Die
schiefe Haushaltslage am Rande der Euro-Zone ist eine Folge der geplatzten
Spekulationsblase am Immobilienmarkt. Da die Regierungen nach dem Ausbruch der
Krise die notleidenden Banken retten mussten, sind die Haushaltsdefizite und
die Schulden gestiegen.
Die
fiskalischen Probleme an der Peripherie sind m.a.W. die Konsequenz der Depression, nicht deren Ursache. Es
grenzt daher fast an einem religiösen Fanatismus, dass die EU trotzdem am
rigorosen Sparkurs festhält.
Der
Kapitalzustrom aus dem Kern der EU an die Peripherie hat zu einem
Immobilienboom geführt, wobei gleichzeitig Lohnerhöhungen damit einhergegangen
sind. Die Lohnstückkosten, die im Kern der EU, z.B. in Deutschland stagnierten,
sind in Südeuropa in den vergangenen 10 Jahren stark gestiegen.
Nach
dem Platzen der Spekulationsblase bleibt der private Sektor im Süden immer noch
hoch verschuldet. Der Schuldenabbau-Prozess (deleveraging) setzt sich zwar fort. Aber die Bilanzrezession (balance-sheet recession) führt zu einem
Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. In einer Bilanzrezession sind
staatliche Ausgaben nötig, um die Wirtschaft anzukurbeln. Ansonsten droht eine
sich selbst verstärkende Abwärtsspirale aus Rezession und Deflation. Die öffentliche
Hand wird aber gezwungen, den Sparkurs fortzufahren.
Spaniens
Gesamtverschuldung, Graph: Daniele
Antonucci, Morgan Stanley
Die
Verschuldung ist weitgehend auf den nicht-finanziellen Unternehmenssektor
zurückzuführen.