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Der Internationale Währungsfods (IWF) warnte vergangene Woche die EZB vor Zinserhöhung. Zu Recht. „Seit dem Sommer 2007 haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verschärft. Angesichts dieser Situation würde sich eine geldpolitische Verknappung Risiken in sich bergen“, schreibt der IWF in seinem jährlichen Länderbericht zur Eurozone. Vor rund fünf Wochen hatte die EZB argumentiert, dass der Aufschwung robust sei und die Inflation weiter zu steigen drohe. Folglich hatten die Währungshüter einsam die Zinsen erhöht. Heute liegt es auf der Hand, dass die Notenbank die Lage damals völlig falsch eingeschätzt hat. Die Inflation ist zwar im Juli auf 4,1%, den höchsten Stand seit der Euro-Einführung 1999 gestiegen. Aber zugleich sind viele Stimmungsindikatoren auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren gefallen. Da eine Wachstumsschwäche auf die Inflation drückt und es keine von der EZB bislang fälschlicherweise angenommene „Zweitrunden-Effekte“ gibt und der Ölpreis sich zu stabilisieren begonnen hat, müsste die Notenbank die Zinsen senken. Das Hauptaugenmerk der EZB sollte jetzt auf Wachstum liegen, und nicht auf Inflation.

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