
Risikoprämie am Geldmarkt, Graph: Thomas Jordan, SNB
Die SNB hat das Bankensystem grosszügig mit Liquidität verschiedener Laufzeiten bedient, um die Kreditversorgung der Wirtschaft zu verbessern. Die Schweizer Währungshüter haben hauptsächlich drei unkonventionelle Massnahmen getroffen: (1) Längerfristige Repo-Geschäfte mit den Banken. (2) Kauf von Anleihen (CHF) schweizerischer Schuldner. Ziel: Eine Senkung der Risikoprämien auf dem Schweizer Kapitalmarkt und (3) Kauf von Devisen am Devisenmarkt. Ziel: Eine weitere Aufwertung des CHF zu verhindern.
Im Gegensatz zu der EZB, die verfangen im dogmatischen Monetarismus, nicht an einen Einfluss der Geldpolitik auf das Wirtschaftswachstum glaubt, hat die SNB geldpolitisch entschlossen gehandelt. Die Schweizerische Nationalbank hat zwar die Rezession in diesem Jahr nicht verhindern können, aber sie hat, wie Thomas Jordan, Mitglied des SNB-Direktoriums betont, „einen massgeblichen Beitrag geleistet, um Schlimmeres von der Schweizer Volkswirtschaft abzuwehren“. Die SNB hat bisher bewiesen, dass eine Zentralbank auch bei Nullzins über geldpolitische Handlungsmöglichkeiten verfügt. Die EZB sollte sich an der bravourösen Leistung der SNB ein Beispiel nehmen.
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