780674264144">Harvard University Press</a>, October 2023, London, UK. </td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Unter anderem hebt Milanovic mit Nachdruck das von <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2014/04/money-talks-geld-regiert-die-welt.html ">Thomas Piketty</a> im Jahr 2014 vorgelegte Buch "<i>Capital in the Twenty-First Century</i>" besonders hervor: </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">"künftige Ökonomen werden Capital in the Twenty-First Century wahrscheinlich als das einflussreichste Buch seit der Veröffentlichung von Keynes' General Theory im Jahr 1936 ansehen."</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2015/06/menschenschlange-und-ungleichheitsmuster.html ">französische Wirtschaftswissenschaftler</a> entwickelte nämlich eine "politische Theorie der Einkommensverteilung". </p><p style="text-align: justify;">Der Kapitalismus erzeugt demnach, wenn er sich selbst überlassen wird, eine immer größere Ungleichheit, weil die Kapitalerträge (<b>r</b>), die vor allem von den Reichen erwirtschaftet werden, das Wachstum des Durchschnittseinkommens (<b>g</b>) ständig übersteigen, eine Tendenz, die der an der Pariser Elitehochschule <i>École des Hautes Études en Sciences Sociales</i> forschende <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2014/03/kapital-im-21-jahrhundert-und-die-frage.html ">Wirtschaftsprofessor</a> als <b>r>g</b> zusammenfasst.</p><p style="text-align: justify;">Der unaufhaltsame Anstieg der Ungleichheit wird nur durch äußere Ereignisse wie Wirtschaftskrisen, Kriege, Zeiten der Hyperinflation und politische Entscheidungen (z. B. Steuererhöhungen) unterbrochen oder umgekehrt.</p><p style="text-align: justify;">Der Autor legt Wert darauf, nicht nur die <b>Einkommensbildung</b>, sondern auch die <b>Einkommensverteilung</b> zu betrachten, um auf diese Weise mühsame ideologische Studien zu umgehen, die in der Vergangenheit den Versuch unternahmen, den genauen Klassencharakter sozialistischer Volkswirtschaften zu definieren und zwischen sozialen Klassen (als unerwünscht) und sozialen Schichten (als akzeptabel) zu unterscheiden. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">“Während der Kapitalist an der Verteilung des gesellschaftlichen Mehrwerts im Verhältnis zu seinem Kapital teilnimmt, nimmt der Bürokrat im Verhältnis zu seinem Status in der Machthierarchie teil.”</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Mit anderen Worten: </p><p style="text-align: justify;">Die Zugehörigkeit zu einer staatlichen und <b>parteibürokratischen Hierarchie</b> spielt in sozialistischen Systemen die gleiche Rolle (in Bezug auf das Einkommen) wie der Besitz von Kapital in kapitalistischen Systemen.</p><p style="text-align: justify;">Es ist jedoch unvermeidlich, dass <b>Gegenkräfte im Kapitalismus</b> schwächer sind. Denn eine hohe Einkommensungleichheit, d. h. eine größere wirtschaftliche Macht der Reichen, sichert den Politiken, die ungleichheitsfördernd und wirtschaftsfreundlich sind oder die darauf abzielen, Themen der Einkommensverteilung zu verdrängen, größeren Einfluss.</p><p style="text-align: justify;">Zum Schluss hebt der Autor hervor, dass die extreme Ungleichheit bei Vermögen (und Einkommen aus Vermögen) eindeutig unvereinbar mit der Vision der neoklassischen Ökonomie von einer nahezu klassenlosen Gesellschaft ist.</p><p style="text-align: justify;">Bei der Kritik des Autors geht es aber nicht um eine <b>Vereinfachung der Realität</b> der neoklassischen Modelle, sondern um ihre <b>Verfälschung</b>. </p><p style="text-align: justify;">Die <b>Kritik</b> besteht also nicht darin, dass die Annahmen unrealistisch sind, sondern dass die Annahmen dazu dienen, die Realität zu verschleiern. Die <b>neoklassische Ökonomie</b> verbindet nämlich zwei gegensätzliche Laster: vereinfachende Annahmen und übermäßig komplexe mathematische Modelle.</p><p style="text-align: justify;">Ein hervorragender Beitrag zum Thema Ungleichheit, umfassend recherchiert und voller Einblicke, eine tiefgründige und klare Analyse mit Eigenschaften eines Standardwerkes.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpjFLeBkrjiBGp7LQGXrx60FoSVdO6ga0TTR9AFDXAxHbI-czemdRv6dCc3uwKEUIXREQv7luOgwj_4evEGtNPP2KCyHjeJMF7MO3zPE40t1-hn26LPQcs-Ea-KLW-tiNf-UW8h5CZ62guWyi-XMJCu76GMUhwjIjyzKBLKJGYIo-7iJ_iSO7lfgV5tBg/s359/Visions%20of%20Inequality,%20Harvard%20Press,%20Oct%2003,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="359" data-original-width="257" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpjFLeBkrjiBGp7LQGXrx60FoSVdO6ga0TTR9AFDXAxHbI-czemdRv6dCc3uwKEUIXREQv7luOgwj_4evEGtNPP2KCyHjeJMF7MO3zPE40t1-hn26LPQcs-Ea-KLW-tiNf-UW8h5CZ62guWyi-XMJCu76GMUhwjIjyzKBLKJGYIo-7iJ_iSO7lfgV5tBg/w286-h400/Visions%20of%20Inequality,%20Harvard%20Press,%20Oct%2003,%202023.png" width="286" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Branko Milanovic: <i>Visions of Inequality</i> – From the French Revolution to the End of Cold War, <a href="https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?isbn=9780674264144">Harvard University Press</a>, October 2023, London, UK.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div style="text-align: justify;"><br /></div>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-47163535337555133222023-10-22T12:28:00.004+02:002023-10-22T12:28:50.544+02:00Energiewende mit Deflation<p style="text-align: justify;">The Rise of Green Electric Power</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Grüne Energie</b> ist jede Energieart, die aus natürlichen Ressourcen wie Sonnenlicht, Wind oder Wasser gewonnen wird.</p><p style="text-align: justify;">Der Schlüssel zu diesen Energieressourcen ist, dass sie die <b>Umwelt</b> nicht durch Faktoren wie die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre schädigen.</p><p style="text-align: justify;">Die Energiepläne der <b>EU</b> und die durch den <b>US</b> <a href="https://www.whitehouse.gov/cleanenergy/inflation-reduction-act-guidebook/">Inflation Reduction Act</a> (IRA) mobilisierten Ausgaben lassen auf einen Markt von mehr als 6 Billionen Dollar schließen.</p><p style="text-align: justify;">Nach 300 Jahren, in denen Kohlenwasserstoffe die Weltwirtschaft angetrieben haben, erlebt dieses Jahrhundert den <b>Aufstieg der grünen Elektrizität</b> als primäre Energiequelle. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgxsPWFKzDUYHu4xWAurVRhfsgsjERFTjMpxYdTc11R0sJdwVCU2wjTdq5D6r6JP884VGYwYtI4krFbUMLqhHBrD7OHDB9e37QmnIm_XbPGS_Kj_JXjKBfyLZsr0drzSx4_OC8cdI8TnNTq2SszMorJeA27ZqZV6IFZwlQnCyaSzHSyY5alI67tt2zQDVU/s1297/Europe%20electrification,%20chart%20GS,%20Oct%2020,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="856" data-original-width="1297" height="264" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgxsPWFKzDUYHu4xWAurVRhfsgsjERFTjMpxYdTc11R0sJdwVCU2wjTdq5D6r6JP884VGYwYtI4krFbUMLqhHBrD7OHDB9e37QmnIm_XbPGS_Kj_JXjKBfyLZsr0drzSx4_OC8cdI8TnNTq2SszMorJeA27ZqZV6IFZwlQnCyaSzHSyY5alI67tt2zQDVU/w400-h264/Europe%20electrification,%20chart%20GS,%20Oct%2020,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Elektrifizierung Europas könnte bis zum Ende des Jahrzehnts stark deflationär sein. “Elektrifizierungs-Kostenkurve” 2023E: Öl-Äquivalentpreis ($/boe) nach Technologie und angenommenem Ölpreis (80 $/Barrel, gepunktete Linie), <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Oct 19, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Dieser Wandel wird durch die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz von Ökostrom, die wachsende Unterstützung durch die Politik und die zunehmend attraktive Wirtschaftlichkeit begünstigt. </p><p style="text-align: justify;">Laut <i>Goldman Sachs Research</i> sind die meisten Investitionsausgaben für die Elektrifizierung in Europa im Vergleich zu Kohlenwasserstoff-Alternativen <b>deflationär</b>. </p><p style="text-align: justify;">Die Elektrifizierung hat das Potenzial, die europäischen Energierechnungen erheblich zu senken, schreibt European Utilities Research Teams bei <i>Goldman Sachs Research</i>.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote> "Wir modellieren die vollständige Elektrifizierung eines typischen europäischen Haushalts und kommen zu dem Schluss, dass die Umstellung auf Elektroheizung und Elektromobilität die Gesamtenergie-Rechnung um mehr als 50% senken würde".</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der Energie-Verbrauchsmix in Europa hat sich erheblich verändert.