
Kredite im US-Privatsektor im Verhältnis zum BIP und zum US-Leitzins, Graph: Peter Boone and Simon Johnson ("The Future of Finance and the Theory That Underpins It“)
Das Buch, welches einen Abschnitt auch von Johnson beinhaltet, geht davon aus, dass sich derzeit in diesem Sinne ein tiefgreifender Wandel im Konsens bildet. Das neue Werk stellt die Ansichten von führenden Denkern und Politikern in Grossbritannien vor: wie z.B. von Adair Turner, Martin Wolf und Andrew Haldane. „Es ist auffällig, dass eine ziemlich disparate Gruppe von Beamten, Akademikern und Praktikern sich weitgehend einig ist, dass wir ein Problem haben“, bemerkt Johnson: „Der Finanzsektor Grossbritanniens ist potenziell gefährlich geworden“. Die Vorteile aus dem Bankengeschäft sind, breit definiert, auf seinem aktuellen Massstab und mit seinen bestehenden Anreizstrukturen, allenfalls sehr begrenzt, erklärt Johnson. Im Gegensatz dazu sind die Kosten gross und sehr beängstigend. Der fiskalische Zustand Grossbritannien ist direkt oder indirekt ruiniert, schreibt Johnson, durch die Massnahmen der vorherigen Regierung, um die Grossbanken zu stützen. Es ist keine Frage, dass das zugrunde liegende Problem sich aus dem Versagen der Regulierung der Finanzmärkte ergibt, hält Johnson fest. „Wir brauchen eine internationale Organisation nach dem Vorbild des World Trade Organisation (WTO) für die Finanzwirtschaft“, so Johnson, der mit James Kwak das beliebte Blog „The Baseline Scenario“ über aktuelle Wirtschaftsfragen führt. „Wir müssen im gegenseitigen Einvernehmen entscheiden, was erlaubt und was nicht erlaubt ist im internationalen Austausch von Finanzdienstleistungen, mit dem Ziel, das System drastisch sicherer zu machen“, schlussfolgert Johnson.
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