
Spain’s Unit Labor Costs, Graph : Courtesy of Prof. Paul Krugman, Blog
Zunächst erlebte Spanien einen enormen Aufschwung, angetrieben durch eine Immobilienblase, finanziert durch die Kapitalabflüsse aus Deutschland, argumentiert der Ökonom an der Princeton University. Der Boom zog die spanischen Löhne in die Höhe. Dann platzte die Blase, sodass die Arbeitskosten Spaniens im Vergleich zu denen Deutschlands und Frankreichs relativ hoch blieben. Das führte zu einem Budgetdefizit, weil in Spanien die Staatseinnahmen eingebrochen sind, resultierend aus Bemühungen, einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu begrenzen, erklärt Krugman. „Wenn Spanien eine eigene Währung hätte, wäre dies jetzt ein guter Zeitpunkt, die Landeswährung abzuwerten. Der Punkt ist, dass dies alles nichts mit einer verschwenderischen Ausgabenpolitik der spanischen Regierung zu tun hat. Was passiert ist, spiegelt die inhärenten Probleme mit dem Euro wider“, schlussfolgert Krugman.
Der Rückgang der Staatseinnahmen sowohl in Spanien als auch in Griechenland ist auf die von der EU präferierte angebotsseitige Wirtschaftspolitik zurückzuführen. Verantwortlich dafür ist die Politik des Steuerwettbewerbs, die von der EU-Kommission angeregt wird.
Exkurs:
Bei Lohnstückkosten handelt es sich um Lohnkosten je produzierter Einheit.
Ein Beispiel mit Zahlen:
Q= Die erzeugte Menge 100 Einheiten
L= Arbeitsstunden: 10 Stunden
W= Lohn: 25 € je Stunde
Lohnstückkosten = (W*L) / Q
= (25*10)/100
= 2,5 € je Mengeneinheit.
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