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhqh38-jbbL5Lc3JxZWQ4Yl7cXTIy6ua8RM3CtOks3Cbv4b9iMCMoyTqPz53CpFiKUxUoyZkIbBa-n1oKkSu5ysKIulnhmkpW5OEyusf0uRUUDx5addWJzoN-5OXDg5uxMmwQOhynvTP4Fu8gfgQbnkLt-wSyrVJgqlxvKhiETqd23YSfLS793p2Hw9cvI/s1133/Europe's%20energy%20consumption,%20chart%20GS,%20Oct%2020,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="813" data-original-width="1133" height="288" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhqh38-jbbL5Lc3JxZWQ4Yl7cXTIy6ua8RM3CtOks3Cbv4b9iMCMoyTqPz53CpFiKUxUoyZkIbBa-n1oKkSu5ysKIulnhmkpW5OEyusf0uRUUDx5addWJzoN-5OXDg5uxMmwQOhynvTP4Fu8gfgQbnkLt-wSyrVJgqlxvKhiETqd23YSfLS793p2Hw9cvI/w400-h288/Europe's%20energy%20consumption,%20chart%20GS,%20Oct%2020,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Primärenergie-Verbrauchsmix der EU-27 (in % des Gesamtverbrauchs), <i>Graph</i>: Goldman Sachs, Oct 19, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die "Elektrifizierungskostenkurve" von <i>Goldman Sachs Research</i> untersucht die relativen Kosten der Investitionen, die für die Elektrifizierung in Europa und in den USA erforderlich sind. </p><p style="text-align: justify;">Die Analyse vergleicht Solaranlagen, Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen, Verbesserungen des Stromnetzes, Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und Wasserstofferzeugung und ordnet sie in der Reihenfolge der geringsten bis höchsten Kosten ein.</p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>Die Analyse zeigt, dass mehr als 70% des Elektrifizierungsprozesses in Europa in den nächsten 10 Jahren deflationär sein werden, wenn man einen Referenz-Wert von 80$ pro Barrel Öl zugrunde legt. </blockquote><p></p><p style="text-align: justify;">Diese Berechnung basiert auf dem Prozentsatz des investierten Kapitals, der in Technologien fließt, die niedrigere Äquivalenzkosten aufweisen als ihre Kohlenwasserstoff-Alternativen. </p><p style="text-align: justify;">Bis 2030 werden laut <i>Goldman Sachs</i> fast 90% der Investitionen in umweltfreundliche Technologien in Europa <b>deflationär</b> sein, da sich die Wirtschaftlichkeit insbesondere von Elektrofahrzeugen verbessert.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><u>Exkurs:</u></p><p style="text-align: justify;"><b>BOE</b> ist eine Energieeinheit, die auf der ungefähren Energie basiert, die bei der Verbrennung von einem Barrel Rohöl freigesetzt wird. Das Barrel-Öl-Äquivalent wird von Erdöl- und Erdgasunternehmen in ihren Jahresabschlüssen verwendet, um die Erdöl- und Erdgasreserven und -produktion in einem einzigen Maß zusammenzufassen, obwohl diese Energieäquivalenz den geringeren finanziellen Wert von Energie in Form von Gas nicht berücksichtigt.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-73999041953070042612023-10-14T14:33:00.000+02:002023-10-14T14:33:15.517+02:00We Need to Talk About Inflation<p style="text-align: justify;">Book Review – Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>Stephen D. King:</b> <i>We Need to Talk About Inflation</i> – 14 Urgent Lessons from the last 2,000 Years, <a href="https://yalebooks.yale.edu/book/9780300270471/we-need-to-talk-about-inflation/">Yale University Press</a>, 2023, UK.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><blockquote style="border: none; margin: 0 0 0 40px; padding: 0px;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpHwd_rZtYnnvXroRxZCYihBBzZZdETL-ikL_fn1-1T_GoGpRWDINjKRNWTG42uCpj3trOq_syfi10uam9Htrjp-T4spxsEoTD4D41PHMYIXl4CzuBh8VLLw1AJXGuf21YpVxP9Hmm9sSF3yMTEVziselL8rjp8juYp4qbuP7H1zT1Dc38X9XDMhvK-PU/s2592/We%20Need%20to%20Talk%20About%20Inflation,%20by%20Stephen%20King,%20Yale%20Uni%20Press,%20Sept%2013,%202023.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="2592" data-original-width="1936" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpHwd_rZtYnnvXroRxZCYihBBzZZdETL-ikL_fn1-1T_GoGpRWDINjKRNWTG42uCpj3trOq_syfi10uam9Htrjp-T4spxsEoTD4D41PHMYIXl4CzuBh8VLLw1AJXGuf21YpVxP9Hmm9sSF3yMTEVziselL8rjp8juYp4qbuP7H1zT1Dc38X9XDMhvK-PU/w299-h400/We%20Need%20to%20Talk%20About%20Inflation,%20by%20Stephen%20King,%20Yale%20Uni%20Press,%20Sept%2013,%202023.JPG" width="299" /></a></div></blockquote><p style="text-align: justify;">Stephen King, erzählt uns eine interessante Geschichte der Inflation. Im Mittelpunkt steht “<b>die</b> <b>inflationäre Rolle des Staates</b>”. </p><p style="text-align: justify;">Vom alten Rom über den Amerikanischen Bürgerkrieg bis hin zu den heutigen Vermögensblasen ist die Inflation laut dem Chefökonom (von 1998 bis 2015) der <i>HSBC</i> Gruppe in London auf "<b>politische Fehler</b>" und einen kollektiven "<b>Vertrauensverlust</b>" in Währungen zurückzuführen.</p><p style="text-align: justify;">Den gedanklichen Rahmen der gesamten Argumentation des britischen Ökonomen, der heute als Senior-Berater für die <i>HSBC</i> tätig ist, bildet die "<b>Quantitätstheorie des Geldes</b>". </p><p style="text-align: justify;">Es ist doch wichtig, in Erinnerung zu rufen, dass es sich bei "<i>quantity theory of money</i>" nicht um eine Theorie handelt, sondern um eine Gleichung mit vier Variablen. </p><p style="text-align: justify;">Aus dieser <b>Gleichung</b> (MxV = PxY) kann nicht geschlussfolgert werden, dass eine Zentralbank die Geldmenge (M) steuern muss, um die Inflation, d.h. die Entwicklung von Preis (P), unter Kontrolle zu bringen.</p><p style="text-align: justify;">Es überrascht daher, dass der Autor immer wieder den nichtssagenden Zusammenhang zwischen der <b>Geldmenge</b> und dem <b>Preis</b> hervorhebt, auch wenn er eingesteht, dass "die zusammengestellten Buchstaben nicht mehr als eine buchhalterische Identität sind und die Kausalität ebenso wie die Definitionen vorgeschrieben werden müssen."</p><p style="text-align: justify;">Die Quantitätstheorie ist "zu simpel", und ihr Erfolg hängt davon ab, was genau die Umlaufgeschwindigkeit (V) beeinflusst (oder den Wunsch, Geld zu horten, anstatt es auszugeben), räumt King weiter ein. </p><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Und er fügt hinzu, dass die Inflation nicht nur durch die Druckerpresse ("<i>money printing</i>") verursacht werde, sondern könne auch die Folge eines "Vertrauensbruchs" sein: "Die Geld- und Finanzbehörden verlieren das Vertrauen der Menschen."</p><p style="text-align: justify;">Es ist richtig, dass das <b>Drucken von Geld</b> keine Inflation schafft, sondern das Drucken von zu viel Geld Inflation schafft; d.h. dass die Geldnachfrage immer berücksichtigt werden muss.</p><p style="text-align: justify;">Tatsache ist, dass die Quantitätstheorie des Geldes von der <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2014/03/bank-of-england-erklart-wie-geld.html ">Bank of England</a> (BoE) im Jahre 2014 widerlegt wurde. Drei Jahre später hat sich auch die <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2017/06/privatwirtschaftliche-geldschopfung-und.html ">deutsche Bundesbank</a> von der Fiktion losgesagt und ähnlich erklärt, dass die Banken aus dem Nichts Kredit erzeugen können.</p><p style="text-align: justify;">Ferner erinnert Kings Hinweis auf "Vertrauen" an den heftigen Diskurs über Haushaltsdefizite vor rund 12 Jahren unter Ökonomen im <i>Social Media</i>, v.a. in Begleitung von "Bond Vigilantes" und der "Vertrauensfee" ("<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2012/02/depression-und-confidence-fairy.html ">Confidence Fairy</a>”).</p><p style="text-align: justify;">Unbestritten ist jedoch, dass <a href="https://www.theguardian.com/business/2015/apr/22/economic-myths-and-tall-tales-the-confidence-fairy-and-bond-vigilante">Vertrauen</a>, außer in extremen Fällen, nicht dazu führen kann, dass eine schlechte Politik gute Ergebnisse erzielt, und ein Mangel an Vertrauen nicht dazu führen kann, dass eine gute Politik schlechte Ergebnisse erzielt.</p><p style="text-align: justify;">In der Tat wurde das Denkbild "<i>Bond Vigilante</i>s" von “<b>Austerians</b>” (d.h. Anhängern von <i>fiscal and monetary austerity</i>) ins Leben gerufen, die aus ideologischen Gründen die öffentlichen Ausgaben kürzen und den Staat im Allgemeinen zurückdrängen wollen.</p><p style="text-align: justify;">Während fiskalische Extravaganzen die “<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2011/12/vertrauen-fee-und-erwartungen.html">Bond Vigilantes</a>” angeblich in Aktion treten lassen, die Anleihemärkte hoch verschuldeter Staaten in Angriff zu nehmen, verspricht vorgeblich die "<b>Vertrauensfee</b>", fiskalische Sparsamkeit zu belohnen.</p><p style="text-align: justify;">Hand aufs Herz: Das ist nichts anderes als "<i>free-market cult</i>".</p><p style="text-align: justify;">Der Autor hält vor diesem Hintergrund nichts von z.B. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">der <i>QE-policy</i> (mengenmässige Lockerung der Geldpolitik hat "den Weg für eine fiskalische Dominanz durch die Hintertür geebnet"), </p><p style="text-align: justify;">dem Anleihekauf-Program der <b>EZB</b> und </p><p style="text-align: justify;">der <b>MMT</b> (<i>modern monetary policy</i>).</p></blockquote><p style="text-align: justify;"></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Jede von ihnen hat laut dem Autor "ein erhöhtes Inflationsrisiko" geschaffen oder droht, es zu schaffen.</p><p style="text-align: justify;">Die Kritik lautet weiter:</p><p style="text-align: justify;">Die <b>QE-Politik</b> hat einen der wichtigsten Frühwarn-Indikatoren beseitigt: frei bewegliche Preise auf den Märkten für Staatsanleihen. Und QE hat auch die Disziplin der Haushaltspolitiker verringert.</p><p style="text-align: justify;">Das "<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2022/12/das-unromantische-dual-mandat-der-fed.html">flexible durchschnittliche Inflationsziel</a>" (<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2021/12/notenbanken-wollen-beschaftigung.html">AIT</a>) der <b>Fed</b> schuf eine Dynamik, die eine höhere Inflationsrate als das offizielle 2 %-Ziel begünstigte. Die Tendenz zur Deflationsbekämpfung könnte unbeabsichtigt zu einer Tendenz zugunsten der Inflation geführt haben.</p><p style="text-align: justify;">Stattdessen kann King seine Sympathie für den <b>Goldstandard</b> nicht verbergen. </p><p style="text-align: justify;">Auch die Idee von <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2023/07/unternehmenseinnahmen-im-verhaltnis-zur.html">Preiskontrollen</a> (wie z.B von <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2022/01/die-idee-der-preiskontrolle-als-mittel.html">Isabella Weber</a> vorgelegt) weist er energisch zurück, weil "solche Kontrollen die Freiheiten, die wir in Friedenszeiten genießen, in inakzeptabler Weise einschränken". Wichtig sei, zu erkennen, dass die Kontrollen ohne monetäre Zurückhaltung scheitern würden.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZYx06TQ2H9zPBZ2Y-o0qi1xDbiXWYiR4gT1vMMbNcEKjbKs-NH9OInUW9ietkCdqW7jeWhaPNUsgG_G9CXSDSY8gC1SMN5az_gc54tNV_xIQV3mrWH7T-jRmNWvoay_2rndQFakn5WciP1dVAUUK8V_oqg-8XDIE54hV_8TItI5VXmeIiwmofKXE6IUE/s1212/content,%20We%20Need%20to%20Talk%20about%20Inflation,%20Yale%20Uni%20Press,%20Oct%2013,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1162" data-original-width="1212" height="384" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZYx06TQ2H9zPBZ2Y-o0qi1xDbiXWYiR4gT1vMMbNcEKjbKs-NH9OInUW9ietkCdqW7jeWhaPNUsgG_G9CXSDSY8gC1SMN5az_gc54tNV_xIQV3mrWH7T-jRmNWvoay_2rndQFakn5WciP1dVAUUK8V_oqg-8XDIE54hV_8TItI5VXmeIiwmofKXE6IUE/w400-h384/content,%20We%20Need%20to%20Talk%20about%20Inflation,%20Yale%20Uni%20Press,%20Oct%2013,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Stephen D. King: <i>We Need to Talk About Inflation</i> – 14 Urgent Lessons from the last 2,000 Years, <a href=" https://yalebooks.yale.edu/book/9780300270471/we-need-to-talk-about-inflation/">Yale University Press</a>, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die wichtigsten Triebkräfte der Inflation sind demnach keine zufälligen Ereignisse (externe Schocks, vorübergehende Störungen wie Pandemien und Unterbrechung von Versorgungsketten usw.). </p><p style="text-align: justify;">Vielmehr sind es Schwächen sowohl der Ideen (z.B. <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2023/04/making-money-work-for-us.html">MMT</a>) als auch unserer Institutionen (z.B. Regierung). “Inflation ist nämlich ein Mechanismus, der Schuldner belohnt”, während er Gläubiger bestraft. Der größte Schuldner sei i.d.R. der Staat.</p><p style="text-align: justify;">Auch die <b>EZB</b> bekommt in diesem Kontext die Quittung, da die europäische Zentralbank des Autors Ansicht nach das Überleben des Euro zu einem wichtigeren politischen Ziel als die Preisstabilität machte.</p><p style="text-align: justify;">Die steigenden Inflationsraten sind daher sowohl auf die viel höheren Gaspreise als auch auf die von der EZB beschlossenen “quasi-fiskalischen Maßnahmen” zurückzuführen. </p><p style="text-align: justify;">Des Weiteren kreidet King die Euro-Krise den "so genannten schwachen Mitgliedern der Einheitswährung" an, weil sie mit großen Leistungsbilanzdefiziten aus der Reihe tanzen. Er lässt aber geflissentlich aus, die andere Seite der Medaille zu beleuchten: Den gigantischen Leistungsbilanz-<a href="https://www.destatis.de/EN/Press/2023/10/PE23_393_51.html ">Überschuss</a> <b>Deutschlands</b> (ca. 200Mrd.EUR jährlich).</p><p style="text-align: justify;">Zum Schluss hält der Autor fest, dass die Geldpolitik die Inflation eindämmen muss, während die Finanzpolitik die Aufgabe hat, die Wirtschaft zu stabilisieren. </p><p style="text-align: justify;">Eine solche Trennung der politischen Instrumente funktioniere jedoch nicht, da sie langfristig zu einer <b>fiskalischen Dominanz</b> führe und die Fähigkeit einer unabhängigen Zentralbank untergräbt, ihre Inflationsziele zu erreichen.</p><p style="text-align: justify;">Die Währungsbehörde (Notenbank) muss deswegen über die Finanzbehörde (Schatzamt) herrschen, oder zumindest muss die Geldpolitik die Finanzpolitik dominieren.</p><p style="text-align: justify;">Die Inflation sei nie erledigt, sie muss frühzeitig bekämpft werden, und zwar durch “eine ausreichend unangenehme monetäre Medizin”.</p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-5109074608380637142023-10-08T15:45:00.002+02:002023-10-08T15:45:38.253+02:00"Bond Vigilantes" sind zurück! Wie Bitte?<p style="text-align: justify;">"Overtightening" und "Fiscal Dominance" - Das Wiederaufleben der "Confidence Fairy"</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ausverkauf am Anleihemarkt nimmt Fahrt auf. </p><p style="text-align: justify;">Manche <a href="https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-10-05/jpmorgan-s-cash-hoarding-bond-manager-sees-6-yield-within-reach#xj4y7vzkg">Marktbeobachter</a> sagen sogar voraus, dass es möglich sei, dass die 10-jährigen UST-Renditen, die am Mittwoch ein 16-Jahres-Hoch von fast 4,90% erreichten, auf 6% klettern, ein Niveau, das zuletzt im Jahr 2000 verzeichnet wurde.</p><p style="text-align: justify;">Anleger, die Staatsanleihen halten, haben i.d.R. die Möglichkeit, auf den Geldmärkten (mit Staatsanleihen als <i>Collateral</i>) Kredit aufzunehmen, auf denen die Tagesgeldzinsen von der Fed festgelegt werden. </p><p style="text-align: justify;">Zur Erinnerung: Die Rendite der Staatsanleihen mit der <b>kürzesten Laufzeit</b> spiegelt die Geldpolitik der Fed wider. </p><p style="text-align: justify;">Bei <b>längeren Laufzeiten</b> spiegeln die Renditen zwei zusätzliche Faktoren wider. </p><p style="text-align: justify;">Der eine ist die Erwartung, wie die Fed die Zinsen in Zukunft ändern wird. </p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhywvqtdJ7WA6tpa2X6bnZdIgwu5T990PFxsNKzS4Rt6OZhKJRgbBuWTw0jY96yKSRJnx5oupRrhIz_LshMObYFHlHvlAhFyy3ll431qUYVUDU4hSIKLovsRSOfRQquQN0TPQ7Sn5VLQPHTxiZWjChHJswNpqGBmrHlB_r3ntJpsP8F_t-RECpEJrmLT1o/s1200/term%20premium,%20chart%20Liz,%20Bloomberg,%20Oct%2005,%202023.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="675" data-original-width="1200" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhywvqtdJ7WA6tpa2X6bnZdIgwu5T990PFxsNKzS4Rt6OZhKJRgbBuWTw0jY96yKSRJnx5oupRrhIz_LshMObYFHlHvlAhFyy3ll431qUYVUDU4hSIKLovsRSOfRQquQN0TPQ7Sn5VLQPHTxiZWjChHJswNpqGBmrHlB_r3ntJpsP8F_t-RECpEJrmLT1o/w400-h225/term%20premium,%20chart%20Liz,%20Bloomberg,%20Oct%2005,%202023.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Umstellung der Fed auf einen aggressiven Plan zur Straffung der Geldpolitik hat auch die UST-Renditen in die Höhe katapultiert, die Volatilität angeheizt und die Laufzeitprämien in die Höhe getrieben, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/murh6wfv">Bloomberg Business Week</a>, Oct 05, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><span></span><span></span><span><a name='more'></a></span><p><br /></p><p style="text-align: justify;">Der andere ist die "Laufzeitprämie" (“<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2014/09/laufzeitpramie-und-zinserwartungen.html ">term premium</a>”), die die Anleger für das Risiko böser Überraschungen entschädigt: dass sich die Prognosen für die Zinssätze oder die Inflation als falsch erweisen - oder theoretisch sogar, dass die Anleihen nicht bedient werden.</p><p style="text-align: justify;">Es ist daher unnötig zu sagen, dass Anleiheinvestoren, die dem Staat für längere Zeiträume Geld leihen, einen Aufschlag dafür erhalten. </p><p style="text-align: justify;">Wichtig ist, zur Kenntnis zu nehmen, dass die so genannte Laufzeitprämie für 10-jährige Anleihen sich inzwischen (genau genommen am Ende des dritten Quartals) <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2016/06/w-was-eine-negative-laufzeitpramie-fur.html ">ins Plus gedreht</a> hat, zum ersten Mal seit 2021.</p><p style="text-align: justify;">Darin spiegelt sich zum Teil die Erwartung der Anleger wider, dass die Zinssätze über einen längeren Zeitraum auf einem (für bisherige Verhältnisse) relativ hohen Niveau notieren werden - und die Unsicherheit darüber, wie lange die Fed sie hoch halten wird - sowie ein Ansturm auf die Ausgabe von Schuldtiteln, da die US Regierung ein "Haushaltsdefizit finanziert".</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZm7fpXkFdrB5Cqa-9I0JdJiV1i6-sptOnU0OJB_pAQ-zY60-dHsrtvKqjKXmOGxsZAHyHRae3VQeMHvnhBE3rkY3sTIg13sGpdorh3t4C6IgYxsyfN8OsDwj91bfgtOjxctjFndcvuZmvvhd22XxZcjmalNzcyzPSInmHCoW-3pyMJGDZkM4ibCzNus0/s408/10y%20UST%20yield%20components,%20chart%20The%20Economist,%20Oct%2005,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="408" data-original-width="389" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZm7fpXkFdrB5Cqa-9I0JdJiV1i6-sptOnU0OJB_pAQ-zY60-dHsrtvKqjKXmOGxsZAHyHRae3VQeMHvnhBE3rkY3sTIg13sGpdorh3t4C6IgYxsyfN8OsDwj91bfgtOjxctjFndcvuZmvvhd22XxZcjmalNzcyzPSInmHCoW-3pyMJGDZkM4ibCzNus0/w381-h400/10y%20UST%20yield%20components,%20chart%20The%20Economist,%20Oct%2005,%202023.png" width="381" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Komponente der Rendite 10-jährlichen US-Staatsanleihen, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/2sfzh5pf">The Economist</a> , 05 Oct, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Was ist hier los? </p><p style="text-align: justify;">Die <b>New Yorker Fed </b>veröffentlicht täglich eine <a href="https://www.newyorkfed.org/research/data_indicators/term-premia-tabs#/overview ">Schätzung der Laufzeitprämie </a>auf die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen, die von einem Finanzmodell abgeleitet wird. </p><p style="text-align: justify;">Seit August ist sie um 0,7% gestiegen, was ausreicht, um den Anstieg der Anleiherenditen in dieser Zeit vollständig zu erklären.</p><p style="text-align: justify;">Die Märkte schlossen sich indes der von der <b>Fed</b> selbst vertretenen Ansicht an, dass die US-Notenbank die Zinsen länger hoch halten wird. Gleichzeitig schraubten viele Entscheidungsträger und Anleger ihre Schätzungen für die langfristige Entwicklung der Zinssätze nach oben. Die Anleger rechnen aber nicht mit einer höheren Inflation, da die Erwartungen bislang relativ stabil geblieben sind.</p><p style="text-align: justify;">Außerhalb Amerikas sieht aber die Weltwirtschaft wackelig aus. In Phasen von Abschwung sinkt bekanntlich die Risikobereitschaft der Anleger.</p><p style="text-align: justify;">Die ungewissen Auswirkungen all dieser Faktoren treiben die <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2018/07/was-ist-die-vorhersagekraft-einer.html ">Laufzeitprämie</a> in die Höhe. Und das klaffende Haushaltsdefizit der USA wirkt sich nicht nur auf das Angebot an neuen Staatsanleihen aus, sondern wird von vielen Marktbeobachtern auch ein langfristiges Phänomen betrachtet. </p><p style="text-align: justify;">Doch unabhängig davon, ob die Entwicklung der amerikanischen Staatsfinanzen tatsächlich so düster ist, wie von "<b><i>Deficit Hawks</i></b>" interpretiert wird, sprechen die pessimistischsten Anleger von der langfristigen Gefahr einer "<b>fiskalischen Dominanz</b>":</p><p style="text-align: justify;">Das heisst, dass die Zinssätze schließlich mit dem Ziel festgelegt werden sollten, die Schuldendienst-Kosten der Regierung zu kontrollieren und nicht die Inflation. </p><p style="text-align: justify;">Unabhängig von ihrer Ursache geben die Bewegungen an den amerikanischen Anleihemärkten den Takt in anderen Ländern vor. Höhere Zinssätze in Amerika treiben den Dollar in die Höhe, was andere Zentralbanken dazu veranlasst, die Geldpolitik zu straffen, um eine Inflation durch teurere Importe zu vermeiden. Und die <b>Laufzeitprämien korrelieren</b> weltweit, aufgrund der Mobilität des Kapitals.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtix-iXPH4tMK75Ndlw0D9He-vWoNjIOjt59HUlv11R09vZGGNFZnVWHnTeIESPlfdME5uk9IPbA3st8zGFnYKB9676IoG7vjYNz9VQvPw-8P3QXGY607ThjB2xpIH-2Jmdt2uqZpntKdJcl1Yk1YT-D0N7syYAM6JC4eEkIk-R1tH0m9uX0JjarVqAvo/s636/10y%20UST%20real%20yield%20chart%20WSJ,%20Oct%2005,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="414" data-original-width="636" height="260" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtix-iXPH4tMK75Ndlw0D9He-vWoNjIOjt59HUlv11R09vZGGNFZnVWHnTeIESPlfdME5uk9IPbA3st8zGFnYKB9676IoG7vjYNz9VQvPw-8P3QXGY607ThjB2xpIH-2Jmdt2uqZpntKdJcl1Yk1YT-D0N7syYAM6JC4eEkIk-R1tH0m9uX0JjarVqAvo/w400-h260/10y%20UST%20real%20yield%20chart%20WSJ,%20Oct%2005,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren: die reale Rendite, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/23fpbnmk">WSJ</a>, Oct 05, 2023</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Aufgrund dieser “<b>Spillover</b>”-Effekte sind die Zinssätze in der Eurozone in den letzten Wochen ebenfalls gestiegen, auch wenn die wirtschaftliche Situation eine andere ist. Umfragen zufolge befindet sich der Euroraum bereits in einer Rezession. In der gesamten Zone sind die Haushaltsdefizite geringer, und die Europäische Kommission berät darüber, wie die Staatsausgaben gesenkt werden können.</p><p style="text-align: justify;">Es ist eine Binsenwahrheit, dass fiskalische Stützungsmaßnahmen ("<i>fiscal support</i>") und <b>Defizite in Rezessionen</b> erhöht werden, um eine schwächelnde Wirtschaft abzufedern.</p><p style="text-align: justify;">Doch die Evidenz legt nahe, weiterhin davon auszugehen, dass die fiskalische Veranlagung der europäischen Behörden darauf ausgerichtet ist, ihre fiskalischen Zwänge zu verschärfen. Die Priorität m.a.W. scheint der <b>Haushaltsdisziplin</b> gegenüber dem Wirtschaftswachstum, der Beschäftigung und den Investitionen den Vorzug zu geben.</p><p style="text-align: justify;">Bemerkenswert ist in diesem Kontext, zu beobachten, wie das Gerede von sog. "<a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2010/08/austerians-und-bond-vigilantes-ein.html ">Bond Vigilantes</a>" erneut die Runde macht.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkUYSdQ1xVzn5rRWBSI-oZjJB32KWk40akdFE-AH9M1wyIM9SHiIhhiIYpn6fz_ZqEiCbx8waYbN5SFL70UCEl7dT_OGZUKHFOq_hSXrF_lbUxu7ZLJBPEfHmUnph5icri1Mzh4ZY5-ZjXQtv2Sj59IPPX65ssVdsvZBwSyZVkfhhj0BTg7XqXrfwB8F8/s696/market%20pricing%20of%20Fed%20moves,%20chart%20Bloomberg,%20Oct%2006,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="427" data-original-width="696" height="245" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkUYSdQ1xVzn5rRWBSI-oZjJB32KWk40akdFE-AH9M1wyIM9SHiIhhiIYpn6fz_ZqEiCbx8waYbN5SFL70UCEl7dT_OGZUKHFOq_hSXrF_lbUxu7ZLJBPEfHmUnph5icri1Mzh4ZY5-ZjXQtv2Sj59IPPX65ssVdsvZBwSyZVkfhhj0BTg7XqXrfwB8F8/w400-h245/market%20pricing%20of%20Fed%20moves,%20chart%20Bloomberg,%20Oct%2006,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Fed Funds Rate Futures: Die Marktbewertung von Leitzinsänderungen der Fed, <i>Graph</i>: Bloomberg TV, Oct 06, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Es war <b>Ed Yardeni</b>, der den Begriff in den 1980er Jahren geprägt hatte, um diejenigen Investoren zu beschreiben, die die US-Staatsanleihen abstossen würden, wenn sie das "Vertrauen" in die Geld- und Fiskal-Politik verlören.</p><p style="text-align: justify;">Der Präsident von Yardeni Research, der Analysen und Empfehlungen zu globalen Anlagestrategien und Vermögensallokationen für viele der weltweit führenden institutionellen Investoren, liefert, schreibt in der <a href="https://tinyurl.com/yd7d6c8d ">Freitagsausgabe von FT</a>, dass die "Bond Vigilantes" zurück sind. Die Begründung: "Die Ausgabenexplosion im Rahmen der Bidenomics."</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote>"Da die Ursache des Problems in einer verschwenderischen Finanzpolitik liegt, müsste die Regierung ihre Ausgaben kürzen und die Steuern erhöhen, um die Wächter der Anleihen zu besänftigen, was die Rezession noch verschärfen würde."</blockquote><p></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Auch <b>Stephen D. King</b> führt in seinem <a href="https://yalebooks.co.uk/book/9780300270471/we-need-to-talk-about-inflation/ ">neu erschienen Buch</a> ("<i>We Need to Talk about Inflation</i>") die "<b>Bond Vigilante</b>s" als Begründung an, um gegen die <i>QE-Politik</i> der Zentralbanken und die <i>expansive</i> <i>Fiskalpolitik</i> in Krisenzeiten als "inflationär" zu protestieren.</p><p style="text-align: justify;">Auch der ehemalige Chefökonom (von 1998 bis 2015) der <i>HSBC Gruppe</i> in London bringt also das Argument von "<b>Vertrauen</b>" vor. </p><p style="text-align: justify;">Die Stichworte "Bond Vigilantes" und "Confidence Fairy" wecken ohne Zweifel Erinnerungen an die Debatte um die fehlgeleitete <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2012/11/warum-angriffslustige-bond-vigilantes.html">Doktrin von expansiver Austerität</a> vor rund 12 Jahren.</p><p style="text-align: justify;">Es ist vor diesem Hintergrund schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, als ob es bei dem gegenwärtigen "<i>overtightening</i>" der Geldpolitik vielmehr darum ginge, um die "<b>fiskalische Dominanz</b>" aus dem Weg zu räumen.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3PXgbjxAHlTHQuXY2I5VWNnC2QtD7pMON754jKn_F_Twg_KhuHkVVPseomuLhJwrVRaZpV-VrbCXk62_E0moNr-Qg2ugObJJd5zHVJRic7WExPJLaZI6WffymiSZlc0kSlgb9JcJIeTGSJbhZLbJkm6_mMQgHWC21MEMK8UWQA7hy6v6UMZJOF9GEnSI/s1630/inflation%20is%20still%20decelerating,%20chart%20JPMorgan,%20Oct%2007,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1270" data-original-width="1630" height="311" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3PXgbjxAHlTHQuXY2I5VWNnC2QtD7pMON754jKn_F_Twg_KhuHkVVPseomuLhJwrVRaZpV-VrbCXk62_E0moNr-Qg2ugObJJd5zHVJRic7WExPJLaZI6WffymiSZlc0kSlgb9JcJIeTGSJbhZLbJkm6_mMQgHWC21MEMK8UWQA7hy6v6UMZJOF9GEnSI/w400-h311/inflation%20is%20still%20decelerating,%20chart%20JPMorgan,%20Oct%2007,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">US Inflation setzt den Rückfall fort, <i>Graph</i>: JPMorgan, Oct 06, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-75417485373867463552023-09-29T18:09:00.004+02:002023-09-29T18:09:50.283+02:00US Treasury Basis Trade<p style="text-align: justify;">Die schulden-finanzierte Wette auf US-Staatsanleihen</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Die Bank of England (<b>BoE</b>), die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (<b>BIZ</b>) und die US-Notenbank (<b>Fed</b>) haben neulich auf die Arbitrage-Strategien für Staatsanleihen bzw. Futures und auf die damit verbundenen Risiken hingewiesen, wie <a href="https://www.ft.com/content/c7c93595-6cd1-4714-9ad5-01aa47b1bf5d?segmentId=114a04fe-353d-37db-f705-204c9a0a157b ">FTAlphaville</a> zusammenfassend berichtet hat.</p><p style="text-align: justify;">Beim so genannten <b>Basis-Trade </b>werden zwei sehr ähnliche Schuldtitel-Preise gegeneinander ausgespielt - Verkauf von Futures und Kauf von Anleihen - und aus der geringen Differenz zwischen beiden mit geliehenem Geld Gewinne herausgeholt.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghHwMcnKFr-l0LBm5A90Af-SLnRt8GffbRW1bFXmy24qdqB5OCAS56B065v51oYc_ZPbBmI8Jg3Ol1px6WMsr5e8VhfH7L6ucgdTcbValxNVDZf6opOmEvDpiCVV1RuxXr98UYy74AsQJ94KvpfLKf_-yHvI-SMRaIcBPU_EoZXGFHNWZCddO8n6h0TM8/s880/How%20the%20basis%20trade%20works,%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="880" data-original-width="627" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEghHwMcnKFr-l0LBm5A90Af-SLnRt8GffbRW1bFXmy24qdqB5OCAS56B065v51oYc_ZPbBmI8Jg3Ol1px6WMsr5e8VhfH7L6ucgdTcbValxNVDZf6opOmEvDpiCVV1RuxXr98UYy74AsQJ94KvpfLKf_-yHvI-SMRaIcBPU_EoZXGFHNWZCddO8n6h0TM8/w285-h400/How%20the%20basis%20trade%20works,%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" width="285" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wie der Basis Trade funktioniert, <i>Graph</i>: <i>FT</i>, Sept 26, 2023</td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;">Das Ausmaß des Basishandels ist schwer zu bestimmen. Selbst die Fed verfügt nicht über genaue Daten. </p><p style="text-align: justify;">Was feststeht ist, dass Hedge-Fonds und Hochgeschwindigkeits-Händler, die <b>weniger transparent</b> und <b>weniger streng reguliert</b> sind als Banken, derzeit eine wichtige Rolle spielen, indem sie Anleihen kaufen und die Preise für andere Anleger festlegen, teilweise durch den Basis Trade.</p><p style="text-align: justify;">Nach Angaben der <i>Commodity Futures Trading Commission</i> (<b>CFTC</b>) erreichten die Short-Positionen der <b>Leveraged Funds</b> in den liquidesten Terminkontrakten Ende August ein Allzeit-Hoch von fast 900 Mrd. USD. </p><p style="text-align: justify;">Selbst wenn nicht alles davon für den Basis Trade verwendet wird, hat die Fed unterstrichen, dass diese Strategie ein "<a href="https://www.ft.com/content/a8348e2a-a90f-474c-baa6-8c2eb0e263c2">Finanzstabilitätsrisiko</a>" darstellt, während die BIZ sagte, dass sie das Potenzial hat, den Handel mit US Staatsanleihen zu stören. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2lbsqtEItLVP-ScbBhuss-HyTFzRGxFBzrdytoZ-AP1xvk79hFL2qonoEnj0Kq1ua_qixkDycFeRnW-EB9mKx6ZHneH4qk9a5caRGSf5zF93BAVPiGKOsWucpLIxBWGusLL0yv7gMDLtgCk8l9o3sdgTE018TFn_q3_Z8x-6ZdcnGg1guiMm8TQEWl-s/s785/UST%20basis%20trade%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="531" data-original-width="785" height="270" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh2lbsqtEItLVP-ScbBhuss-HyTFzRGxFBzrdytoZ-AP1xvk79hFL2qonoEnj0Kq1ua_qixkDycFeRnW-EB9mKx6ZHneH4qk9a5caRGSf5zF93BAVPiGKOsWucpLIxBWGusLL0yv7gMDLtgCk8l9o3sdgTE018TFn_q3_Z8x-6ZdcnGg1guiMm8TQEWl-s/w400-h270/UST%20basis%20trade%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Der Gesamtwert der marktfähigen Staatsanleihen, <i>Graph</i>: <a href="https://www.ft.com/content/a8348e2a-a90f-474c-baa6-8c2eb0e263c2 ">FT</a>, Sept 26, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Nach dem die Fed die Zinssätze angehoben hat, haben die Basisgeschäfte an <b>Popularität</b> gewonnen. Die Nachfrage von Vermögensverwaltern, die sich Renditen sichern wollen, sind in jüngster Zeit am Futures-Markt wesentlich gestiegen.</p><p style="text-align: justify;">Beim <b>Basisgeschäft</b> wird die Preislücke (“<i>spread</i>”) zwischen Treasury-Futures, die den Spekulanten zum Kauf zu einem bestimmten Preis an einem zukünftigen Datum verpflichten, und Anleihen am Spot-Markt (“<i>cash bond</i>”) ausgenutzt. </p><p style="text-align: justify;">Hedge-Fonds <b>verkaufen</b> die Futures und <b>kaufen </b>die Anleihen per Kassa, die sie bei Fälligkeit des Futures-Kontrakts an die Gegenpartei liefern können.</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6_diGHpROkdaWL7vTPpcz44ndXGvhUKyqNzeZzd67GKwUWRubp7IJ08MiAtHDl7SiNR3pcGymbm4rNq0s8uu4pcf9Wgy6rbkBFIpTfc2b0UXizT0D3oT6BduLB8ljG6LRKbQXocFmzeCIKJpGpeWce517bnDaAF8M27j_mFkVZ6hb404E8u-8tFqVCyU/s700/6m%20T%20bills%20vs%20S&P%20500%20earnings%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2027,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="406" data-original-width="700" height="233" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj6_diGHpROkdaWL7vTPpcz44ndXGvhUKyqNzeZzd67GKwUWRubp7IJ08MiAtHDl7SiNR3pcGymbm4rNq0s8uu4pcf9Wgy6rbkBFIpTfc2b0UXizT0D3oT6BduLB8ljG6LRKbQXocFmzeCIKJpGpeWce517bnDaAF8M27j_mFkVZ6hb404E8u-8tFqVCyU/w400-h233/6m%20T%20bills%20vs%20S&P%20500%20earnings%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2027,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Derzeit rentieren 6-monatige UST-Bills mit etwa 5,5 %, dem höchsten Stand seit 2001, verglichen mit der Gewinnrendite des S&P 500 von etwa 4,7 %. Das ist der größte Vorteil, den Bargeld gegenüber Aktien seit 2000 genossen hat, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/32u88r27 ">Bloomberg</a>, Sept 27, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Der Unterschied zwischen den Preisen von UST-Anleihen und Futures ist gering, oft nur ein paar Bruchteile eines Prozentpunktes, so dass die Rendite sehr gering ist. Doch <b>Hedge-Fonds</b> können ihre Wetten darauf, dass sich die Lücke (“<i>spread</i>”) schließen wird, durch den Einsatz von geliehenem Geld (“<i>leverage</i>”) zur Finanzierung des Handels noch vergrößern.</p><p style="text-align: justify;">Da Schatzanleihen als die hochwertigsten Sicherheiten (“<i>collateral</i>”) gelten, sind die <i>Prime-Brokerage-</i>Firmen der großen Wall-Street-Banken gerne bereit, sie zu beleihen, und zwar oft zum vollen Nennwert und nicht mit einem leichten Abschlag. </p><p style="text-align: justify;">Auf dem <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2016/01/das-reverse-repo-geschaft-der-fed-im.html">Repo-Markt</a> - der kurzfristigen Kreditvergabe, die einen Großteil des Handels mit Schatzpapieren ermöglicht - müssen Hedge-Fonds nur geringe Barbeträge gegen ihre Kreditlinien aufbringen, wobei sie manchmal einen Hebel von mehr als dem Hundertfachen einsetzen. </p><p style="text-align: justify;">Die Argumente für Aktien gegenüber Anleihen werden immer weniger:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXsePOLLrvBmCzfj2CbBP82DQQixxjko_shHCqo1J3yn2AsWPOCKrYDbQXPLbwAeyVMiz6vmRFdwKa_p7w-y8D3kbvtnS1QmU-JbQtyUnCucf_73ep7N80gZKEliw3csh4ypHTAuYQ4ZJZ6vh4vs3rVLlC93vHP5lSwYdp1xDhhhHqCwmzeaEsxHIcwBM/s760/diminishing%20case%20for%20equities,%20chart%20Reuters,%20Sept%2027,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="538" data-original-width="760" height="284" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXsePOLLrvBmCzfj2CbBP82DQQixxjko_shHCqo1J3yn2AsWPOCKrYDbQXPLbwAeyVMiz6vmRFdwKa_p7w-y8D3kbvtnS1QmU-JbQtyUnCucf_73ep7N80gZKEliw3csh4ypHTAuYQ4ZJZ6vh4vs3rVLlC93vHP5lSwYdp1xDhhhHqCwmzeaEsxHIcwBM/w400-h284/diminishing%20case%20for%20equities,%20chart%20Reuters,%20Sept%2027,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die 10-jährigen UST-Renditen erreichten am Dienstag mit 4,56 % ein weiteres 16-Jahres-Hoch, bevor sie am Mittwoch etwas zurückgingen, während die 10-jährigen Realrenditen mit 2,24 % einen 14-Jahres-Höchststand erreichten, <i>Graph:</i> <a href=" https://tinyurl.com/35jenpjx ">Reuters</a>, Sept 27, 2023.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Was ist mit den <b>Risiken</b>? </p><p style="text-align: justify;">Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der Handel aus dem Ruder laufen kann, wie die Fed und die Regulierungsbehörden befürchten.</p><p style="text-align: justify;">Eine davon ist, dass die Banken in Momenten von Marktstress vor dem Risiko zurückschrecken und die <b>Hebelwirkung</b>, die sie den Fonds zugestehen, einschränken oder die Kosten für die kurzfristige Kreditvergabe in die Höhe treiben können.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiXbquzgb9p-3uhS0rC4hyphenhyphenGpkulaP5qhAY2nLHfqDzuVUl32PNQp3NSrLjZXp6QuPcp_sYDKeuzWblynmKKqkGcToqi-upfg_9r2d3626fjvLy95BvNun7abk6jco47JPoREABjPbbluj350-naK6atGtl9ViFkCM8ImwS2Du_mhZa8nDRpwm7BA9JER-U/s622/asset%20managers%20have%20increased%20their%20long%20positions%20in%20UST,%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="533" data-original-width="622" height="343" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiXbquzgb9p-3uhS0rC4hyphenhyphenGpkulaP5qhAY2nLHfqDzuVUl32PNQp3NSrLjZXp6QuPcp_sYDKeuzWblynmKKqkGcToqi-upfg_9r2d3626fjvLy95BvNun7abk6jco47JPoREABjPbbluj350-naK6atGtl9ViFkCM8ImwS2Du_mhZa8nDRpwm7BA9JER-U/w400-h343/asset%20managers%20have%20increased%20their%20long%20positions%20in%20UST,%20chart%20FT,%20Sept%2026,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Während die Vermögensverwalter ihre Long-Positionen in UST aufstocken, stürzen sich die Hedge-Fonds auf die Short-Seite des Handels, <i>Graph</i>: <a href="https://www.ft.com/content/a8348e2a-a90f-474c-baa6-8c2eb0e263c2 ">FT</a>, Sept 26, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Ein weiterer Grund ist, dass die <b>Clearingstellen</b>, die den Handel mit Futures erleichtern, die Höhe der Sicherheiten, die sie für eine Handelsposition verlangen, erhöhen können. </p><p style="text-align: justify;">Zur Erinnerung: Dies geschah, als die <b>Silicon Valley Bank</b> im März zusammenbrach und die Furcht vor einer Ansteckung einen raschen Anstieg der Nachfrage nach sicheren US-Staatsanleihen auslöste. Daraufhin erhöhte <b>CME Clearing</b> die Margen für 10-jährige Treasury-Bonds-Futures um 15%.</p><p style="text-align: justify;">Beides macht den Handel weniger profitabel und stellt den <b>Hedge-Fonds</b> vor die Wahl: den Handel zu höheren Kosten aufrechtzuerhalten oder ihn rückgängig zu machen, was sich auf die breiteren Märkte auswirken kann. </p><p style="text-align: justify;">All diese Strategien sind einem erheblichen Risiko ausgesetzt, wenn sich die <b>Liquidität</b> verschlechtert.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-41516100229616202562023-09-24T08:59:00.004+02:002023-09-24T09:02:12.686+02:00Money for Beginners<p style="text-align: justify;">Book Review – Buchbesprechung</p><p style="text-align: justify;"><b>L Randall Wray</b>: <i>Money for Beginners</i> – An Illustrated Guide, <a href="https://www.politybooks.com/bookdetail?book_slug=money-for-beginners-an-illustrated-guide--9781509554607">Polity Press</a>, 2023, Cambridge, UK.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-YB6HIY8KKySO-YsiplW4bqIricYfXJzwqzZSpQCbyHD-T40TmhSgy7t5MnkyQqOjZpzDQaeoWlzLjpuwOmlRpXKlf556BltxiIDmCuuEzLML0TwDnnuoY8AWsCHge5luUL-_9FK5XM6f7Xj7GWelC--ThpIl3rkI099dtxf1TFeMhtS1tXi_kav9IP4/s4032/Money%20for%20Beginners,%20Prof.%20Wraz%C2%B4y,%20Polity%20Books,%20Sept%2022,%202023.JPG" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="4032" data-original-width="3024" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj-YB6HIY8KKySO-YsiplW4bqIricYfXJzwqzZSpQCbyHD-T40TmhSgy7t5MnkyQqOjZpzDQaeoWlzLjpuwOmlRpXKlf556BltxiIDmCuuEzLML0TwDnnuoY8AWsCHge5luUL-_9FK5XM6f7Xj7GWelC--ThpIl3rkI099dtxf1TFeMhtS1tXi_kav9IP4/w300-h400/Money%20for%20Beginners,%20Prof.%20Wraz%C2%B4y,%20Polity%20Books,%20Sept%2022,%202023.JPG" width="300" /></a></div><p style="text-align: justify;">Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gilt als das "<b>Goldene Zeitalter des Kapitalismus</b>" (der Begriff war von E<i>ric Hobsbawn</i> geprägt), nicht nur für die reichen Länder, sondern auch für die Entwicklungsländer, eine Periode des hohen Produktivitätswachstums und des sozialen Ausgleichs: eine Allianz zwischen dem Faktor <b>Arbeit</b> und dem Faktor <b>Kapital</b>, sozusagen.</p><p style="text-align: justify;">Der <b>Goldstandard</b> war durch das sog. <i>Bretton-Woods-Systems </i>ersetzt. Und die vorherrschende Vorstellung war von der Geistesstärke geleitet, sich mit Themen wie Ungleichheit, Rassismus und Diskriminierung von Farbigen, Frauen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen auseinanderzusetzen.</p><p style="text-align: justify;">Doch es kam zu einem Wandel in den <b>1980er Jahren</b>. </p><p style="text-align: justify;">Eine <a href="https://acemaxx-analytics-dispinar.blogspot.com/2022/02/angebotspolitik-arbeitskrafteangebot.html">angebotsorientierte</a> Wirtschaftstheorie, welche staatlichen Konjunkturprogrammen und Investitionen widerspricht, hat die Oberhand gewonnen. </p><p style="text-align: justify;">In der Hauptsache wurde eine Reihe von radikalen Massnahmen (wirtschaftlich und politisch) von <b>Ronald Reagan</b> in den USA und <b>Margaret Thatcher</b> in Grossbritannien ergriffen und weiter vorangetrieben, wie z.B.</p><span><a name='more'></a></span><blockquote><p style="text-align: justify;"><br />Deregulierung (mehr Handlungsraum für die Finanzindustrie), </p><p style="text-align: justify;">Steuersenkungen (für Unternehmen und Reiche), </p><p style="text-align: justify;">Arbeitsmarktreformen, bekannt auch als “Flexibilisierung des Arbeitsmarktes”, d.h. “<i>hire-and-fire</i>” Ansatz und v.a. Lohnunterdrückung,</p><p style="text-align: justify;">Vorrang der Sicherung von Preisniveau-Stabilität (vor der Vollbeschäftigung, wohl-gemerkt, Stichwort: "<i>Phillips Curve</i>”, “<i>Laffer Curve</i>” usw.).</p><p style="text-align: justify;"></p></blockquote><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Bemerkenswert ist zudem, dass der Aufstieg des <b>neoliberalen</b> Wirtschaftskonzepts aus einer tiefgreifenden, ökonomischen Krise der frühen <b>1970er Jahre</b> ("<i>Ölembargo</i>") entstanden war.</p><p style="text-align: justify;">Das Hauptanliegen wurde dabei darauf gerichtet, <b>die Rolle des Staates</b> in der Wirtschaft nach und nach zu verringern. Der <b>Marktfundamentalismus</b> hat damit das Augenmerk im Wesentlichen auf “<i>Wall Street</i>” gelegt, dem Irrglauben folgend, dass das Geld eine knappe Ressource sei. </p><p style="text-align: justify;">Und so blieb “<i>Main Street</i>” auf der Strecke.</p><p style="text-align: justify;">Der ausschlaggebende Grund war im Besonderen die Befürchtung, dass dem Staat das Geld ausgehen und <b>Uncle Sams</b>' Schulden uns alle belasten würde.</p><p style="text-align: justify;">Dieses Buch zeigt vor diesem Hintergrund, dass es keinen Grund für Pessimismus gibt. Der Staat (mit der eigenen Landeswährung) hat die souveräne Macht, alles auszugeben, was nötig ist, um wieder auf den Weg des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts zu gelangen.</p><p style="text-align: justify;">Der Staat muss Geld ausgeben, bevor wir, die Steuerzahler, damit Steuern zahlen können. Der Staat gibt also keine Steuereinnahmen aus. Zunächst kommen <b>Investitionen</b> und dann das <b>Sparen</b>, nicht umgekehrt.</p><p style="text-align: justify;">Die Wahrheit ist, dass der Staat politischen Zwängen unterworfen ist: </p><p style="text-align: justify;">Er ist mit <i>Ressourcen</i>-Beschränkungen konfrontiert. Er ist technologischen Beschränkungen ausgesetzt. Aber er kann und darf nicht mit finanziellen Zwängen konfrontiert werden, erklärt der <a href="https://www.levyinstitute.org/scholars/l-randall-wray">Autor,</a> under anderem mit Hinweisen auf <b>Hyman Minsky</b> and <b>John Maynard Keynes</b>.</p><p style="text-align: justify;">Wenn wir über das technische Know-how und die Mittel verfügen, können wir es uns immer leisten, diese Mittel und dieses Know-how zu nutzen. “<i>Erschwinglichkeit</i>” ist nicht das Problem, wenn es um die Finanzen des Staates geht.</p><p style="text-align: justify;">Die potenzielle Beschränkung der Staatsausgaben ist die <b>Inflation</b>, nicht die Finanzen. Geld ist immer und überall <b>eine Schuld seines Emittenten.</b></p><p style="text-align: justify;">Der an der <i>University of Missouri-Kansas City</i> lehrende <a href="https://www.politybooks.com/author-books?author_slug=l-randall-wray">Wirtschaftsprofessor </a>zeigt weiter auf, in wiefern die "<i>Laissez-faire</i>" Politik, die die Gesellschaft in den Dienst der Wirtschaft stellt, für die jüngsten Finanz-Krisen verantwortlich ist.</p><p style="text-align: justify;">Für alle, v.a. Laien, die genau verstehen wollen, was <b>Geld</b> ist und welche Formen es hat, ist dies ein erfrischendes <a href="https://www.ineteconomics.org/research/experts/lrwray">Buch</a>, ein “<i>must-read</i>”.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-1183137617179695862023-09-17T09:30:00.000+02:002023-09-17T09:30:02.465+02:00Industriepolitik und Beschäftigung<p style="text-align: justify;">Industrial Policy and Employment - Crowding-out versus Crowding-in</p><p style="text-align: justify;">"<i>Crowding-in</i>" und "<i>Crowding-ou</i>t" sind zwei Begriffe aus der Wirtschaftswissenschaft, die das Verhältnis zwischen <b>Staatsausgaben</b> und Ausgaben des privaten Sektors beschreiben, insbesondere im Zusammenhang mit der <b>Fiskal</b>-Politik und ihren Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft.</p><p style="text-align: justify;"><i>"Crowding-out"</i> bedeutet, dass staatliche Kreditaufnahme und Ausgaben mit Aktivitäten des privaten Sektors konkurrieren und diese verdrängen können, was zu einem geringeren Wirtschaftswachstum als erwartet führen kann.</p><p style="text-align: justify;">Das bezieht sich auf eine Situation, in der ein Anstieg der <b>Staatsausgaben</b> zu einem Rückgang der Ausgaben des privaten Sektors führt. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjawwzgIa9lgf7l06Tx5mLgTCDf6KBzEtdDoZPpqRklv2lq9HbVkFyshThoXiDy4gHq113DRT8mX-zvQI6ba5h2n724mvbs6Md6FeI7gmJa_A5UyOMppAYEcfZ4VSVK1SDk_a_rA4iwCvUF_PsadC3_az9UBf0NH2sf5-PBEotjy1w7sCNgIsCOv8pCMvI/s1305/CAPEX,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2011,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="751" data-original-width="1305" height="230" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjawwzgIa9lgf7l06Tx5mLgTCDf6KBzEtdDoZPpqRklv2lq9HbVkFyshThoXiDy4gHq113DRT8mX-zvQI6ba5h2n724mvbs6Md6FeI7gmJa_A5UyOMppAYEcfZ4VSVK1SDk_a_rA4iwCvUF_PsadC3_az9UBf0NH2sf5-PBEotjy1w7sCNgIsCOv8pCMvI/w400-h230/CAPEX,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2011,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Prognosen für die Investitionsausgaben (“capex”) der S&P 500-Unternehmen bewegen sich auf einem Rekordniveau, und die Gewinnschätzungen sind sehr positiv. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen ihre Pläne in die Tat umsetzen werden, <i>Graph:</i> <a href=" https://tinyurl.com/yvvjfawj ">Bloomberg</a>, Sept 11, 2023</td></tr></tbody></table><br /><span><a name='more'></a></span><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Wenn der Staat seine Ausgaben erhöht, muss er unter Umständen durch die Ausgabe von Anleihen Geld aufnehmen. Diese <b>Kreditaufnahme</b> kann zum Beispiel die Aktivitäten des <b>privaten Sektors </b>verdrängen:</p><p style="text-align: justify;">Das bedeutet, dass eine erhöhte staatliche Kreditaufnahme die Zinssätze auf den Finanzmärkten in die Höhe treiben kann, so dass es für Unternehmen und Privatpersonen teurer wird, Geld für Investitionen oder Konsum auszuleihen.</p><p style="text-align: justify;">Höhere Zinssätze können zu einem Rückgang der <b>Unternehmensinvestitionen</b> führen, da es teurer wird, neue Projekte oder Expansionen zu finanzieren.</p><p style="text-align: justify;">Soweit zur Theorie.</p><p style="text-align: justify;">Wie sieht es aber aktuell in der Praxis aus?</p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhqTdUME-mwJQci0xFpkDTWIQmHythkdKXNeGxUSRDEvF53tEqJPI7lkgG6oUa4LUeMHtI-EWrzupbxMEA07rDlzgke5JIycoy8nWxu7CNch7NIPBhJOpE6z_YshJ24bro0jzRbNoX9m-JT5HU1nyaeFTW50I2kUy-RxvMGpRqm4EncvMWOZy2Fryng9nA/s664/corporate%20profit%20margin,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2010,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="388" data-original-width="664" height="234" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhqTdUME-mwJQci0xFpkDTWIQmHythkdKXNeGxUSRDEvF53tEqJPI7lkgG6oUa4LUeMHtI-EWrzupbxMEA07rDlzgke5JIycoy8nWxu7CNch7NIPBhJOpE6z_YshJ24bro0jzRbNoX9m-JT5HU1nyaeFTW50I2kUy-RxvMGpRqm4EncvMWOZy2Fryng9nA/w400-h234/corporate%20profit%20margin,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2010,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die US-Unternehmensgewinne steigen wieder, nachdem sie vier Quartale in Folge rückläufig waren; die Nachsteuer-Gewinne von Nicht-Finanzunternehmen stiegen im 2Q2023 um 4,5%, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/mpzhzybx">Bloomberg,</a> Sept 11, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"> </p><p style="text-align: justify;">Dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr so gut dasteht, ist zum Teil der amerikanischen Regierungspolitik zu verdanken, die sich auf die Wiederbelebung des industriellen Herzschlags Amerikas konzentriert - </p><p style="text-align: justify;"></p><blockquote><p style="text-align: justify;">der Infrastructure Investment and Jobs Act (IIJA) von 2021, </p><p style="text-align: justify;">der Inflation Reduction Act (IRA) von 2022 und der CHIPS and </p><p style="text-align: justify;">Science Act (CHIPS) von 2022 </p></blockquote><p style="text-align: justify;"></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">enthalten zusammen fast <b>2,4 Billionen Dollar</b> an Finanzmitteln.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEif_CD8FHI2009ybALmeIQEsQ1ZKVJNO4djBLU_UFdvPw5et7qy_W43fENSnkM2p8dn-OJ6XAcXzgmBm9qwhiCtbulIVD69fCTMOeQwJY-qMDBoHjQJTDlJcNCBEROhlJsLnNrLgdmdWybgsCo--QMcIP1s2mCu4NcXaGIk4r2ERvSF2N98He9sOEispu4/s1990/capex%20spending,%20chart%20Apollo,%20Sept%2012,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1278" data-original-width="1990" height="258" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEif_CD8FHI2009ybALmeIQEsQ1ZKVJNO4djBLU_UFdvPw5et7qy_W43fENSnkM2p8dn-OJ6XAcXzgmBm9qwhiCtbulIVD69fCTMOeQwJY-qMDBoHjQJTDlJcNCBEROhlJsLnNrLgdmdWybgsCo--QMcIP1s2mCu4NcXaGIk4r2ERvSF2N98He9sOEispu4/w400-h258/capex%20spending,%20chart%20Apollo,%20Sept%2012,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><p style="text-align: center;">Monetary Austerity führt zum Rückgang von Capex, <i>Graph</i>: Torsten Sløk, Apollo Global, Sept 12, 2023</p><p style="text-align: center;"><br /></p></td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">In Verbindung mit der fortlaufenden Verlagerung (“<i>re-shoring</i>”) von Produktionsstandorten und Investitionen in die Energiewende schlägt sich dies nun in echten Unternehmensausgaben für Infrastruktur, <b>KI</b> (“künstliche Intelligenz”) und Ähnliches nieder, wie Madison Faller von JPMorgan AM beschreibt.</p><p style="text-align: justify;">Bemerkenswert ist, zu beobachten, dass zum Abschluss der Gewinnsaison für das 2. Quartal 2023 <b>über</b> <b>60%</b> der S&P 500-Unternehmen ihre Investitionen im letzten Jahr <b>erhöht</b> haben. </p><p style="text-align: justify;">Mit Fug und Recht lässt sich daher sagen, dass eine Erhöhung der Staatsausgaben im gegenwärtigen Marktumfeld zusätzliche Ausgaben des privaten Sektors <b>angeregt</b> hat.</p><p style="text-align: justify;">Wenn der Staat seine Ausgaben für Infrastrukturprojekte, Bildung oder andere Initiativen erhöht, kann dies positive <i>spillover</i>-Effekte auf den privaten Sektor entfalten.</p><p style="text-align: justify;">Mit anderen Worten haben wir heute mit “<i>crowding-in</i>” zu tun. Die vielfach befürchtete und zum Teil heraufbeschworene “<i>crowding-out</i>” ist nicht aufgetreten.</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFDApdtSqMoQmvdVR3prIQexaiHX4oA_7GMdTDOGP5vTt-8dFLs6SxoF-UnCvYveuKR-UquLVlqzB5-n_T9isKZPfoCANs_1nfBh8M7u2c5bCWuUlYg9vHoabOVGPMNkU6NJHicmBjOh9Ed2kY6tdZgEgu7qbS9Squhutp16inSTW2jEcAexq57PdFvw8/s2142/hiring,%20chart%20Apollo,%20Sept%2012,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1250" data-original-width="2142" height="234" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFDApdtSqMoQmvdVR3prIQexaiHX4oA_7GMdTDOGP5vTt-8dFLs6SxoF-UnCvYveuKR-UquLVlqzB5-n_T9isKZPfoCANs_1nfBh8M7u2c5bCWuUlYg9vHoabOVGPMNkU6NJHicmBjOh9Ed2kY6tdZgEgu7qbS9Squhutp16inSTW2jEcAexq57PdFvw8/w400-h234/hiring,%20chart%20Apollo,%20Sept%2012,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die fortschreitende Straffung der Geldpolitik löst einen Rückgang von Investitionsausgaben und der Beschäftigung aus, <i>Graph</i>: Torsten Sløk, Apollo Global, Sept 12, 2023.</td></tr></tbody></table><br /><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;">Höhere Staatsausgaben können zu mehr Beschäftigung und Einkommen führen, was wiederum die Verbraucherausgaben und die Unternehmensinvestitionen ankurbelt.</p><p style="text-align: justify;">Der heute als “fest” (also nicht locker) bezeichnete <b>Arbeitsmarkt</b> ist sicherlich hauptsächlich auf die <b>Industrie-Politik</b> der Biden-Administration zurückzuführen.</p><p style="text-align: justify;">Es ist also nicht korrekt, jedes Mal, wenn der Staat seine Ausgaben erhöht, vorschnell den Teufel an die Wand zu malen, weil damit “<i>crowding-out</i>” einhergehen würde.</p><p style="text-align: justify;">Ob es zu einem <i>crowding-in</i> oder <i>crowding-out</i> kommt, hängt von verschiedenen wirtschaftlichen Faktoren ab, unter anderem von der aktuellen Wirtschaftslage, der Effektivität der Staatsausgaben und der Reaktion der Akteure des privaten Sektors. </p><p style="text-align: justify;"><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrwcd-neuRrWghXcaUFTO90IG-2GB4FTYg7I6jNy9NxFpfgQ33wIHJbSftD4VkXdW94vpy0Ge3A5bSVen8P03OCrzWdWduxKOlgIAADoFOzbGqyXa9aVk9agfs3Jdb4SSf99866404mv_7yNufxNQDVxPu9bvz7VQhZoYO7vFeq091YYWX4wfHKZqTQi4/s747/global%20industrial%20production,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Sept%2014,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="422" data-original-width="747" height="226" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrwcd-neuRrWghXcaUFTO90IG-2GB4FTYg7I6jNy9NxFpfgQ33wIHJbSftD4VkXdW94vpy0Ge3A5bSVen8P03OCrzWdWduxKOlgIAADoFOzbGqyXa9aVk9agfs3Jdb4SSf99866404mv_7yNufxNQDVxPu9bvz7VQhZoYO7vFeq091YYWX4wfHKZqTQi4/w400-h226/global%20industrial%20production,%20chart%20Oxford%20Economics,%20Sept%2014,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Straffung der Geldpolitik hat die Nachfrage in Europa so belastet, dass die Industrieproduktion im zweiten Halbjahr 2023 voraussichtlich schrumpfen wird, während die drastische Umkehrung des Lagerhaltungs-Zyklus nach der Pandemie die Produktion von Vorleistungsgütern beeinträchtigt hat, <i>Graph</i>: Oxford Econmics, Sept 2023.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: justify;"><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-686528700264433416.post-43894841614126295762023-09-11T21:45:00.001+02:002023-09-11T21:45:22.891+02:00Onkel Sam muss seine Schulden nie zurückzahlen<p>Government’s Debt is Our Asset</p><p>Der aktuelle Hinweis von <b>Torsten Sløk</b>, <i>Apollo Global</i> darauf, dass 31% aller ausstehenden US-Staatsanleihen innerhalb von 12 Monaten fällig werden, hört sich wie eine latente Warnung vor Überschuldung (und/oder einer Zahlungsunfähigkeit) an.</p><p>Der Wink mit dem Zaunpfahl weckt aber zugleich Erinnerungen an:</p><p><br /></p><p></p><blockquote><p>ein Mythos wie der Staat kann zahlungsunfähig werden,</p><p>falsche Analogien wie der Staat ist wie ein Haushalt,</p><p>Erzählung von Gruselgeschichten wie die USA könnten wie Simbabwe werden, mit himmelhoher Inflation.</p><p></p></blockquote><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmg1kpxB3WxzIaJk_NhEu6pGdo1y57hziw2HQ_hSVegomjhAzKq5wpVKZNA_diWsP5i_4UZHoI0YYh-vCfdxTtrieiyED-JiYOVkKHW-W5cbiMAR74V7nV2D4LE5UmY4FnBOO2mgYNpO8QmPdGVZJwMhyfwcFW-v8nWLbLA6Le16wVZvCnwxsTPtFjjbM/s1322/Fed's%20debt%20holdings,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2008,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="785" data-original-width="1322" height="238" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmg1kpxB3WxzIaJk_NhEu6pGdo1y57hziw2HQ_hSVegomjhAzKq5wpVKZNA_diWsP5i_4UZHoI0YYh-vCfdxTtrieiyED-JiYOVkKHW-W5cbiMAR74V7nV2D4LE5UmY4FnBOO2mgYNpO8QmPdGVZJwMhyfwcFW-v8nWLbLA6Le16wVZvCnwxsTPtFjjbM/w400-h238/Fed's%20debt%20holdings,%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2008,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Seit Beginn des Abbaus ihrer aufgeblähten Bilanz im vergangenen Jahr hat die Fed nun rund 1 Billion Dollar ihrer Anleihebestände abgestoßen, <i>Graph</i>: <a href="https://tinyurl.com/kffnnrr8 ">Bloomberg</a>, Sept 08, 2023 </td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><span></span><span><a name='more'></a></span><p><br /></p><p style="text-align: justify;">PS: Und bisher haben <b>Geldmarktfonds</b> und andere Käufer die vielen US-Schuldverschreibungen, die Washington als wichtigen Teil seines erhöhten Finanzierungsbedarfs angeboten hat, gerne gekauft. </p><p style="text-align: justify;">Doch wir wissen, dass <b>Onkel Sam</b> seine Schulden nie zurückzahlen muss. Er zahlt Zinsen auf seine Anleihen und wenn sie "<b>fällig</b>" werden (z.B. nach 3 Monaten, einem Jahr oder 10 Jahren), gibt er einfach neue Anleihen als Ersatz aus, genannt “<b>roll-over</b>”.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9_7qATypy5gIrVZCQeiLgHsNs5SXs2i7-NUaroWnc_d_Iq3nv_RQ3DA_oGfMbVwOU4qc3ZUkF6Q6sKCAYwfow1DcLWVQZPAakYmbNcLcG4mk3oxBC-6Khrkhz5GbBjjK182Co2ycdcoCXuOW-xyyh6DBsZtvsZ0gjtj_nzNiDfsYz58fpww9qplyg-oo/s1290/money%20market%20funds%20chart%20Bloomberg%20Sept%2001,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="758" data-original-width="1290" height="235" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9_7qATypy5gIrVZCQeiLgHsNs5SXs2i7-NUaroWnc_d_Iq3nv_RQ3DA_oGfMbVwOU4qc3ZUkF6Q6sKCAYwfow1DcLWVQZPAakYmbNcLcG4mk3oxBC-6Khrkhz5GbBjjK182Co2ycdcoCXuOW-xyyh6DBsZtvsZ0gjtj_nzNiDfsYz58fpww9qplyg-oo/w400-h235/money%20market%20funds%20chart%20Bloomberg%20Sept%2001,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Das Vermögen von US-Dollar-Geldmarktfonds kletterte in der zweiten Woche in Folge auf ein neues Allzeithoch, da die Zinssätze von über 5 % die Anleger weiterhin anziehen, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/bdny4v6n ">Bloomberg</a>, Sept 08, 2023.</td></tr></tbody></table><p style="text-align: justify;">Warum versuchen aber manche Ökonomen und Politiker, uns mit Märchen über Zahlungsunfähigkeit, Pleite und Hyperinflation zu erschrecken?</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ5nk9QwREt0C1MiQQN4XuNG3USn38dBBrE8WD4VLS4JoCRyIiENMFQvm7GPNnRUCPg2Cv64oLCvMNvvQWJRZcdHOwBrS1SHowH8ZvvCluV2hMlSkUi5WuSpAIUbD_7kckdlW8KA1fLnRa2G0EBrvYyGCi1QvLp15AU67bjGzdMT_CRgcKl5CMxI85a9k/s2214/31%25%20of%20all%20US%20Govt%20debt%20outstanding,%20chart%20Apollo,%20Sept%2006,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1260" data-original-width="2214" height="228" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZ5nk9QwREt0C1MiQQN4XuNG3USn38dBBrE8WD4VLS4JoCRyIiENMFQvm7GPNnRUCPg2Cv64oLCvMNvvQWJRZcdHOwBrS1SHowH8ZvvCluV2hMlSkUi5WuSpAIUbD_7kckdlW8KA1fLnRa2G0EBrvYyGCi1QvLp15AU67bjGzdMT_CRgcKl5CMxI85a9k/w400-h228/31%25%20of%20all%20US%20Govt%20debt%20outstanding,%20chart%20Apollo,%20Sept%2006,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">31 % aller ausstehenden US-Staatsschulden (oder $7,6 Billion) werden im nächsten Jahr fällig, <i>Graph:</i> Torsten Sløk, Apollo Global, Sept 06, 2023</td></tr></tbody></table><p><br /></p><p style="text-align: justify;"><b>Stephanie Kelton</b> unterscheidet zwischen drei Ansätzen, wenn es um das Haushaltsdefizit der öffentlichen Hand geht: Falken, Tauben und Eulen.</p><p><br /></p><p></p><blockquote><p>(<i>deficit hawks</i>) Defizit-Falken sind der Meinung, dass die Regierung immer einen ausgeglichenen Haushalt haben sollte, um die Möglichkeit eines Staatsbankrotts zu vermeiden.</p><p><br /></p><p>(<i>deficit doves</i>) Defizit-Tauben sind bereit, in Rezessionen vorübergehende Staatsdefizite zu akzeptieren, wenn Haushalte und Unternehmen ihre Ausgaben reduziert haben.</p><p><br /></p><p>(<i>deficit owls</i>) Defizit-Eulen sind die klügsten Vögel: sie wissen, dass Onkel Sam nie sein eigenes Geld ausgehen kann. Onkel Sam kann immer auf die Geldkredite zugreifen.</p></blockquote><p></p><p><br /></p><p>Für eine Eule ist demnach die Inflation die potenzielle Beschränkung des Staates, nicht die Finanzen. </p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaUBNynkcq-8CJvVg2GMeEOQV5egrhMeqc03VITem9ZmfB6ArKABPg4XSkhicdDj_t_nFrdZFTfl9FEsqFalIshOF3pvaRWDSV2k0V2il4po2S5JtKRCuoBQQaZQA5Z-lsyBlzpjt_2NnoEcSLtrAnyovQ_NgRAOqi7sVDuKInZoHcmjo-XoFQ8x3g6-k/s1752/US%20sectoral%20balances,%20Prof%20L%20Randall%20Wray,%20Sept%2006,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1154" data-original-width="1752" height="264" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaUBNynkcq-8CJvVg2GMeEOQV5egrhMeqc03VITem9ZmfB6ArKABPg4XSkhicdDj_t_nFrdZFTfl9FEsqFalIshOF3pvaRWDSV2k0V2il4po2S5JtKRCuoBQQaZQA5Z-lsyBlzpjt_2NnoEcSLtrAnyovQ_NgRAOqi7sVDuKInZoHcmjo-XoFQ8x3g6-k/w400-h264/US%20sectoral%20balances,%20Prof%20L%20Randall%20Wray,%20Sept%2006,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Es dauert seine Zeit, bis ein höherer Zinssatz zu höheren Schuldendienstkosten führt, da das Finanzministerium fällig werdende Schulden zu höheren Zinssätzen verlängert, <i>Graph</i>: Prof. L. Randall Wray, Nov 20, 2019.</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><p style="text-align: justify;">Im August 2023 belief sich die <b>Gesamtverschuldung der USA</b> auf 32,6 Billionen Dollar, davon 25,8 Billionen Dollar im Besitz der öffentlichen Hand und 6,8 Billionen Dollar in Form von Schulden innerhalb des Staates (<i>intra-governmental</i>).</p><p style="text-align: justify;">Dies ist der Gesamtbetrag der seit der Gründung der amerikanischen Nation ausgegebenen Staatsanleihen.</p><p style="text-align: justify;">Relax!</p><p style="text-align: justify;">Das Defizit des Staates ist unser Überschuss.</p><p><br /></p><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgeCeZoRTDNEI22EwyN_h0-xSN9DidbL2f5zLmNPKOn9OdzUCeU_2YdlwTJlg3appd2AfVoGkAABNK-9hcyKiEoyzHC0HHrT5di8VAwFtozmEjylk0L8qb6ZR-RgfJXCembxMV0cxFsJb1Wolvg4vn6o4cDGxSxJdVQJpgYsUqPIJqv-mF7xUOmMW4zj_E/s2198/USD%20is%20rising%20in%20tandem%20with%20UST%20yields%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2009,%202023.png" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1226" data-original-width="2198" height="223" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgeCeZoRTDNEI22EwyN_h0-xSN9DidbL2f5zLmNPKOn9OdzUCeU_2YdlwTJlg3appd2AfVoGkAABNK-9hcyKiEoyzHC0HHrT5di8VAwFtozmEjylk0L8qb6ZR-RgfJXCembxMV0cxFsJb1Wolvg4vn6o4cDGxSxJdVQJpgYsUqPIJqv-mF7xUOmMW4zj_E/w400-h223/USD%20is%20rising%20in%20tandem%20with%20UST%20yields%20chart%20Bloomberg,%20Sept%2009,%202023.png" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bloomberg-Dollar-Index verzeichnet nun schon die 8. Woche in Folge Kursgewinne - die längste Zeitspanne seit 2005. USD profitiert weiterhin von dem als überragend angesehenen Wachstum in den USA, insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern in der EU, Japan und China, <i>Graph</i>: <a href=" https://tinyurl.com/534pc9cf ">Bloomberg</a>, Sept 08, 2023</td></tr></tbody></table><br /><p><br /></p><p><br /></p><p><br /></p>Acemaxx-Analyticshttp://www.blogger.com/profile/00845172176846300139noreply@blogger.com0